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[RP] Fragen und Einschätzungen zum höheren technischen Dienst
2strong:
Wie läuft so ein technisches Referendariat eigentlich ab? Durchläuft man auch verschiedene Stationen bei unterschiedlichen Einrichtungen, wie das bei Juristen üblich ist, oder bleibt man eher im Haus und besucht zur theoretischen Qualifikation ein Studienseminar wie beim Lehramt, oder ist es nochmals ganz anders?
Alphonso:
Ja, es werden mindestens landesweit verschiedene Stationen durchlaufen, welche Inhalte des entsprechenden Ausbildungsabschnittes durcharbeiten. Möchte das Bundesland aus Kostengründen nicht alle Ausbildungsinhalte abdecken (wenig Referendare, teurer Lehrgang), kauft man sich in andere Ausbildungsabschnitte als Behörde ein und schiebt seine Referendare für die Zeit ab.
Prüfungstechnisch wird eine Hausarbeit verlangt (6 Wochen zeit), 4 schriftliche Prüfungen á 6 Stunden in einer Woche, und eine mündliche Prüfung über alle Abschnitte meist in der Gruppe.
Bei uns gibt es sogar 70 % Sonderzuschlag und auch keine explizit formulierte Übernahmegarantie, aber in den Gesprächen und der Kenntnis über die Altersstruktur reicht wohl das blanke Bestehen zur Übernahme im Moment.
Kleine Bundesländer haben natürlich den Vorteil nicht so weiter Wege in dieser Hinsicht.
Sicherlich kann es je nach Fachbereich (Architektur, Vermessung, ...) Unterschiede geben. Das lässt sich aber alles in den Verordnungen nachlesen
2strong:
Danke für den Überblick.
clarion:
Hallo,
bei den technischen Referendaren gibt es 8 oder 10 verschiedene Fachlaufbahnen (Bau, Forst, Vermessung, Gewerbeaufsicht, Architektur(?), Landwirtschaft, ....). Der grundsätzliche Ablauf ist aber gleich. Man besucht verschiedene Ausbildungsabschnitte an unterschiedlichen Stellen und hospitiert auch in fremden Fachverwaltungen.
Dann gibt es in unserer Fachdisziplinen etwa einmal im Monat sogenannten Unterweisungsgemeinschaften in der Landeshauptstadt, wo die Referendare sich gegenseitig Vorträge zu bestimmten Aspekten des jeweiligen Ausbildungsabschnitt halten.
Dann gibt es noch Verwaltungslehrgänge im Studieninstitut, die man zusammen mit technischen Referendaren aus anderen Fachdisziplinen besucht. Zum Ablauf der Prüfungen hat Alphonso schon etwas geschrieben.
2strong:
Würdet Ihr sagen, dass dieser Vorbereitungsdienst, der ja ein Qualifizierungsverfahren ist, einen erheblichen Mehrwert bietet oder wäre man mit 2,5 Jahren Berufserfahrung, wie einige Laufbahnverordnungen sie alternativ verlangen, ähnlich gut aufgestellt? Meine Erwartung ist, dass Techniker von den Verwaltungslehrgängen profitieren, da Verhältnismäßigkeitsprüfungen und Co. nicht Studiengegenstand waren. Zu den restlichen Inhalten kann ich keine brauchbare Einschätzung abgeben.
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