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Personalrat, das unbekannte Wesen
AndreasHL:
Hallo,
ich bin über 40 Jahre in einer Landesbehörde tätig und -nicht zusammenhängend- ca. 20 Jahre im örtlichen Personalrat tätig.
Was ich so schlimm finde, ist, dass der PR offenbar für fast alle Beschäftigten nicht existiert. Trotz vieler Bemühungen grade in den letzten zwei Jahren, mehr auf den PR aufmerksam zu machen, denken die Kollg:innen selbst bei massiven Problemen nicht an die Personalvertretung.
Dazu kommt, dass z. B. mein Dienstvorgesetzter vor zwei Jahren noch nicht einmal etwas vom Mitbestimmungsgesetz gehört hatte. Er wusste nichts von den Aufgaben des PR und einer Zustimmungspflicht. Der Schriftverkehr (Mail) hierzu liegt mir noch vor, darf ich ja leider nicht veröffentlichen. Das wäre mal was zum Staunen.
Aber auch der alleroberste Vertreter des Oberchefs sandte mir vor nicht allzu langer Zeit einer längere Abhandlung (Jurist), warum dem Personalrat denn keine Protokollkraft zusteht. Na ja, den Zahn habe ich ihm gezogen.
Der PR hat wie so manche mit einem Ruf zu kämpfen, der schlecht ist. Als ich Anfang der 80er Jahre meine Tätigkeit begann, war klar: Beamte wählen ihren Beamtenvertreter. Und wenn es der absolute Volldepp war, man wählte als Beamter keinen Angestelltenvertreter. Auch wenn es möglich war. Für die Angestellten und -damals noch- Arbeiter galt es natürlich entsprechend.
Der PR war ein zahnloser Tiger. Personalentscheidungen wurden mittags bei einem Bier auf dem Markt zwischen Amtsleitung und PR-Vorsitzendem abgesprochen, fertig.
Das hat sich erst viele Jahre später langsam geändert.
Aber zurück zu Thema: wie bringt man den Kolleg:innen den PR näher?
Natürlich, es ist auch eine Frage des persönliches Mutes, gegen eine Entscheidung des Vorgesetzten anzugehen. Wie es damit aussieht, sieht man bei jeder Personalversammlung. Da scheinen 95 % der Beschäftigten aus einem Schweigeorden zu stammen. Und die wenigen, die sich melden, sind sowieso schon als Querulanten eingestuft.
Also, was tun?
Bin mal auf eure Antworten gespannt.
Viele Grüße
Andreas
JesuisSVA:
Indem man nicht so einen Dummfug wie „Kolleg:innen“ schreibt.
WasDennNun:
Rundmails die echte Hilfreiche Infos enthalten.
direkte Ansprachen an TBler, die verarscht werden, mit dem Hinweis, das man zwar weiß das da verarscht wird, aber der PR nicht initiativ handeln kann, und dann dem TBler privat formulierungshilfen geben.
In Rundmails unbequeme Themen öffentlich machen und transparent kommunizieren.
Schneller als der Flurfunk funken
Wobei ich es oft erlebt habe, dass KuK denken der PR wäre kein zahnloser Tiger und sauer sind, dass der PR bei irgendwas zugestimmt hat, obwohl der PR. nicht in der Mitbestimmung war.
Ich persönlich habe in meiner Rolle als TB Vertreter im PR, den Personalern und der Hausspitze Lehrstunden im Tarifrecht freundlich informell gegeben und in VG den zukünftigen AN die TV Möglichkeiten erklärt.
Seit dem geht da mehr und es gibt im TB Bereich eine positive Grundstimmung dem PR gegenüber.
Und da wir alle jetzt an einer Seite des Seiles ziehen, auch mehr erfolgreiche Einstellungen.
Kaiser80:
1. Wir versenden 1-2 pro Quartal Personal(rats)nachrichten mit bspw. Tarifrechtlichen Themen, Organaisationsthemen etc aber auch so simplen Piss wie Glückwünsch zu Jubiläen, Hochzeiten etc.
2. Wir "treten" der Verwaltungsführung konsequent auf die Füße wenn es um Mitbestimmung und Beteiligungspflichten geht. Hier mussten schon so manche Entscheidungen einkassiert werden; es wurde auch schon mal eine Beschäftigte bezahlt die nicht arbeiten war/durfte.
3. Netzwerken, Netzwerken, Netzwerken.
Mein Credo ist so wenig wie nötig aber so viel wie möglich Präsenz zeigen. Wir haben innerhalb der Belegschaft und auch aus der aktuellen Verwaltungsführung eine m.E. recht hohe Akzeptanz, wir sind aber auch, dass kann ich behauoten sehr engagiert und gut aufgestellt.
Matze1986:
--- Zitat von: JesuisSVA am 05.09.2022 23:00 ---Indem man nicht so einen Dummfug wie „Kolleg:innen“ schreibt.
--- End quote ---
;D ;D ;D Made my Day!
Danke
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