Hallo,
Ich habe aktuell akut 2 Probleme mit meinem Arbeitgeber, versuche mich aber kurz zu fassen.
Unbefristet beschäftigt seit 2003, seit 10 Jahren fest in E08 eingruppiert, aktuell im Fehlzeitenkonzept Stufe II, angeblich zuletzt keine Planstelle
Ich war von 2005 bis 2015 dem JobCenter zugewiesen, hatte mich in 2005 selbständig darauf beworben. Nach 10 Jahren die Zuweisung nicht verlängert und zu meinem Arbeitgeber zurück, seit dem nur befristete Stellen (Lehrgangsvertretung, Elternzeitvertretung,...)
Die Elternzeitvertretung lief bis 31.12.2019. Im Oktober erlitt ich leider einen Bandscheibenvorfall und bin bis Ende des Jahres ausgefallen.
Seit dem nur Aushilfstätigkeiten, die nicht in meiner Entgeltgruppe liegen. Januar bis November 2020 erst Datenerfassung für das Standesamt, dann Telefonhotline für das Standesamt, dann wieder Datenerfassung.
Ende September bis Ende Oktober 2020 erfolgte meine Reha, danach leider noch wegen einer anderen Krankheit bis Ende November ausgefallen. Nach meiner Rückkehr wurde ich dann in die Poststelle gesteckt. Erst bis 31.12.2020, dann bis 31.01.2021.
Zu diesem Zeitpunkt waren bereits ÖPR und GPR eingeschaltet.
Nun kommen wir zu meinen 2 Anliegen:
1.) Am Freitag, 29.01.2021 erhielt ich um 13.30 Uhr eine Mail meiner Personalvermittlerin, das ich ab dem 1.2.21 den Bürgerämtern zugewiesen werde. Jetzt, eine Woche später, hab ich noch kein weiteres offizielles Schriftstück darüber erhalten. Im Bürgeramt habe ich bereits im Juli 2020 3 Tage hospitiert, fand die Arbeit interessant, jedoch kollidierten die Aebeitszeiten mit der Vereinbarkeit Beruf und Familie. Mein Sohn ist 3, meine Tochter wird im April 1. Ich bringe meinen Sohn morgens zur Kita, ein Dienstbeginn meinerseits ist daher nicht um 7.30 Uhr wie in den Bürgerämtern erwünscht möglich. Meine Frau arbeitet ab Mai wieder, sie hat auch Dienstbeginn um 7.30 Uhr. Ich habe seit 17 Jahren flexible Arbeitszeiten mit Dienstbeginn bis 8.30 Uhr gehabt, bin da evtl etsas verwöhnt, aber danach passt man sich ja privat an, vor allem was die Kinderbetreuung angeht. Es wurde also im Juli 2020 nach Alternativen gesucht. Dies war erstmal die weitere Aushilfe im Standesamt, das Thema Bürgerämter war vom Tisch. Daher war diese Mail natürlich umso erstaunlicher. Es gab keine vorherige Rücksprache oder ähnliches. In dieser Sache ist auch die Familienbeauftragte meines Arbeitgebers involviert. Angeblich musste hier auch der Personalrat nicht zustimmen, da vorher keine Planstelle vorhanden war bzw von mir besetzt wurde.
Nun kommt noch hinzu, das die Bürgerämter den Bedarf an meiner Person abgelehnt hatten, genauso wie ich damit aber überstimmt wurden. Die Bürgerämter haben am Montag selbst 13-15 neue Kollegen bekommen und hatten auch gar keine Einarbeitungskapazitäten oder einen Arbeitsplatz für mich. Am Montag wurde ich freigestellt, für Diensta sollte ih mir Urlaub nehmen (das klärt der GPR, will da auch eine Freistellung) und ab Mittwoch wurde dann Arbeit für mich gesucht.
Da kommen wir nun zu Punkt 2...
2.) Ich werde nun seit Mittwoch als "Pförtner" eingesetzt. Ich sitze im Foyer eines Bürgeramtes mit einem kleinen Beistelltisch und frage die Bürger nur ob sie einen Termin haben und vergleiche das dann mit der Terminliste. Bürger ohne Termin schicke ich wieder weg, verweise auf Telefon/EMail/Internet oder gebe ganz allemeine Auskünfte. Sonst nix. Ich habe weder PC noch Telefon, kann dies aber gerne an einem anderen Plaz vor oder nach Dienst oder in der Pause nutzen. Von coronakonform oder so wollen wir gar nicht erst anfangen. Die Bürger beachten keinen Abstand, kommen teils ohne MNS rein und ich habe ca 20 Nasen pro Stunde vor meiner selbigen.
Also, ich werde seit Januar 2020 nicht nach E08 eingesetzt, diese Pförtnertätigkeit ist der vorläufige Höhepunkt und eine Perspektive wird mir dahingehend geboten, das eine Einarbeitung im Bürgeramt ab dem 22.02.21 erfolgen kann. Also vorher noch 10 Arbeitstage Pförtner. Die Einarbeitung erfolgt dann in einem anderen Bürgeramt, von einer Kollegin die erst überredet werden musste weil sie eigentlich keine Einarbeitungen (mehr) macht.
Hier stelle ich die Interessen des Arbeitgebers im Direktionsrecht in Frage. Meine Person wird auf der Stelle anscheinend nicht dringend benötigt, ich selbst weiß aber aktuell nicht wie meine Kinder spätestens ab Mai 2021 in die Kita kommen sollen, wenn meine Frau nach ihrer Elternzeit wieder arbeitet. Hier wird an diversen Stellen immer nur auf meine Frau verwiesen, also shön das alte Rollenbild herausgeholt. Zudem arbeitet meine Frau dann am Montag und Mittwoch länger, ich am Dienstag und Donnerstag noch länger, ich werde meine Kinder an diesen beiden Tagen definitiv weder morgens noch abends sehen. Das Familienleben wird schlagartig von 7 auf 3 Tage reduziert. Sind das keine Interessen, die ein Arbeitgeber berücksichtigen sollte? Das eine Einarbeitung keinen Sinn für beide Seiten macht, da ich mich ab Tag 1 intern wegbewerben werde (und jetzt auch schon mache). Wir sprechen hier von einem Arbeitgeber mit knapp 11.000 Stellen.
Mir wird überall gesagt dass das alles weder toll noch richtig ist, aber im Zweifel soll ich das mitmachen und was anderes suchen. Das kann es doch nicht sein? Vor allem, wenn das aktuell gewaltig auf die Psyche schlägt (extrem unterfordert + ungewisse familiäre Situation).