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[Allg] Welche PKV
Max:
--- Zitat von: retmaeb am 31.05.2022 20:08 ---Concordia klingt echt nicht schlecht, ich habe meine Auswahl inzwischen etwas eingeengt und überlege zwischen der und Alte Oldenburger. Hat mit letzterer jemand Erfahrungen gemacht?
Auf dem Papier ähneln sich beide von der Wirtschaftslage, Beitragsstabilität, Größe, Leistungsspektrum schon ziemlich..
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Nimm dir den halben Tag Zeit die versicherungsbedingungen deiner 2 Kandidaten zu lesen, am besten im Vergleich zu einem der Premium Versicherungen wie Barmenia. Diverse Portale machen einiges an Fehlern bei den Aufstellungen der Leistungen. Dann hast du zumindest schon mal eine Idee was da alles geregelt wird und das kann dir im 2. Schritt helfen um gezielter Fragen stellen zu können.
Der 2. Schritt ist, dass du zu einem erfahrenen Makler gehst!
Der Vorteil eines sehr leistungsstarken Tarif ist, dass du dir hoffentlich weniger Gedanken im Leistungsfall machen musst. Das mag die jetzt nicht so wichtig erscheinen, aber ein schwer kranker 80-jähriger hat damit schnell mehr Probleme sich mit Versicherung und Beihilfe herumzuschlagen.
Der Nachteil sind natürlich die Kosten.
Ob eine Concordia mit irgendwas um die 10-15 tausend Vollversicherten eine PKV überhaupt langfristig betreiben kann wird sich erst noch zeigen. Zu den Leistungsdefiziten wurde ja schon einiges gesagt.
Woldemar:
--- Zitat von: retmaeb am 03.06.2022 16:23 ---
Muss man eurer Meinung nach alle noch so kleinen Risiken im Leben absichern? Oder ist das sonst "unsolidarisch"? Ich denke nein.
Und wenn doch, dann kann ich das selbst durch gut gewählte Anlage deutlich sicherer als wenn das die Krankenkasse für mich täte.
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Nein, man muss nicht "jedes noch so kleine Risiko" absichern. Es braucht beispielsweise definitiv keine Handy-, Glasbruch-, Reiserücktritt-, Kreditausfall- oder Unfallversicherung. Da geht es im worst case um Summen, die einen vielleicht ärgern, aber keinesfalls in finanzielle Schieflage brächten.
Ich persönlich halte auch nichts von der KFZ-Vollkasko, aber ich fahre auch keine teuren Autos ;-)
Und auch in der PKV muss man nicht jeden Quatsch mitmachen (z.B. Naturheilverfahren). Im Gegensatz zu den gerade genannten Beispielen, ist es "uns" als Laien aber nicht möglich die Risiken einer bewusst lückenhaft gestalteten Police einzuschätzen.
Wir reden hier gerade exemplarisch von nicht/nicht ausreichend abgedeckten Hilfsmitteln wie Rollstühlen, oder Prothesen, das kann aber ebenso gut Arzneimittel, Psychotherapie, Krankenhäuser, Ärzte etc.pp. betreffen, die einem im Fall der Fälle verwehrt bleiben.
Wie @clarion schon schrieb: Hierzulande muss sich eigentlich niemand Sorgen machen im Krankheitsfall nicht vernünftig behandelt zu werden, ganz gleich wie er versichert ist.
Aus Sicht der Solidargemeinschaft kann das allerdings nicht bedeuten, dass jeder jederzeit "das Beste vom Besten" bekommen, denn das wäre schlicht nicht finanzierbar. Bei der GKV hat man folglich den Anspruch "eine notwendige, ausreichende und wirtschaftliche Versorgung" zu erhalten.
Nun hat man als Beamter schon das "Privileg" sich unabhängig vom Einkommen und zu vergleichsweise günstigen Beiträgen eine private Versicherung aussuchen zu dürfen und zumindest ich persönlich kann vor diesem Hintergrund nicht verstehen, wieso man dieses Privileg nicht nutzt.
Zum Thema "Ersparnis anlegen": Wer in Bezug auf seine Gesundheit wegen 30€ das "Zocken" anfängt, hat in aller Regel weder den finanziellen Spielraum, noch die Disziplin die Kohle am Ende tatsächlich langfristig anzulegen. Zumal die schönste Renditeerwartung über einen Anlagehorizont von 30+ Jahren überhaupt nichts nützt, wenn der "Fall der Fälle" schon in 10 Jahren eingetreten ist.
Wie irgendwer hier schon schrieb: Ein Versicherung soll mich vor existenziellen Risiken schützen. Da steht die eigene Gesundheit mit weitem Abstand auf Platz 1 der Prio-Liste. Deshalb gilt in der Hinsicht für mich: Keine Kompromisse wegen Kleingeld!
Wenn du das anders siehst - kein Problem. Lass dich aber bitte dennoch beraten, damit du für dein Geld zumindest eine faire Gegenleistung erhälst.
BüroLurchNRW:
--- Zitat von: Fragmon am 02.06.2022 09:17 ---Deswegen bin ich bei der glaube ich größten PKV. Dort ist der Beihilfekomforttarif relativ schwach und zahlt nur bis zur Beihilfefähigen höhe bei Heilmittel, so dass ich bei Physio erhebliche Beiträge selbst zahlen muss. Dafür kann ich aber auch sicher sein, nicht die Deluxe-Behandlungen von anderen Versicherten mitzufinanzieren.
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Welche Versicherung ist denn hier gemeint?
Fragmon:
Ich bin bei der Deutschen-Beamten-Krankenversicherung. Ich ärgere mich zwar, dass ich bei jedem Physiorezept auf ca. 130 € sitzen bleiben, aber das ist für mich in Ordnung. Aufgrund des offenen Hilfsmittelkataloges sind weitere Risiken auch überschaubar.
Defizite die ich identifiziert habe:
* Vorsorgeuntersuchungen sind schädlich für die Rückerstattung (absolute Fehlentscheidungen, da die Kosten für nicht erkannte Krankheiten vermutlich viel höher sind, als die Kosten der Vorsorgeuntersuchung. Versicherte überlegen sich aber aufgrund der Regelung, ob sie Vorsorge wahrnehmen oder lieber die Rückerstattung behalten wollen)
* Leistung nur maximal im Rahmen der GOÄ Sätze (3.5 max.), auch im Ausland
* Kurleistungen werden nur minimal abgedeckt (für Mütter vermutlich schwerwiegender)
* analoge Leistungen auf KulanzDas für viele vermutlich größte Risiko ist die starke Verweisung auf die Beihilfe. Bei der DeBeKa gibt es keinen echten BeihilfeERGÄNZUNGstarif sondern nur ein BeihilfeComfort-Tarif. Dieser erstattet in vielen Fällen, nur bis zur beihilfefähigen Höhe. Für Bundesländer mit schlechter Beihilferegelung ist dies natürlich ein großes Risiko.
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