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Lohnt sich ein kompletter Ausstieg und Neuanfang ?

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Flash91:
Hallo zusammen,

ich bin Beamter des gehobenen Dienstes seit knapp 2 Jahren.
Schlecht ist es prinzipiell nicht, ich gehe nicht ungern in die Arbeit.
Mehr gefallen würde mir allerdings die Richtung Maschinenbau/Mechatronik. Klar, auch in diesen Bereichen kann man Anwärter- oder Referendarzeit absolvieren und ans Amt gehen, machen auch einige.
Allerdings sehe ich die Wertschätzung dieses Industriezweiges in der Wirtschaft als sehr gut an. In einem IGM Betrieb mit 35h (es sind nun auch 32h möglich, wenn man auf das neu eingeführte Transformationsgeld verzichtet, anders hat man eine weitere Sonderzahlung).

Um als Maschinenbauingenieur in ein IGM Unternehmen zu kommen müsste ich den kompletten Lebensweg aufgeben, und zurück an die Hochschule gehen. Wenn ich sehe was meine Freunde in dieser Branche verdienen wäre es auf Lebenszeit gesehen trotzdem ein riesen Gewinn. Ich lasse als Beamter hundert tausende € liegen, die man bei dem momentanen Immobilien Irrsinn wirklich dringend gebrauchen könnte.

Ihr fragt nun was mich abhält ? Wie geschrieben, meine jetzige Stelle ist nicht schlecht und der Weg dahin war sehr hart für mich. Mich schrecken die geringen Chancen nun ab, mehr wie A13 wird nicht drin sein, da werden die oben beschrieben IGM´ler oder IG BCE´ler mit dem auslachen nicht fertig.
Die Nullrunde 2022 ist eine weitere Klatsche von Rabenvater Staat.
Es gehört schon Mut dazu das Beamtenverhältnis zu "kündigen", das Studium wegzuwerfen (man kann es für Maschbau nicht verwenden) und das Leben komplett neu aufzubauen. Und wenn es dann doch nicht so erstklassig wird, war es der größte Fehler den man machen kann.

Diese Entscheidung muss man selber treffen, logisch. Aber vll. könnt ihr mir helfen, wenn ihr wollt:
- Wie zufrieden seid ihr mit eurem Lebensweg als Beamter ?
- Würdet ihr es wieder machen, und wenn nein, was hält euch ab ?
- Ist das Risiko, welches ich bei einer Beendigung eingehen würde unverhältnismäßig, oder ist es außerhalb des Staates allgemein so viel besser ?

Johann:
Das größte Problem würde sein, in einem IGM Unternehmen einen unbefristeten Arbeitsvertrag zu bekommen.
Sobald diese Hürde genommen ist, kannst du es dir aber natürlich in dieser Tariflohnwunderwelt richtig gut gehen lassen.

Musst aber beachten, dass es dir auch als Beamter im gD schon sehr gut geht und insbesondere mit Blick auf die Altersvorsorge als Angestellter noch hohe private Investitionen getätigt werden müssen, um annährend auf die selbe Nettorente zu kommen. Du benötigst also zum einen ein wesentlich höheres Brutto, um aufs selbe Netto zu kommen und dann nochmal empfindlich mehr, um die gleiche Versorgung im Alter sicherzustellen. Alles was dann drüber hinaus geht ist natürlich erfreulich.

Kann aber auch nach Hinten losgehen. Wegen der Elektrifizierung der Fahrzeuge werden mindestens bei Autobauern derzeit nicht so viele Maschinenbauer gesucht wie vor einigen Jahren noch. Da wird die Konkurrenz noch größer sein als sie sowieso schon immer war.

Wenn du dich allerdings beim IGM Unternehmen direkt als dualer Student bewirbst und ggf. genommen wirst, hast du schon gewonnen.

Mask:

--- Zitat von: Flash91 am 17.02.2022 13:12 ---
Ihr fragt nun was mich abhält ? Wie geschrieben, meine jetzige Stelle ist nicht schlecht und der Weg dahin war sehr hart für mich. Mich schrecken die geringen Chancen nun ab, mehr wie A13 wird nicht drin sein, da werden die oben beschrieben IGM´ler oder IG BCE´ler mit dem auslachen nicht fertig.


--- End quote ---

Mal ne Spaßrechnung: Beamter Land Hessen, A12 (geht hier verhältnismäßig schnell), Stufe 5, zwei Kinder, Steuerklasse 3. Laut Rechner auf dieser Seite (und der ist wirklich gut / genau) ab 1.8.22
Monats-Brutto:                5067.66 €
netto bleiben:          4243.26 €

davon mal pauschal 240 € für die private KV weg (ist schon was, ich zahle weniger) bleiben solide 4k netto.

Zugegeben kein Traumgehalt aber ausgelacht wirst du damit mit Sicherheit nicht; um mit Steuerklasse III um die 4 netto zu kommen, brauchst du um die 6100 € brutto in einem SV-pflichten Arbeitsverhältnis.

In der ERA der IG Metall Hessen endet das normale Tarifgehalt bei EG 11,  das entspricht einem Grundgehalt von 5.321,00 und mit Zusatzstufe 5.608,00, also weniger als die o.g. 6100 €.

Ja danach gibts noch außertarifliche Bezahlung, ja im IGM-Bereich sind noch andere Vergüngstigungen / Benefits drin und nein, eins zu eins vergleichbar ist das alles nicht, aber so trost und chancenlos wie du es darstellst, ist es bei weitem nicht. Es sind einfach zwei ganz unterschiedliche Berufswege mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen.





NWB:
Das Gras auf der anderen Wiese ist nicht zwangsläufig grüner.
Helfen kann dir bei der Entscheidung niemand. Ist immer eine individuelle Sache.
Und in die große Glaskugel kann auch keiner schauen.
Viel Erfolg bei der Entscheidung und mögest du sie hinterher nicht bereuen.

BAT:
Der Beamte A12 im o. g. Vergleich hat aber mit vergleichbaren 32 Stunden gerade mal mickrige 4.050 € Brutto. Der Stundenlohn der IGM ist im öD kaum erreichbar.

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