Beamte und Soldaten > Beamte des Bundes und Soldaten
Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (2 BvL 4/18)
lotsch:
--- Zitat von: clarion am 05.01.2025 09:21 ---Die Mehrheit wünscht sich angestellte Lehrer. Warum eigentlich nicht? Dann hätten wir auch beim TV-L so richtig Streikpotential, einfach mal zwei, drei Wochen keine Schule, und die Nerven der Eltern und deren Arbeitgeber liegen blank, genauso wirkmächtig wie die Müllabfuhr.
--- End quote ---
Da passt dieser neue SPON-Artikel ja vortrefflich dazu (leider Bezahlschranke):
Warum junge Lehrkräfte auf die Verbeamtung verzichten
https://www.spiegel.de/start/lehrer-ohne-verbeamtung-warum-verzichten-lehrende-auf-den-beamtenstatus-a-5efadd9b-0090-4f2e-8227-7c9644307f71
PolareuD:
Leider ebenfalls hinter einer Paywall:
„Bis zu 180.000 Euro Einstiegsgehalt – die drohenden Folgen des Juristen-Booms
Anwälte sind begehrt wie nie. Vor allem US-Kanzleien heizen den Wettbewerb mit teils astronomischen Gehältern an. Für junge Juristen herrschen vorerst goldene Zeiten. Das Nachsehen im Kampf um juristische Expertise haben Unternehmen – und der Staat.“
https://www.welt.de/wirtschaft/plus254986806/Jura-Bis-zu-180-000-Euro-Einstiegsgehalt-Die-drohenden-Folgen-des-Juristen-Booms.html?icid=search.product.onsitesearch
GeBeamter:
--- Zitat von: clarion am 05.01.2025 09:21 ---Die Mehrheit wünscht sich angestellte Lehrer. Warum eigentlich nicht? Dann hätten wir auch beim TV-L so richtig Streikpotential, einfach mal zwei, drei Wochen keine Schule, und die Nerven der Eltern und deren Arbeitgeber liegen blank, genauso wirkmächtig wie die Müllabfuhr.
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Gerade bei den Lehrerinnen und Lehrern finde ich, kann man das ja noch diskutieren. Man muss dann aber den angesprochenen Umstand mit dem Streikrecht (3 Wochen Schule zu - mit den Folgen für die Bildung der Kinder, das ist noch nicht angesprochen worden). Aber auch das Treueverhältnis und das Weisungsrecht des Dienstherren, was die Vorgabe des Lehrplans und die gesellschaftliche und politische Grundeinstellung angeht, muss betrachtet werden. Zu der Überlegung gehört auch, welche Kosten durch die paritätische Last der Sozialabgaben für die Haushalte entsteht.
In dem Artikel wird auch auf die Verbeamtung in Ministerien abgestellt. Das hatte ich in meinem ursprünglichen Post noch vergessen. Aber wie will man gute Fachleute, die man in den Ministerien braucht, gewinnen, wenn man vergleichbar weniger zahlt als die Wirtschaft und dann nicht mehr für Privilegien des Beamtentums als Goodie anbieten kann?
Reisinger850:
Selbstverständlich bedarf es dann auch einer Bezahlung, welche über jedes E im TV-L hinausgeht,
um irgendwie irgendwen nach zwei Staatsexamen noch anzulocken in unsere Brennpunkte. Für 6k netto würde ich auf die Verbeamtung inklusive Pension verzichten.
Falls es bald positive Nachrichten aus Karlsruhe gibt, müsste man noch einen Taui drauflegen.
GeBeamter:
--- Zitat von: Reisinger850 am 05.01.2025 11:30 ---Selbstverständlich bedarf es dann auch einer Bezahlung, welche über jedes E im TV-L hinausgeht,
um irgendwie irgendwen nach zwei Staatsexamen noch anzulocken in unsere Brennpunkte. Für 6k netto würde ich auf die Verbeamtung inklusive Pension verzichten.
Falls es bald positive Nachrichten aus Karlsruhe gibt, müsste man noch einen Taui drauflegen.
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Das wird aber nicht passieren, weil das mit der derzeitigen Haltung nicht finanzierbar ist. Keine Schulden machen, nachheholte Investitionen und Anschubinvestitionen für den nächsten Konjunkturzyklus aus dem laufenden Haushalt bezahlen und dann noch den ÖD besser finanziell ausstatten wird nicht gehen.
Ich hoffe ja immer noch darauf, dass irgendwann der Groschen bei allen Parteien fällt, dass die Lösung nicht sparen alleine ist, sondern auch Einnahmen dort erhöht werden müssen, wo sich Leute oder Unternehmen vor der gesellschaftlichen Verantwortung drücken (Stichwort Amazon, ...). Solange aber eine ehemalige Regierungspartei und eine der nahestehende Tageszeitung jede Forderung nach einer gerechten Besteuerung so framen, dass jedem Facharbeiter die Angst eingeimpft wird, er würde wegen den Unternehmenssteuern seinen Job verlieren und wenn nicht das, dann würde der Staat ihm die Existenzgrundlage wegbesteuern, wird das nichts werden. Der ÖD wird vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise und der Pensionierungswelle ausbluten gelassen, bis nichts mehr funktioniert. Erst dann wird es eine Reaktion geben mit den üblichen Floskeln, man habe ja schon immer eine stärkere Unterstützung des ÖD angemahnt etc. Solange müssen wir hoffen, dass Karlsruhe und die Tarifverhandlungen irgendwann den Arbeitgeber zumindest so attraktiv halten, dass sich noch ein paar versprengte Idealisten finden, die hier Dienst schieben wollen.
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