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[Allg] Persönliche Krise -Beamtenstatus aufgeben?
KleeneBeamtin12:
Hallo Johann,
leider kommt für mich persönlich kein Studium mehr infrage, ich bin schon zu lange draußen und hab mich selbst
damals schon schwer getan.
In der Praxis darf ich behaupten bin ich top fit und eine Bereicherung.
Allerdings habe ich ein innerliches aber, ich habe Verpflichtungen denen ich nachkommen muss und ein Studium kann ich mir nicht leisten, daher über den Arbeitsweg und nur über einen praxisbezogenen Aufstieg:-)
Organisator:
--- Zitat von: WasDennNun am 27.06.2022 14:52 ---Wenn kein Karriereweg sichtbar für 9z und Aufstieg gD bis 40/45, dann ist es jetzt der beste Zeitpunkt einen Änderung des Lebensweges zu starten.
Dabei ist es egal, ob deine Wahrnehmungen bzgl. Vor und Nachteile Beamte/TBler korrekt sind.
Ob du mit deiner Ausbildung dann als TBler über die 9b hinauskommst, wird die Zeit zeigen.
Wenn du dich aber jetzt schon damit besser fühlen wirst, dann ist doch alles gesagt.
Also hau die Bewerbung raus und werde Angestellter und genieße die Freiheit und das bisserl mehr Risiko.
--- End quote ---
Würde ich auch so unterschreiben. Warum die nächsten 37 Jahre unglücklich sein, zumal das Angestelltenverhältnis auch finanziell keine wesentlichen Verschlechterungen gibt. Hast du ja treffend beschrieben.
Rente wird durch die Betriebsrente ohnehin auf nahezu Pensionsniveau aufgefüllt.
Hinsichtlich Pension würde ich prüfen, ob bei deinem Dienstherrn / Bundesland ein Altersgeld möglich ist.
Drehleiterkutscher:
--- Zitat von: KleeneBeamtin12 am 27.06.2022 14:41 ---
Liebe Grüße aus BADEN-WÜRTTEMBERG
:-[
--- End quote ---
... das habe ich erst zum Schluss gelesen. Daher sind meine ganzen Überlegungen hinfällig, denn:
Du wirst ziemlich sicher zum 1.12. automatisch per Gesetz nach A9 übergeleitet, dass sind ca. 200 Euro netto mehr - siehe BVAnp-ÄG 2022 >>
https://beteiligungsportal.baden-wuerttemberg.de/de/mitmachen/lp-17/gesetz-ueber-die-anpassung-von-dienst-und-versorgungsbezuegen/
Zudem ändert sich der Beihilfesatz in der Rente, eventuell senkt das den Tarif auch jetzt schon.
Hast du das in deine Überlegungen mit einbezogen?
Johann:
--- Zitat von: Organisator am 27.06.2022 15:12 --- Rente wird durch die Betriebsrente ohnehin auf nahezu Pensionsniveau aufgefüllt.
--- End quote ---
Angesichts der aktuellen Lage mit den starken Preissteigerungen möchte ich an der Stelle noch kurz drauf eingehen, wie die VBL funktioniert. An sich ein super System, dass man selbst ein Viertel abgibt und dafür drei Viertel vom Arbeitgeber oben drauf bekommt, keine Frage.
Das Problem im Vergleich zur gesetzlichen Rente ist hier nur, dass ein heute erworbener Rentenpunkt auch in 37 Jahren bei Renteneintritt weiterhin 4€ wert sein wird. Gäbe es keine Inflation, wäre die VBL Rente annähernd so viel wert wie Pensionsansprüche, deren Höhe in den letzten Jahren vor Pensionseintritt festgelegt wird (und ab da auch mit den übertragenen Tariferhöhungen weiterhin um etwa die Inflationsrate steigt, während die VBL-Rente lediglich mit 1% p.a. ab Renteneintritt verzinst wird).
Um die Inflation ein klein wenig aufzufangen, gibt es noch den Altersfaktor, mit dem die gesammelten Rentenpunkte multipliziert werden. Der Altersfaktor wird mit zunehmendem Alter immer kleiner und beträgt mit 30 Jahren 2,0. Bei den Inflationsraten, wie wir sie heute haben, reicht der Altersfaktor aber bei weitem nicht aus, um die Preissteigerungen auch nur im Ansatz aufzufangen.
Daher: Im Ansatz ein sehr gutes Konzept, solange die Inflationsrate niedrig bleibt. Aber wenn die Inflation to the moon geht, gibt es im jetzigen Konzept keine Option, wie dagegen gesteuert werden kann. Insofern bleibt die VBL-Rente leider auch nur ein weiterer Baustein in der Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rente und vor allem dringend notwendigen privaten Anlagen, während man sich als Beamter darauf verlassen kann, dass die Inflation immer schon irgendwie ausgeglichen wird und entsprechende Pensionssteigerungen stattfinden werden.
Tagelöhner:
Ich möchte hier mal einiges relativieren:
--- Zitat von: KleeneBeamtin12 am 27.06.2022 14:41 ---
- Weihnachtsgeld (Als Angestellter hat man es an Weihnachten finanziell leichter ;-) )
Da Du Beamtin in BW bist, befindet sich das Weihnachtsgeld bereits im monatlichen Sold. Das Weihnachtsgeld wurde nämlich in BaWü vor langer Zeit in den monatlichen Sold überführt, daran kann sich nur meistens auch keiner der älteren Beamten mehr erinnern. Diese Lösung ist der einmaligen Sonderzahlung jährlich absolut vorzuziehen.
- Kürzere Wochenarbeitszeit (39,5 statt 41Std)
Wir reden dabei von 18 Minuten täglich, die ein Beamter in BaWü auf der linken Ar*chbacke absitzen muss. Angesichts der sonstigen Privilegien ein überschaubares Opfer. Aber die Schreier der Beamtengewerkschaft sind ja bereits dran, hier eine Angleichung an das Angestelltenverhältnis zu erreichen. Hoffentlich werden dann im Gegenzug aber die Bruttolöhne der Angestellten entsprechend erhöht.
- Keine Hohen Ausgaben der PKV und/oder Medizin, für die man vorstrecken muss (Ich wünsche niemanden und
auch nicht mir, in die Lage einer Krebserkrankung zu kommen und mal eben was vorstrecken zu müssen!)
Dafür bekommst Du schneller wichtige Termine und hast eine bessere Versorgung was Sehhilfen, Zahnersatz usw. angeht. Frag mal einen gesetzlich Versicherten, was da für ein Drama auf einen zukommen kann, weil die GKVen auf unterirdischem Niveau nur die Kosten decken.
- Netto ist bis auf minimale zweistellige Beträge umgerechnet gleich hoch, also auch hier keine großen einbußen
Das ist vielleicht ein Nachteil im mittleren Dienst, dafür überwiegen aber die sonstigen Vorteile. Pension, Absicherung gegen Dienstunfähigkeit, weitere Besoldung im Krankheitsfall auch nach 6 Wochen.
Ich würde mir den Wechsel sehr gut überlegen und halte ihn für ziemlich hirnrissig. Wenn dann macht noch ein Wechsel in die Privatwirtschaft Sinn, wenn die Verbesserung dann in Richtung 35-37,5h/Woche, besserer Lohn und Betriebsrente geht. Angestellter im ÖD zu werden ist jedenfalls in Deinem Fall vom "Regen in die Traufe".
--- End quote ---
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