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Tarifrunde TV-L 2021 - Diskussion
MoinMoin:
--- Zitat von: cyrix42 am 12.04.2023 15:59 ---Was lernen wir daraus? Rosinenpickerei bei der Wahl des betrachteten Zeitraums ist wenig objektiv und hilft auch nicht weiter.
--- End quote ---
Absolut korrekt.
Ein objektiver Zeitraum ist der des letzten Vertrages (also 01.10.2021 bis 9.23) und auf diese Basis kann man dann objektive Kriterien wie Reallohnverlust in dieser Zeit einbringen.
Oder die Gesamte TV-L Existenz als Bezugszeitraum.
Oder seit der letzten Erhöhung?
Oder welchen Zeitraum fändest du nicht als Rosine.
FearOfTheDuck:
Aus meiner Sicht ist immer der letzte Vertrag der einzig relevante Betrachtungszeitraum, sowohl objektiv als auch subjektiv. Alles andere ist nichts als Statistik, kann also so oder so herangezogen werden.
Über den letzten, also laufenden Vertrag kann ich zum einen sehen, ob es für mich passt und kann entsprechend anpassen oder mich verändern, zum anderen können die Tarifparteien (wenn sie das denn so wollen) schauen, ob sie die Entwicklung richtig eingeschätzt hatten und entsprechend korrigieren.
Leonhardt:
--- Zitat von: cyrix42 am 12.04.2023 15:59 ---
--- Zitat von: Leonhardt am 12.04.2023 13:03 ---Berechnung für 01/2020 - 03/2023
Verbraucherpreisindex
01/2020: 99,8 - 03/2023 (vrsl.) 116,1 --> +16,33% Inflation
Tarifsteigerungen:
01/2020: +3,12% - 01/2021 +1,29% - 12/2022 +2,8% --> +7,37%
Reallohnverlust demnach augenblicklich ca. 8,95%
Die noch hinzukommende Inflation bis zum Auslaufen des Tarifvertrags am 30.09.2023 kann niemand seriös abschätzen, kommt dann aber natürlich noch hinzu.
--- End quote ---
Und 2006 lag der Verbraucherpreisindex (mit gleicher Normierung von 100 im Jahr 2020) bei 82,8. Die Preise sind also seitdem um 40% gestiegen, während die Löhne im TV-L im gleichen Zeitraum um 43% bis 63% gestiegen sind.
Die AG könnten mit Verweis auf diese Zahlen behaupten, dass doch noch immer Reallohnsteigerungen vorliegen -- zum Teil sogar recht kräftige.
Was lernen wir daraus? Rosinenpickerei bei der Wahl des betrachteten Zeitraums ist wenig objektiv und hilft auch nicht weiter.
--- End quote ---
Nach 2006 wurde aber nicht von Ozymandias gefragt, sondern nach 2020. Ich habe ihm die Frage beantwortet. Solltest du Rosinenpickerei monieren wollen, dann bitte beim Fragesteller. ;)
Ozymandias:
--- Zitat von: Leonhardt am 12.04.2023 13:03 ---Berechnung für 01/2020 - 03/2023
Verbraucherpreisindex
01/2020: 99,8 - 03/2023 (vrsl.) 116,1 --> +16,33% Inflation
Tarifsteigerungen:
01/2020: +3,12% - 01/2021 +1,29% - 12/2022 +2,8% --> +7,37%
Reallohnverlust demnach augenblicklich ca. 8,95%
Die noch hinzukommende Inflation bis zum Auslaufen des Tarifvertrags am 30.09.2023 kann niemand seriös abschätzen, kommt dann aber natürlich noch hinzu.
--- End quote ---
Vielen Dank für die Rechnung.
Von März 2023 bis zum 30.09.2023 kommen sicherlich noch ein paar Prozente dazu. Ich würde mal mit 6/12 Monate * 6% Inflation rechnen, das dürfte eine einigermaßen realistische Schätzung sein. Kann bisschen weniger, kann aber auch etwas mehr werden.
Es steht den AG frei, ob Sie die Reallöhne erhöhen. Es steht dem AN aber ebenso frei, bei massiven Reallohnverlusten zu streiken. Ich sehe da jetzt keine große Rosinenpickerei bei dem Zeitraum.
Der letzte Abschluss rächt sich aber doppelt, da in Corona-Zeiten ein kleines Lohnplus akzeptiert wurde, dies sich aber auch durch die Geldpolitik und daraus folgende Inflation in ein gewaltiges Eigentor verwandelt hat.
Müsste man mal analysieren, ob 24 Monate Laufzeit in schwierigen/ungewissen wirtschaftlichen Zeiten besser oder schlechter für die AN sind. Ich denke eher nein.
Einen Inflationsausgleich wird es nicht geben, ist verhandlungstechnisch auch nicht machbar, gerade deshalb muss man in wirtschaftlichen Zeiten auch den Reallohn etwas ausbauen.
TZSteinbock:
Das Mindeste wäre aber jetzt die 3000€ steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleich, wie von der Politik vorgesehen, zu fordern - und das ganz unabhängig von regulären Tarifverhandlungen... die sind dafür nämlich gar nicht vorgesehen bzw. erforderlich....
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