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Homeoffice 2021
Jockel:
Wir haben nicht zu wenig Arbeit oder zu viel Personal im ÖD (von wegen Leerlauf). Vieles davon erzeugt aber zwingend eine anlassbezogene Interaktion mit anderen Menschen.
Homeoffice geht da eher schlecht. Mobiles Arbeiten aber schon.
deutsche Beschäftigungsquote öD (wie viele Beschäftigte von allen Beschäftigten sind im ÖD): ca. 11 %.
USA: 16
Dänemark: 31
Frankreich: 23
nur Japan, Chile und Südkorea haben prozentual weniger Beschäftigte im ÖD.
Tagelöhner:
Da kann ich aus meiner Berufspraxis innerhalb des ÖD definitiv anderes berichten...Leerzeiten sind mehr vorhanden als man denkt, die werden dann halt großzügig mit zusätzlichen Pausen (die im Zweifel als dienstliche Besprechungen deklariert werden), sonstigem Gewäsch (auch gerne als Flurfunk bezeichnet) oder Privatkram gefüllt.
Über die Arbeitsauslastung wird außerdem von vielen Kollegen fortwährend gejammert, um weitaus höhere Auslastung zu suggerieren als sie tatsächlich existiert.
Auch nicht unter den Tisch fallen darf, dass sich viele Behörden umso stärker mit sich selber beschäftigen, je größer sie werden. Der Hang zur Selbstverwaltung nimmt ab einer bestimmten Größe des unproduktiven Wasserkopfes definitiv zu und es werden gerne sog. Bullshitjobs geschaffen, um übeschüssiges Personal aufzuräumen, welches dann in überflüssigem Verwaltungshandeln unnötigen Tätigkeiten nachjagt.
Und ja, diese Phänomene gibt es auch in der freien Wirtschaft, nur wird dem Ganzen dort durch die Wettbewerbsfähigkeit und Gewinnerzielungszwänge eine Grenze aufgezeigt.
Finanzer:
--- Zitat von: Tagelöhner am 20.07.2021 16:55 ---Da kann ich aus meiner Berufspraxis innerhalb des ÖD definitiv anderes berichten...Leerzeiten sind mehr vorhanden als man denkt, die werden dann halt großzügig mit zusätzlichen Pausen (die im Zweifel als dienstliche Besprechungen deklariert werden), sonstigem Gewäsch (auch gerne als Flurfunk bezeichnet) oder Privatkram gefüllt.
--- End quote ---
Ein weiteres Beispiel dafür, das "Den" öffentlichen Dienst so nicht gibt.
Selbst innerhalb eines Hauses (Finanzamt als Beispiel) gibt es genügend Stellen, an welchen man eine ruhige Kugel schieben kann, während an anderen Positionen die Hölle losbricht, sobald man nicht 100% bringt.
Die angesprochenen Bullshitjobs kenne ich primär von den Mittelbehörden, da ist definitiv Optimierungsbedarf.
Librarian:
Etwas aus dem Kontext gerissen aber betrifft Homeoffice ebenfalls...
Seit dem 1.7.2021 gilt in Niedersachsen die überarbeitete "Vereinbarung gem. § 81 NPersVG über Telearbeit und mobile Arbeit in der nds. Landesverwaltung" (https://www.nbb.dbb.de/aktuelles/news/neue-vereinbarung-zu-homeoffice-in-der-landesverwaltung-seit-dem-1-juli-2021-in-kraft/). Nachdem das vorgeschobene Eckpunktepapier (https://www.mi.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/zukunftsfahiges-digitales-arbeiten-in-den-behorden-neue-vereinbarung-zu-homeoffice-in-der-landesverwaltung-tritt-zum-1-juli-in-kraft-202049.html) beim mobilen Arbeiten generell von "30% der wöchentlichen Arbeitszeit" spricht, wurde dem entgültigen NPersVG noch eine nette Zeitangabe in der Definition verpasst: "Unter mobile Arbeit fällt die dienstliche Tätigkeit, die Beschäftigte bis zu 30% ihrer individuellen wöchentlichen Arbeitszeit im Kalenderhalbjahr[...] erbringen. Die mobile Arbeit erfolgt an einem Ort außerhalb der Dienststelle [...].".
Interpretiere ich diesen Zusatz nun richtig, dass bei einer 40h-Woche (nur) 12h pro Halbjahr in mobiler Arbeit verbracht werden dürfen?
...in der Präambel war noch die Rede von "ökologischer Effekt durch Reduzierung des Berufsverkehrs und ein damit verbundener Beitrag zum Klimaschutz"...
WasDennNun:
--- Zitat von: Librarian am 26.07.2021 14:16 ---Interpretiere ich diesen Zusatz nun richtig, dass bei einer 40h-Woche (nur) 12h pro Halbjahr in mobiler Arbeit verbracht werden dürfen?
--- End quote ---
Nein, das interpretierst du falsch.
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