Häufig wird in diesen Diskussionen vorausgesetzt, dass dann automatisch die Frauen daheim bleiben sollen wie in den von dir zitierten 80ern in der BRD. Ich finde das schrecklich und furchtbar altbacken.
Sehr kuriose Denkweise. Ist mir in meinem Umfeld nciht bekannt, dass irgendwelche Geschlechter wichtig sein, komme allerdings aus der Landwirtschaft und da haben immer schon alle gearbeitet, auch Kinder. Naja.
Zudem wäre es mir nur, dass eine Kinderbetreuung ermöglicht werden müsste. War dies vor Jahrzehnten verboten? IN Bayern?
Sei mir jetzt bitte nicht böse, aber gerade im landwirtschaftlichen läuft doch einiges anders ab. Was meine ich damit? Es sind, eigener Hof vorausgesetzt, die meisten Beschäftigten aus der gleichen Familie, es leben häufig merere (i.d.R. 3) Generationen im gleichen Haus oder Anwesen, alle Beschäftigten sind quasi im Dauer-Homeoffice und können sich ihre Arbeit, abgesehen von festen Zeiten wie Melken, regelmäßig frei einteilen und sich so die Kinderbetreuung auf mehrere Schultern verteilen. Wenn du bei dem Thema Landwirtschaft die Komponente mehrere Generationen und relativ freie Zeiteinteilung strichst, sieht es hier auch anders aus.
Der gesetzliche Anspruch für Kinderbetreuung ist u.a. deshalb wichtig, weil es die Kommunen schlicht und ergreifend nicht gebacken kommen auf freiwilliger Basis. Ich will es anhand eines Beispiels erklären:
In unserer Kommune, 5.500 Einwohner, kommen auf 300 Kita-Plätze rund 400 Bewerber. Rund 100 Familien haben also bereits im Kleinkindalter ein Problem mit der Betreuung.
Spannend wird es dann für alle Familien, wenn der Nachwuchs in die Grundschule wechselt. Auf Grund von Lehrermangel und anderen organisatorischen Problemen endet hier der Unterricht derzeit an vier Tagen fest um 11:15 Uhr. Der 1.-Klässler kommt also um 11:15 Uhr nach Hause. Ein Hort wurde auf Grund CSU abgelehnt. Begründung: So was brauchen wir in Bayern nicht.
Halten wir also fest: Wenn man einen KITA-Platz hat, dann können temporär beide irgendwie arbeiten. Dann mit Beginn Grundschule wieder eine gewisse Zeit nicht. Welcher Arbeitgeber macht diesen Hihkak denn mit?
Alternative: einer von beiden bleibt die ersten acht Jahr zuhause und versucht danach dann wieder irgendwie in seinen alten Job zurückzukehren oder räumt dann bei Lidl Regale ein.