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Sich besser in das Team integrieren
Dakmer:
Das mit dem "Du" und neuen Kollegen empfinde ich als schlechte Marotte. Okay, dann bin ich eben altmodisch. Es ist Unsitte, dass neue Kollegen schnell zum Du wechseln, ohne dass ich es denen angeboten habe.
Das verbitte ich mir ganz offen und sage, dass wir uns erst besser kennenlernen sollten. Bisher haben sie das verstanden und dann kommt das Du eben erst nach 1 oder 2 Jahren. Mir sind Kollegen nicht sympathisch, die am 1. Tag das Du anbieten. Meiner Meinung nach sollte das vertrauliche Du ein höheres Gut sein.
Bei uns essen die Meisten entweder allein oder in winzigen Gruppen (2-3) in einem Büro. In Corona-Zeit sowieso. Wie willst du Abstand halten, wenn alle zusammenhocken? Bei euch scheint es keine Coronamaßnahmen zu geben.
Ich esse sehr gern allein. Dann habe ich mal Pause von Allen und muss mir das Gequatsche nicht anhören. Mangels Kantine gehe ich auch manchmal raus zu einem Imbiss zum Essen.
Du bist noch neu dort und ich denke, du solltest abwarten, wie es sich entwickelt. Mach deine Arbeit, sei freundlich, aber schleim nicht rum. Wer dich mag, wird dich nicht abweisen.
Farbenschön:
@EiTee: Wenn jemand - so wie du - seine Pausen am liebsten alleine verbringt, dann respektiere ich das natürlich und habe kein Problem damit. Vielleicht bist du ein eher introvertierter Mensch? Ich bin sehr extrovertiert und brauche den Kontakt zu meinen Mitmenschen wie die Luft zum Atmen.
Meine Vorgesetzten und Kollegen wollen ihre Pausen ebenso wenig alleine verbringen wie ich. Sie schließen sich jeden Tag zusammen, nur uns Sekretärinnen fragen sie nicht. Weil meine Kollegin nur 4 Stunden täglich arbeitet (nur in seltenen Fällen ist sie auch mal ganztags da), muss ich immer alleine in die Pause.
@Dakmer: Du kannst es mit dem Duzen/Siezen selbstverständlich halten, wie du es möchtest. Ich gehe mal davon aus, dass du diese Einstellung im Kontakt mit ALLEN Kollegen pflegst. Was mich an meiner Arbeitsstelle stört, ist die Tatsache, dass wir Mitarbeiter unterschiedlich behandelt werden.
Den meisten Leuten wird gleich am ersten Tag das Du angeboten, aber wir Sekretärinnen müssen den Rest siezen. Uns zeigen sie immer wieder mit ihrem Verhalten, dass wir unter ihnen stehen und aus ihrer Sicht für die Behörde weniger wichtig sind. Es stört mich sehr, wenn andere mich spüren lassen, dass sie mich für eine Mitarbeiterin 2. Klasse halten. Immerhin habe ich auch mal einige Semester studiert und übernehme auch die Aufgaben meiner Chefin, wenn sie mal nicht da ist.
Meine Vorgängerin war mit den Leuten gleich am ersten Tag per Du und wurde von ihnen zum Mittagessen mitgenommen. Sie hat auf meinem Platz als Sekretärin die gleichen Aufgaben gehabt wie ich jetzt. Nur gibt es halt den Unterschied, dass sie im Gegensatz zu mir ein Studium abgeschlossen hat und mittlerweile in einer anderen Abteilung nicht mehr als Sekretärin arbeitet.
Wir haben auch keine Kantine. Weil sich die Behörde mitten in einer Großstadt befindet, haben wir viele Essensmöglichkeiten in der Nähe der Arbeitsstelle. Die Kollegen kaufen sich irgendwo etwas und laufen dann in Kleingruppen gemeinsam durch die Stadt, essen und unterhalten sich. Abstand halten wegen Corona ist also kein Problem, die Leute sind alle an der frischen Luft.
Max:
Du hast mich mit dem Thema tatsächlich zum Nachdenken gebracht. Sekretariat ist oft eine Einzelkämpferposition. Dem Team hatte ich das Sekretariat gedanklich bisher nicht zugeordnet. Das sind die Kollegen mit denen ich die Fachaufgaben erledige, in Besprechungen sitze usw. Du interpretierst da vielleicht auch zu viel in das "Du" hinein. Für mich ist das Sekretariat keinesfalls unwichtig oder Mitarbeiter 2. Klasse. Vor deinem Post hatte ich an diese Frage noch nicht mal einen Gedanken verschwendet, schlichtweg weil das Sekretariat eine Funktion erfüllt und ich eben kein über diese Funktion hinausgehendes berufliches oder privates Interesse daran habe.
Das "Sie" ist der Standard. Auch hier glaube ich nicht, dass das "Du" aus Boshaftigkeit oder Klassengedanken vorenthalten wird. Man hat das einfach nicht auf der Agenda und deshalb bleibt es beim Standard.
Beim "Du" geht es nach Rang und Alter bzw Dienstzeit. Ich finde es ebenfalls unpassend, dass man heute in Behörden von sehr jungen und Rangniedrigeren ungefragt direkt geduzt wird, aber da bin ich wohl nicht mit der Zeit gegangen und nehme das so hin.
SunshineR:
Selbst als Sekretärin im öffentlichen Dienst möchte ich mich dazuschalten:
Ich bin manchmal auch am Zweifeln und fühle mich meinem zugewiesenem Dezernat nicht zugehörig. Meine Kollegen treffen sich regelmäßig zum Quatschen. Ich finde das super, schaffe es aber aufgrund meines Arbeitsgebietes nur selten dazu zu kommen. Herzlich eingeladen bin ich.
Meine Kollegen sind top, mir macht die Arbeit mega viel Spaß.
Trotz allem: Als Sekretärin ist und bleibt man ein Einzelkämpfer!
Das ist manchmal schwer, aber man sollte es akzeptieren.
Du wirst sehen, wenn du dich weiterhin freundlich gibt, deinen Aufgaben nachgehst etc. werden sich früher oder später schon Kontakte aufbauen.
Ich selbst bin über manche Kontaktaufnahmen sehr positiv erfreut. Vorgesetzte oder Kollegen aus anderen Bereichen treffe ich inzwischen regelmäßig.
SunshineR:
Das Siezen wirkt auf dich (verständlich) kränkend.
Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass deine Kollegen dich aus Respekt siezen!
Selbst hatte ich Monate lang regelmäßig richtig schöne Gespräche mit einem Kollegen. Er ist über mir gestellt. Ich rätselt Monate lang warum er mir nicht das Du anbietet. Nach einem erneuten, intensiven Gespräch sprach ich meinen lieben Kollegen einfach mal darauf an.
Er war selbst erstaunt: er hat nämlich von mir als Chefsekretärin erwartet, dass ich ihm das Du anbiete!
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