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Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
ACDSee:
Die Studie von Daniel Kahneman wird zwar oft zitiert, hat aber auch Schwächen. Hauptpunktkritikpuntk ist, dass seine Betrachtungen nicht live erfolgten, sondern im Nachhinein per Fragebogen erhoben wurden. Neuere Studien zum Thema Gehalt und Glücksempfinden, die methodisch versuchen live zu tracken, ob jemand sich im Augenblick glücklich fühlt oder nicht, kommen eher zu dem Schluss, dass es keine fixe Grenz-Summe gibt, ab der mehr Geld nicht zusätzlich zufriedener macht. Es scheint eher so, als ob ab 75K die Situationen mit gefühlter Unzufriedenheit aufhören zu überwiegen und die Situationen in denen Zufriedenheit herrscht zunehmend stärker die oberhand gewinnen.
Versucht mal nach Matthew A. Killingsworth zu googlen.
Ergebnisse gibt es hier:
https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2016976118
Ich denke für den ÖD ist dieses Bild auch sehr viel passender.
cyrix42:
Interessant. Aber auch hier wird seltsamerweise wieder nicht nach Haushaltsgröße unterschieden. Als ob ein Haushalt mit 5 Kindern und Haushaltseinkommen von 80k US-$ sich ein ähnliches Leben leisten könne wie ein Single mit gleichem Einkommen. Zumindest halte ich die implizit bei all diesen Studien zugrunde liegende Annahme, dass diese Haushalte dann zumindest ähnlich zufrieden wären, als dass man die Haushaltsgröße nicht als unabhängige Variable betrachten muss und in ihrem Auftreten also ignorieren kann, doch mal kaum untermauert. Aber gut, vielleicht trägt ja das n-te Kind so viel zum Wohlbefinden der Eltern bei, als dass das Weniger an Netto-Äquivalenzeinkommen dadurch ausgeglichen wird...
Hinz:
Nach den Verhandlungen ist bekanntlich vor den Verhandlungen...
Wie dürfte sich die nächste Tarifverhandlung gestalten insbesondere mit der Inflationsrate?
Mit dem aktuellen Ergebnis und der aktuellen und sich abzeichneten Inflationsrate müsste die Gewerkschaft ja mit einer zweistelligen Zahl vor dem Komma antreten müssen?
Gehen die Arbeitgebervertreter das nächste mal wieder von so einem ähnlichen Ergebnis aus? Oder sind deren Zugeständnisse entsprechend größer?
Johann:
--- Zitat von: Hinz am 19.04.2022 14:38 ---Nach den Verhandlungen ist bekanntlich vor den Verhandlungen...
Wie dürfte sich die nächste Tarifverhandlung gestalten insbesondere mit der Inflationsrate?
Mit dem aktuellen Ergebnis und der aktuellen und sich abzeichneten Inflationsrate müsste die Gewerkschaft ja mit einer zweistelligen Zahl vor dem Komma antreten müssen?
Gehen die Arbeitgebervertreter das nächste mal wieder von so einem ähnlichen Ergebnis aus? Oder sind deren Zugeständnisse entsprechend größer?
--- End quote ---
Liegt doch nahe, was passieren wird:
Der öffentliche Dienst möchte als Vorbild vorangehen und appeliert an die Gewerkschaften, keine Forderungen zu stellen, die zu einer Lohn-Preis-Spirale führen würde. Was gleichbedeutend ist mit, dass das Ziel definitiv nicht lautet, einen Inflationsausgleich zu bieten.
Außerdem wird begründet, dass die Kassen leer sind, weil ja auch die öffentlichen Kassen von der Ukraine-Krise betroffen sind und da ja auch gerade noch Corona war, müssen Schulden zurückgezahlt werden usw.
Gnädigerweise wurde weder in der Pandemie, noch in der Ukraine-Krise auch nur ein Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen, daher sollen die Mitarbeiter doch bitte zufrieden sein mit dem sicheren Job.
Als Zeichen des Guten Willens, wird es für alle Mitarbeiter eine Einmalzahlung von 1.500€ geben (inkl. der Beamten und Pensionäre) und außerdem eine Tariferhöhung von 2,3% zum 01.07.2024 sowie um 2,6% zum 01.03.2025 bei einer Laufzeit von 30 Monaten, was das beste Ergebnis seit Beginn des TV-L bedeutet und sich der Verdi-Hansel wieder auf die Schulter klopfen wird.
TVWaldschrat:
Pipapo
- Lohn-Preis-Spirale
- Klamme Kassen
- Hohe Ausgaben durch Nachwirkungen des Russland-Angriffskrieg
- Hohe Schulden durch Russland-Angriffskrieg und Corona
- öD muss Vorbild sein
Dadurch:
- Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf einheitlich 40h
- Reduzierung AG-Anteil VBL, da Rentenpaket 2 beschlossen
- Einmalzahlung von 1200€ für 12 Monate; danach:
- Erhöhung Tabellenentgelte E1 bis E9a 2,6%
- Erhöhung Tabellenentgelte E9b bis E12 1,8%
- Erhöhung Tabellenentgelte E13 bis E15 1%
- Einfrieren der JSZ auf den Stand von 2023 bis 2026
- Azubis erhalten 85€ mehr
- Pflegepersonal erhält Sonderzuschlag von einmalig 500€
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