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[Allg] Erzwingen von Homeoffice durch Dienstherren
Alexandra112:
--- Zitat von: Verwaltungsgedöns am 17.01.2021 10:13 --- Ich verkaufe den Kinderschreibtisch für die Kinder im Grundschulalter und kaufe von unserem gemeinsamen Geld dann für den Dienstherrn einen Schreibtisch und Bürostuhl? Den Kindern sage ich dann, dass sie ihre Hausaufgaben nun auf dem Boden oder im Bett machen, weil mein Dienstherr und ich nun tagsüber in Kinderzimmer sind? Und in der ohnehin schon belasteten Situation sage ich meiner Frau dann einfsch: "In guten und in schlechten Zeiten Baby!"
--- End quote ---
Ich versteh vermutlich das Problem nicht. Immerhin haben Deine Kinder ein eigenes Zimmer mit Schreibtisch. Vielleicht ist es auch mein Neid? Ich würde gern mal eine Woche am Küchentisch mit Laptop HomeOffice machen als täglich in eine überfüllte U-Bahn rein, unter zig Kollegen und Kunden zu sitzen.
Jetzt warte doch mal ab ob es überhaupt kommt. Und ich glaube nicht, dass Dir ein Tisch + Schreibtischstuhl + PC + Monitor geliefert werden. Versuch macht klug, ein bisschen Unterstützung zu Hause ist doch auch toll. Es geht hier doch nicht um Abschiebung in einen Telearbeitsplatz sondern um eine Pandemie.
Verwaltungsgedöns:
Das Problem ist: Der Dienstherr will mit seiner Arbeit und Hardware bei uns einziehen und wir wollen es nicht. Die Ehefrau will es nicht, die Kinder wollen es nicht und ich will es auch nicht.
Das ist unsere Wohnung und nicht die Wohnung meines Bundeslandes. Hier teilen sich mehrere Kinder das einzige Kinderzimmer und die Wohnung ist so eng, dass es im Wohnzimmer am Sofa nichteinmal einen Tisch gibt. Ich kann hier nicht einfach so einen Arbeitsplatz aufbauen. Dafür müssten die anderen Menschen im Haushalt Einschnitte hinnehmen. Einschnitte hatte meine Familie aufgrund der Erwartungshaltung meines Dienstherrn bereits mehr als genug. Hätten wir den Luxus eines Arbeitszimmers wäre das kein Problem. Aber bevor ich in eine größere Wohnung ziehe und dort ein Arbeitszimmer einrichte, kommen erstmal die Kinder mit jeweils einem eigenen Kinderzimmer an die Reihe. Das Thema ist nicht Pandemie oder der persönliche Beitrag zur Bekämpfung. Das Thema ist: Darf der Dienstherr seinen Kram bei mir in der Wohnung installieren? Und dann der Rattenschwanz: Darf er mich zwingen, das Kinderzimmer oder Schlafzimmer abzuschließen, um dort die Akten verschlossen aufzubewahren (ist Vorschrift)? Was passiert, wenn meine Frau aus Trotz die Akten liest? Was passiert, wenn meine Frau sagt, dass ihr mein Dienstherr ziemlich egal ist und sie den Kram einfach abbaut? Der zuständige Dienstherr oder Minister ist meiner Frau ziemlich egal. Es geht hier in den Kernbereich meines Lebens. Ich will mich wegen eines solchen Themas auch gar nicht Zuhause streiten müssen. Weil Zuhause ist da, wo der Dienst nicht ist. Hier werden Grenzen aufgeweicht.
Opa:
1. Es gibt keine rechtliche Grundlage, die den Dienstherrn entsprechend ermächtigt.
2. Und genauso wenig gibt es eine rechtliche Verpflichtung, zu Hause die Infrastruktur für einen Büroarbeitsplatz vorzuhalten.
3. Zulässig wäre allenfalls eine Art „Bereitschaftsdienst“, der allerdings als normale Arbeitszeit zu bewerten wäre. Dass dies für einen überschaubaren Zeitraum möglich ist, bestätigt der zitierte Gerichtsbeschluss.
4. Mit Fürsorgepflicht des Dienstherren hat der Sachverhalt so gar nichts zu tun. Denn hier soll ja gerade nicht der Dienstherr, sondern der Beamte (gegen seinen Willen) zu etwas verpflichtet werden.
5. Eheliche Differenzen sind für die Beurteilung des Sachverhalts unerheblich.
Fazit: Einfach freundlich zurückmelden, dass die Wohnsituation für Büroarbeiten ungeeignet ist und man aber gern bereit sei, normal in der Dienststelle seinen Verpflichtungen nachzukommen.
RsQ:
--- Zitat von: Opa am 17.01.2021 20:54 ---Fazit: Einfach freundlich zurückmelden, dass die Wohnsituation für Büroarbeiten ungeeignet ist und man aber gern bereit sei, normal in der Dienststelle seinen Verpflichtungen nachzukommen.
--- End quote ---
Genau das. Und die Antwort dann bitte hier posten.
VaPi:
Es gibt jene Leute in der Pandemie die ihren Job verlieren, Kurzarbeit anmelden oder über Monate keine Einnahmen haben und Schulden anhäufen und dann gibt es die voll bezahlten Beamten, die sich weigern, mal für 1 bis 2 Monate etwas einzuschränken und ins Home Office zu gehen. Ja die Welt ist hart und ungerecht ....
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