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Blick in die Glaskugel: Später Einstieg in den öD? Wie/wo?
clarion:
Die Auswahlverfahren, denen ich bisher beiwohnen durfte, waren Stellenausschreibungen für Bereiche mit Fachkräftemangel. Da ist man froh, wenn überhaupt jemand mit Eignung sich bewirbt.
Mir ist aber schon aufgefallen,, dass wenn man sich die Babyboomer wegdenkt, auf allen Ebenen ein Frauenüberschuss da sein wird. Im Moment ist es eher noch so, dass mit die Entgeldgruppe und der Männeranteil direkt proportional zueinander ist, das wird sich die nächsten 10 Jahre ändern.
Mir scheint, dass es junge Frauen eher in den ÖD zieht als junge Männer.
WasDennNun:
--- Zitat von: Opa am 06.08.2022 23:00 ---
--- Zitat von: RsQ am 06.08.2022 21:59 ---Aber vielleicht trügt mich ja auch mein Verständnis von Gleichstellung. Gilt es als ausreichend diversifiziert, wenn ein Landkreis bspw. im Bauhof 100 % Männer beschäftigt, dafür in Bereichen der Verwaltung 100 % Frauen? M. E. sollte eine gewissen Binnen-Diversität das anzustrebende Ideal sein?!
--- End quote ---
Nachdem ich mir schon einige Gleichstellungspläne und Personalberichte mehrerer Behörden angeschaut habe, geht es tendenziell eher in diese Richtung:
50:50 wird angestrebt
- bezogen auf die Wertigkeit der Stellen (häufig grob differenziert nach Laufbahngruppen und im Tarifbereich eine analoge Unterteilung)
- differenziert nach Stellen mit und ohne Führungsverantwortung
- gesondert ausgewiesen die Leitungsebene, soweit dieser mehreren Personen zuzuordnen sind
Stellen bis E13 weisen mittlerweile in vielen Behörden nach diesen Kriterien einem Frauenüberschuss auf, egal ob mit oder ohne Führungsverantwortung. Darüber ist viel pari-pari. Erst auf der Leitungsebene herrscht in einigen Häusern noch Männerdominanz.
Insofern dürfte bis E13 bei Arbeitnehmern bzw. bis A13 bei Beamten in der Praxis kaum noch die weibliche Bewerberin bevorzugt werden, nur weil sie kein Y-Chromosom hat. Eigentlich.
Wenn trotz Frauendominanz immer wieder -Zitat- „im Fünfer-Team eine fünfte Frau besetzt wird“, stellt sich die Frage nach bewußter oder unterschwelliger Diskriminierung männlicher Bewerber. Vielleicht nur aus dem Grund, dass der Mann „nicht ins Team passt“.
Was bei dir letztlich gelaufen ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. War ja im Vorstellungsgespräch vermutlich nicht dabei. Aber mach dir doch mal den Spaß und zieh dir den letzten Personalbericht oder Gleichstellungsbericht des betreffenden Arbeitgebers rein. Und wenn nach den vorliegenden Daten und Kriterien Frauen überrepräsentiert waren, weißt du, dass es rechtlich gesehen nicht am Genus hätte liegen dürfen.
--- End quote ---
Oje, dann muss es ja an der schlechteren Eignung liegen oder an massenhaften Verfahrensfehler.
Oder das den 5er Frauen Teams anderswo 5 er Männer Teams gegenüber stehen, die für rsq nicht sichtbar sind.
Also IT vs Öffentlichkeitsarbeit
RsQ:
--- Zitat von: WasDennNun am 07.08.2022 07:05 ---Oje, dann muss es ja an der schlechteren Eignung liegen oder an massenhaften Verfahrensfehler.
Oder das den 5er Frauen Teams anderswo 5 er Männer Teams gegenüber stehen, die für rsq nicht sichtbar sind.
Also IT vs Öffentlichkeitsarbeit
--- End quote ---
Also Verfahrensfehler würde ich mal gutmütig außer acht lassen. Dass die Damen allesamt besser geeignet waren, ist natürlich nicht auszuschließen - 97 % dürfte aber ein Wert sein, der weder statistisch erwartbar noch real anzutreffen sein wird.
Dass man diese Rechnung (5er-Teams in dem einen Bereich vs. 5er-Teams in dem anderen Bereich) machen kann, um institutionsübergreifend eine Gleichstellung zu erreichen/zu argumentieren, mag ja sein - aber hieße das nicht, dass man ein Geschlecht faktisch von bestimmten Berufsbereichen ausschließt? (und zwar dort, wo es in Bewerber- und Besetzungslage keine generelle Unterrepräsentanz gibt)? (In der IT dürften sich eben auch 90 % Männer bewerben, da ist die Lage eine andere.) Das fände ich schon problematisch.
Aber wie schon erwähnt: Ich wollte das gar nicht so en detail vertiefen. Mir geht's ja eher um die generellen Einstiegsperspektiven als Nicht-Super-spezialisierte Mangel-Fachkraft, sondern ganz allgemein (gut) qualifizierter Bewerber.
MoinMoin:
--- Zitat von: RsQ am 07.08.2022 13:02 ---Dass man diese Rechnung (5er-Teams in dem einen Bereich vs. 5er-Teams in dem anderen Bereich) machen kann, um institutionsübergreifend eine Gleichstellung zu erreichen/zu argumentieren, mag ja sein - aber hieße das nicht, dass man ein Geschlecht faktisch von bestimmten Berufsbereichen ausschließt? (und zwar dort, wo es in Bewerber- und Besetzungslage keine generelle Unterrepräsentanz gibt)? (In der IT dürften sich eben auch 90 % Männer bewerben, da ist die Lage eine andere.) Das fände ich schon problematisch.
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Wieso ausschließt?
Wenn aus dem 5er Männer IT Team jemand geht und hat doch die zehntel Frau mehr Chancen diese Stelle zu bekommen.
und wenn es dann Firmenweit eine Parität gibt, dann wird das Geschlecht egal.
Klar ist es für dich frustrierend, wenn du das Gefühl hast, dass gleich gut geeignete Bewerberinnen dir vorgezogen werden, unter dem Deckmantel der Gleichstellung.
Denn offensichtlich bist du da dann ja nicht der besser Qualifizierte, sonst würde man dich ja nehmen (müssen)
Kaiser80:
--- Zitat von: RsQ am 06.08.2022 21:59 ---
Nachtrag: Die Konkurrenz ist generell sehr hoch. Ich hörte mitunter (bei Stellen in größeren Städten) von bis zu 300 Bewerbungen ... Insofern nehme ich es mal als gutes Zeichen, überhaupt so oft in die Gesprächsauswahl gekommen zu sein.
--- End quote ---
Ich kann das aus vielen Gesprächen mir mir befreundeten PR (leider) öberflächlich so nur bestätigen. Diese (nicht böse gemeint) "irgendwas mit Medien/PR" Stellen im öD finden leider reissenden Absatz.
Bleib Positiv und versuch es weiter!
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