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ADHS in der Probezeit der SBV, der Vorgesetzten, der Chefin ... mitteilen?

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kristinchen:
DU könntest mein Kollege sein, wenn ich nicht wüsste, dass mein Kollege von Foren usw. usf. rein gar nichts hält und sich lieber an der frischen Luft bewegt, Sport treibt, als im www zu surfen. Bei uns sind die Geschlechterrollen ein wenig anders verteilt, aber als ich das hier gelesen habe, musste ich an meinen Kollegen denken, der sich vertrauensvoll an mich gewendet hat. Ich plaudere nichts aus. Die beiden anderen Kolleginnen sind aber Schlangen, vorne so und hinten ganz anders. Zu ihm, zum Vorgesetzten, zum Chef und zu einigen anderen Kollegen. Denen hat er aber auch voller Vertrauen etwas gesagt, was er eben nicht hätte tun sollen, wie ich erfahren habe. Denen ist das egal. Die sind nur auf sich fokussiert und stoßen wahrscheinlich noch die beste Freundin von der Klippe, wenns sein muss. Durch die hat der Vorgesetzte eben auch von seinen Einschränkungen erfahren und daher wurde er zum Ende der Probezeit gekündigt. Nur deswegen. Die einen zwei lachen sich ins Fäustchen, obwohl sie sich damit selbst ins Fleisch geschnitten haben, da sie jetzt Mehrarbeit leisten müssen und mein Vorgesetzter ist jetzt bei mir auch unten durch. Total unmenschlich. Anstatt sich mit diesem Menschen auseinanderzusetzen und vielleicht auch umzusetzen und, oder andere Aufgaben zu geben, was alles möglich gewesen wäre, muss man den armen Menschen gleich kündigen. Dabei hat der soooo viel Potential. Kann super mit Menschen/Kunden, mit Kollegen, machte seine Arbeit sicherlich nicht schlechter, als wir und vor allem nicht fehlerfreier, als wir. Er wusste sogar Dinge, die er mal jedem von uns erklärt hat, da wir diese Sachen nicht wussten. Bei uns sitzt da auch eine Kollegin, die auf Einarbeitung keine Lust hatte, da sie schon selbst mit dem Laden vor Monaten abgeschlossen hat. Wenn er sie mal was fragte, weil er was nicht wusste, dann kamen von ihr Antworten ... mehr, als nur lieblos, schon richtig genervt. Gut, dass ich mit ihr auch keine Verträge habe, die ist auch bald weg. Ich kann ihm nur alles Gute und weiterhin viel Erfolg wünschen. Er tut mir richtig Leid.

Farbenschön:
Leider sind psychische Krankheiten in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Viele Menschen haben Vorurteile gegenüber psychisch erkrankten Personen, weil sie sich damit nicht auskennen und die Leute in irgendwelche Schubladen stecken, in welche sie nicht gehören.

Von daher wäre es besser, wenn Mitarbeiter mit psychischen Erkrankungen dies für sich behalten.

IGA:
Traurig! Traurig, dass sooo viele AGs, grad im ÖD, mit ihren besonderen Pflichten gegenüber Schwerbehinderten so beschränkt in ihrem Horizont sind. Ich habe mit einigen ADHSlern jobmäßig zu tun. Die sind (fast) alle menschlich top. Hab selten solche hilfsbereiten und freundlichen Menschen kennen gelernt. Ja, sie können auch anders! ABER, wenn ADHSler medikamentös korrekt eingestellt sind und evtl. sogar immer mal Gespräche mit ihren Psychologen und, oder Psychiater führen, (fast) alles bestens. Ich möchte nicht auf o. g. kritisierten Punkte eingehen, da es schon fast lächerlich ist, dass die AG-Seite einen Schwerbehinderten damit konfrontiert, da man auch bei Nicht-Schwerbehinderte genau diese Punkte kritisieren kann. Wenn ich sehe, wie oft AG bei uns ein Antrag auf Zustimmung bzgl. Kündigung stellen und dann die entsprechenden Gründe, könnte ich heulen. Erst Zuschüsse abgreifen und dann sich jemanden entleidigen, weil vielleicht nur ein Kollege von mehreren nicht mit dem Schwerbehinderten kann und der dann vielleicht sogar noch dieses Team oder sogar den AG verlässt. ADHSler tendieren leider dazu, zu schnell das Gefühl zu haben, jemanden vertrauen zu können. Sicherlich nicht alle. Aber im vorliegenden Fall bin ich mir ganz sicher, dass es so ist und der Betroffene zu schnell vom ADHS berichtet hat. Vielleicht gab es dafür, aus Sicht des Betroffenen einen Grund, aber da kann man mal sehen, wie schlecht manche Menschen sind und versuchen, die Schwäche eines anderen, eines Schwerbehinderten, ausnutzen. Würde mich ... leider ... nicht wundern, wenn dem Betroffenen gesagt wurde, dass man sich das noch ein paar  Wochen anschaut, man eine zweite Chance gibt, um so noch bessere Arbeitsleistungen zu bekommen, man aber schon beschlossen hat, die arme betroffene Person am letzten Tag der Probezeit zu kündigen.

Spid:
Inwiefern soll es relevant sein, ob jemand „menschlich top“ - nach wessen Maßstab auch immer - ist? Und warum sollte irgendeine Schwerbehinderung davor schützen, entlassen zu werden, wenn man dies auch jemandem ohne Schwerbehinderung vorwerfen könnte? Die Beziehung AN - AG ist ein Tausch Arbeit gegen Geld und nicht eine Ansammlung von unbeachtlichen Gefühlchen. Wenn man in der Probezeit feststellt, daß ein AN nicht funktioniert, entledigt man sich seiner. Dafür ist die Probezeit da.

AndreasG:

--- Zitat von: Spid am 11.10.2020 14:47 ---Wenn man in der Probezeit feststellt, daß ein AN nicht funktioniert, entledigt man sich seiner. Dafür ist die Probezeit da.

--- End quote ---

Korrekt.

Allerdings wurde in dem Beispiel von kristinchen ein Mitarbeiter den sie offensichtlich als sehr gute Besetzung für die Stelle empfand nur aufgrund der Behinderung gekündigt.

Und das ist so ziemlich das Gegenteil von "menschlich Top".

Denn solange das Arbeitsergebnis passt muss es egal sein ob eine Behinderung vorliegt.

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