ich freu mich schon auf die ersten Beiträge hier in ein paar Jahren...
"Warum bekomme ich weniger Rente, nur weil ich damals gesund leben wollte und etwas für die Umwelt getan habe, mit meinem Jobrad?"
oder
"Verdi sollte sich für das Aufstocken der Rente für Jobrad-Nutzer einsetzen!"
Wie wahr! Mich wundert es immer wieder wie viele Personen diesen Fakt nicht auf dem Schirm haben. Zumal das nicht wenig Rentenverlust ist.
Beispiel:CaptainHarris hatte auf Seite 1 die Variante 2 (öffentlicher Dienst) berechnet. Dabei ergab sich:
Monatliche Umwandlungsrate 248,33 €
Tatsächliche Nettobelastung im Monat(36 Monate)140,55 €
Relative Ersparnis(18,24 %) 1.390,47 €Spaßeshalber habe ich unter der von ihm verlinkten Website die gleichen Parameter eingegeben, um den vollständigen Berechnungsweg einsehen zu können. Dort ist angegeben, dass sich durch die Bruttoentgeltumwandlung die Berechnungsgrundlage für Steuern und Sozialvers. (Brutto) verringert von
3.000,00 € auf 2.767,67 € ---> also um 232,33 mtl. oder 2.787,96 EUR jährlich
Sagen wir mal ich hätte mir schon am 01.01.2019 ein solches Fahrrad gekauft. Dann würde das für die spätere Rente Folgendes bedeuten:
2.787,96 EUR fehlendes Brutto / 39.301 EUR (RV-Durchschnittsentgelt 2019) = 0,0709 fehlende Entgeltpunkte
2.787,96 EUR fehlendes Brutto / 40.551 EUR (vorl. RV-Durchschnittsentgelt 2020) = 0,0688 fehlende Entgeltpunkte
2.787,96 EUR fehlendes Brutto / 41.541 EUR (vorl. RV-Durchschnittsentgelt 2021) = 0,0671 fehlende Entgeltpunkte
Macht in Summe 0,2068 fehlende Entgeltpunkte. Multipliziert mit dem aktuellen Rentenwert von 34,19 EUR sind das 7,07 EUR weniger Rente jeden Monat und das ein Leben lang. Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer von Versichertenrenten betrug lt. Statista in Deutschland 2019 ganze 19,9 Jahre. Ich runde mal auf 20 Jahre auf, da es im Beispiel ja um die überdurchschnittlich fitten JobRad-Besitzer geht.
7,07 EUR x 12 x 20 =
1.696,80 EUR weniger Gesamtrente.
Der aktuelle Rentenwert steigt natürlich noch über die Jahre, was nominell zu einer noch höheren Rentenverringerung als die 1.696,80 EUR führt. Und mit der folglich ebenfalls verringerten Hinterbliebenenversorgung will ich gar nicht erst anfangen.
Man muss sich dann wohl entscheiden... Umwelt oder Rente.
Und damit sich ver.di von seinen Gewerkschaftsmitgliedern nicht zu Verhandlungen über das Aufstocken der Rente für Jobrad-Nutzer genötigt sieht, halte ich ein entsprechendes Mitgliederrundschreiben für angebracht, in dem dazu aufgefordert wird, die jeweilige relative Ersparnis (hier die 1.390,47 EUR) gewinnbringend zu investieren (privat vorzusorgen), um die Verluste bei der späteren gesetzlichen Rente auszugleichen, z.B. durch den Kauf von deutschen Staatsanleihen. Wie hoch war da nochmal die Rendite?