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Blick in die Glaskugel: Später Einstieg in den öD? Wie/wo?

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Alphonso:

--- Zitat von: teclis22 am 06.08.2022 13:47 ---Denke auch das ist gut möglich.
Was ich machen würde:
a) mir meinen Suchradius abstecken
b) die klassischen verdächtigen regelmäßig in dem Radius abklappern (Interamt, Bund)
c) die großen Kommmunen raussuchen und - wenn die das haben - Stellennewsletter erstellen
d) andere Einrichtungen im ÖD Bereich (IHK; HWK, Innung) beobachten

wäre wohl mein Vorgehen.

Thema Frauen, sehe ich auch öfter bei uns im Bereich. Mein Verständnis der Lage ist, das man wenn irgendmöglich auf 50% Frauenanteil kommen will, und dafür wird jede Frau bevorzugt eingestellt/befördert, die überhaupt am Verfahren teilnimmt. Da kann das für Männer halt mal schlecht aussehen.

--- End quote ---

So ganz klar ist das auch nicht mit dem Frauenthema. Ich sehe aus der Praxis die 50% nicht, sondern es geht eher Richtung 100 % übertrieben gesagt. Zumindest findet keine aktive Männerakquise statt mit dem entsprechenden Abschnitt in der Stellenausschreibung. In manchen Dezernaten gibt es keinen einzigen Mann mehr. Den Grund kann ich nicht sagen, da ich nicht überall Einblick habe... Vielleicht bewerben sich an mancher Stelle auch einfach keine Männer.

RsQ:

--- Zitat von: Alphonso am 06.08.2022 16:21 ---So ganz klar ist das auch nicht mit dem Frauenthema. Ich sehe aus der Praxis die 50% nicht, sondern es geht eher Richtung 100 % übertrieben gesagt. Zumindest findet keine aktive Männerakquise statt mit dem entsprechenden Abschnitt in der Stellenausschreibung. In manchen Dezernaten gibt es keinen einzigen Mann mehr. Den Grund kann ich nicht sagen, da ich nicht überall Einblick habe... Vielleicht bewerben sich an mancher Stelle auch einfach keine Männer.

--- End quote ---

Ich will den Gleichstellungs-Aspekt hier gar nicht übergewichten. Aber meine eigene Erfahrung (97 % der Stellen, bei denen ich im Verfahren war, wurden mit Frauen besetzt) spricht einfach gegen jede statistische Erwartbarkeit.
Ich finde es persönlich relativ frustrierend, wenn Männer in der Ausschreibung sogar ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert werden(!), man dann aber (sehr) regelmäßig sieht, wie in Fünfer-Teams eine fünfte Frau besetzt wird, in Dreier-Teams eine dritte Frau, ... usw. Abgesehen vom persönlichen Ärger denke ich auch, dass ein Arbeitgeber/eine Institution sich mit diesem Vorgehen keinen Gefallen tut - subjektiv läuft es darauf hinaus, dass künftig ein großer Teilbereich der öffentlichen Verwaltung nur noch mit Frauen besetzt ist. Vielleicht waren die Frauen in allen Fällen auch tatsächlich besser qualifiziert - erwartbar ist so eine "extreme" Quote aber vermutlich nicht. In diesem Berufsfeld dürfte das Bewerberfeld doch nahe bei 50/50 liegen.

clarion:
An meiner früheren Arbeitsstelle war neulich Öffentlichkeitsarbeit mit 0,5 Stellenanteil ausgeschrieben,  es gab viele  Bewerbungen, allerdings  ausschließlich von Frauen. Das mag an der Halbtagsstelle liegen, aber es ist wohl wenig überraschend,  dass eine Frau ausgesucht wurde. Wie hoch ist denn die Frauenquote in der Branche?

RsQ:
Für die Branche pauschal weiß ich es nicht. Aber aus den Universitäten bzw. berufspraktischen Ausbildungen dürften im Bereich Medien/ÖA seit Jahren so ca. 50/50 oder 60/40 (Frauen/Männer) kommen. Das Aufgabenfeld ist jedenfalls kein eher traditionelles Geschlechterding.

Meine Erfahrung bezieht sich auf die komplette Stellen-/Ausschreibungs-Bandbreite: Vollzeit, Teilzeit, un-/befristet, Kommunen/(Landes-)Behörden/Institutionen - auch über das enge regionale Umfeld hinaus (ich war dann irgendwann bei +100 km Umkreis).

Aber vielleicht trügt mich ja auch mein Verständnis von Gleichstellung. Gilt es als ausreichend diversifiziert, wenn ein Landkreis bspw. im Bauhof 100 % Männer beschäftigt, dafür in Bereichen der Verwaltung 100 % Frauen? M. E. sollte eine gewissen Binnen-Diversität das anzustrebende Ideal sein?!

Nachtrag: Die Konkurrenz ist generell sehr hoch. Ich hörte mitunter (bei Stellen in größeren Städten) von bis zu 300 Bewerbungen ... Insofern nehme ich es mal als gutes Zeichen, überhaupt so oft in die Gesprächsauswahl gekommen zu sein.

Opa:

--- Zitat von: RsQ am 06.08.2022 21:59 ---Aber vielleicht trügt mich ja auch mein Verständnis von Gleichstellung. Gilt es als ausreichend diversifiziert, wenn ein Landkreis bspw. im Bauhof 100 % Männer beschäftigt, dafür in Bereichen der Verwaltung 100 % Frauen? M. E. sollte eine gewissen Binnen-Diversität das anzustrebende Ideal sein?!

--- End quote ---
Nachdem ich mir schon einige Gleichstellungspläne und Personalberichte mehrerer Behörden angeschaut habe, geht es tendenziell eher in diese Richtung:
50:50 wird angestrebt
- bezogen auf die Wertigkeit der Stellen (häufig grob differenziert nach Laufbahngruppen und im Tarifbereich eine analoge Unterteilung)
- differenziert nach Stellen mit und ohne Führungsverantwortung
- gesondert ausgewiesen die Leitungsebene, soweit dieser mehreren Personen zuzuordnen sind

Stellen bis E13 weisen mittlerweile in vielen Behörden nach diesen Kriterien einem Frauenüberschuss auf, egal ob mit oder ohne Führungsverantwortung. Darüber ist viel pari-pari. Erst auf der Leitungsebene herrscht in einigen Häusern noch Männerdominanz.

Insofern dürfte bis E13 bei Arbeitnehmern bzw. bis A13 bei Beamten in der Praxis kaum noch die weibliche Bewerberin bevorzugt werden, nur weil sie kein Y-Chromosom hat. Eigentlich.

Wenn trotz Frauendominanz immer wieder -Zitat- „im Fünfer-Team eine fünfte Frau besetzt wird“, stellt sich die Frage nach bewußter oder unterschwelliger Diskriminierung männlicher Bewerber. Vielleicht nur aus dem Grund, dass der Mann „nicht ins Team passt“.

Was bei dir letztlich gelaufen ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. War ja im Vorstellungsgespräch vermutlich nicht dabei. Aber mach dir doch mal den Spaß und zieh dir den letzten Personalbericht oder Gleichstellungsbericht des betreffenden Arbeitgebers rein. Und wenn nach den vorliegenden Daten und Kriterien Frauen überrepräsentiert waren, weißt du, dass es rechtlich gesehen nicht am Genus hätte liegen dürfen.

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