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Sich besser in das Team integrieren
SunshineR:
--- Zitat von: Max am 18.10.2020 14:18 ---Du hast mich mit dem Thema tatsächlich zum Nachdenken gebracht. Sekretariat ist oft eine Einzelkämpferposition. Dem Team hatte ich das Sekretariat gedanklich bisher nicht zugeordnet. Das sind die Kollegen mit denen ich die Fachaufgaben erledige, in Besprechungen sitze usw. Du interpretierst da vielleicht auch zu viel in das "Du" hinein. Für mich ist das Sekretariat keinesfalls unwichtig oder Mitarbeiter 2. Klasse. Vor deinem Post hatte ich an diese Frage noch nicht mal einen Gedanken verschwendet, schlichtweg weil das Sekretariat eine Funktion erfüllt und ich eben kein über diese Funktion hinausgehendes berufliches oder privates Interesse daran habe.
Das "Sie" ist der Standard. Auch hier glaube ich nicht, dass das "Du" aus Boshaftigkeit oder Klassengedanken vorenthalten wird. Man hat das einfach nicht auf der Agenda und deshalb bleibt es beim Standard.
Beim "Du" geht es nach Rang und Alter bzw Dienstzeit. Ich finde es ebenfalls unpassend, dass man heute in Behörden von sehr jungen und Rangniedrigeren ungefragt direkt geduzt wird, aber da bin ich wohl nicht mit der Zeit gegangen und nehme das so hin.
--- End quote ---
Genau solche Antworten erhielt ich auch von meinen Kollegen! :-D
Jeder lebt in seiner Welt und merkt gar nicht wie sein Verhalten bei dem Anderen ankommen mag!
Ich selbst bin im Leben schließlich auch hin und wieder erstaunt wie ich wahrgenommen werde! ;-)
quadrat:
Hallo,
wenn das bestehende Team, egal wie jung oder alt, Frauen oder Männer, nicht will, hat ein neues Mitglied keine Chance.
Aktuell bei uns im Hause: selten eine solche Person gesehen, die so toll mit Bürgern umgeht, fachlich nicht ganz Top, aber lernfähig. Ist halt neu. Menschlich so einwandfrei, dass es einem schon Angst machen kann. Etwas lockerer unterwegs, aber immer seriös. Einarbeiter aber aufm Sprung, hat neuen Job ab 1.1. Seit dem ersten Tag keine Lust auf den Neuen gehabt. Wenn der Neue fragt, bekommt er kurze nicht zufriedenstellende Antworten. Wenn er nicht fragt, wird ihm vorgeworfen, dass er nicht fragt. Fehler passierten, aber einige, weil der Einarbeiter abgenickt hat, wäre alles richtig, wars aber nicht. Fragt er, ob er was machen könnte, seine Hilfe anbietet ... vielleicht später, muss man mal schauen. Fragt er nicht, ob er mal XYZ machen könnte, wird gesagt, dass er das ruhig auch mal machen kann. Anderer Kollege, auch son Meckerfritze, sieht in dem Neuen einen Konkurrenten, weil beide befristet. Spricht mit ihm, als wenn er ein dummer Praktikant wäre. Hat er Ideen, um nicht zu sagen, Verbesserungsvorschläge, werden die nicht registriert und als nicht anwendbar abgewunken. Wenns was zu besprechen gibt, wird er als Letzter informiert, nach dem Motto, dass man ihn ja doch auch informiert hat. Betritt er das Büro, wird das Thema gewechselt. Er macht Fehler, aber man selbst ist fehlerfrei, was aber defacto nicht ist. Und da gibts noch einige Punkte. Er tut mir Leid, da er noch in der Probezeit gekündigt wird. Man lässt ihn jetzt noch zappeln, um ein Projekt zu Ende zu bringen, das ihm alleine aufgetragen wurde. Der hängt sich voll rein, wird aber nichts bringen. Hätte ich da was zu sagen, hätte ich schon längst die anderen beiden gekickt.
That's life! Leider.
Gruß
Farbenschön:
@Max: Die Rolle des Einzelkämpfers liegt mir persönlich überhaupt nicht. Ich brauche meine Menschen um mich herum, damit ich mich wohl fühle. Es ist nicht so, dass ich fachlich keinen Kontakt mit den Leuten habe. Sie bitten mich immer mal wieder, etwas für sie zu erledigen - persönlich, telefonisch oder per E-Mail, je nachdem wie es sich gerade ergibt. Ich sitze auch jede Woche in 2-3 Besprechungen und führe das Protokoll. Bin also sehr gut über die Themen informiert, die bei uns gerade aktuell sind.
In meinen Ex-Jobs lief das ganz anders. Da wurden Neulinge immer gleich am ersten Tag zum Mittagessen mitgenommen, um sie schnell ins Team zu integrieren. Das galt für Sekretärinnen ebenso wie für andere Arbeitskräfte.
Dass ich lieber mit den anderen per Du sein möchte, liegt nicht daran, dass ich auf der Arbeit nach Freundschaften suche. Das tue ich gar nicht. Aber wenn sich alle gegenseitig duzen und bei mir auf das Sie bestehen, fühle ich mich abgewertet.
Mir ist es im Umgang mit Gruppen extrem wichtig, dass ich die gleichen Rechte habe wie die anderen. Wenn das nicht der Fall ist, fühle ich mich mies und es geht mir schlecht.
@SunshineR: Macht es dir wirklich gar nichts aus, eine Einzelkämpferin zu sein? Mich stört das schon sehr, vielleicht auch, weil meine Mutter in meiner Kindheit immer gesagt hat, dass ausgegrenzte Menschen komisch sind und mit ihnen etwas nicht stimmt. Sonst würden sie nicht ausgegrenzt werden.
Ich versuche immer mal wieder, morgens vor Arbeitsbeginn oder während der Arbeitszeit mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Manchmal klappt es auch ganz gut. Aber wenn die Kollegen gemeinsam in die Pause gehen, werde ich nicht gefragt. Und als rangniedrigste Person in der Abteilung trau ich mich nicht, den ersten Schritt zu machen.
@Quadrat: Dein Kollege tut mir wirklich sehr leid. So schlimm ist es bei mir sicher nicht. Was dieser Mann erlebt, grenzt schon an Mobbing. Das ist bei mir sicher nicht der Fall. Wenn es so wäre, würde ich mir schnellstens was Neues suchen.
SunshineR:
An manchen Tagen ist es ehrlich gesagt schon schwierig, aber richtig ausgegrenzt fühle ich mich ja auch nicht.
Bei uns im Haus ist es bekannt, dass ich viel zu tun habe.
Andere Kollegen treffen sich (mehrfach) täglich zum Quatschen.
Klar, wäre ich gern regelmäßig dabei.
Schaffe ich aber aufgrund meiner Arbeitsbelastung überhaupt nicht.
Dadurch fehlt mir der Anschluss!
Ich habe es ein paar Mal angesprochen.
Reaktion war immer "Wir mögen dich. Du wirst geschätzt. Du bist immer herzlich willkommen. Wir wissen, dass deine Position nicht so viele (bezahlte) Pausen zulässt. Das finden auch wir schade. Gern würden wir dich häufiger sehe."
Wie gesagt, im Laufe der Zeit konnte ich mir trotzdem ein paar nette Kontakte aufbauen. Gern bringt mir eine Kollegin mal einen Kaffee, fragt nach meinem Wochenende, ob sie mir was aus der Stadt bringen können etc.
Es wird sicherlich auch bei dir mit der Zeit angenehmer!
SunshineR:
Das mit dem Rang kann ich auch verstehen. Da bin ich irgendwie auch so wie du. Allerdings durfte ich die Erfahrung machen, dass viele da gar keine Hürde sehen und man sein eigenes Denken mal abschalten darf.
Wie wäre es, wenn du das nächste Mal einfach fragst, wo sie waren bzw. hingehen werden und du dann anmerkst, dass du dort auch gerne etwas isst oder es mal testen willst. Vielleicht wachen deine Kollegen dann mal auf und nehmen dich mit! ;-)
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