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Tarifrunde 2023

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Knarfe1000:

--- Zitat von: Big T am 21.04.2023 12:13 ---▶︎ Ende November 2022 wurden rund 1,7 Millionen Staatsdiener mit satten Mietzuschüssen beschert, um die steigenden Kosten fürs Wohnen auszugleichen.
▶︎ Dann hatte die Einführung des Bürgergelds Folgen – sowohl für die Beamtenbesoldung als auch für Pensionen („Ruhegehalt“). Beides musste angehoben werden.

Das ist jetzt schon nochmal eine Steigerung in der Falschdarstellung, finde ich. Wahnsinn.

--- End quote ---
Vor allem haben nur einige Beamte in einigen BL etwas bekommen. Hauptsächlich welche mit mehreren Kindern und in teuren Wohnlagen.

Der Artikel klingt, als seien die Grundbesoldungen für ALLE Beamten gestiegen und es habe für 3 Jahre eine Nachzahlung gegeben. Das ist eine infame Lüge.

Es MÜSSTE tatsächlich so sein, aber noch ist nichts in der Richtung umgesetzt.

Knarfe1000:

--- Zitat von: TheBr4in am 21.04.2023 12:18 ---Auch bei sowas sehe ich die Gewerkschaften in der Pflicht. Da muss meiner Meinung nach eine Richtigstellung eingefordert werden.

--- End quote ---

Richtig, der DBB muss hier eine Gegendarstellung verlangen.

Eukaryot:
Hier einmal in Zahlen ausgedrückt, warum die Tarifrunde 2023 die historisch schlechteste seit Jahrzehnten wird:
(Die Tariferhöhungen beziehen sich auf den TVöD, nicht auf Beamte.)

2010: +1,2% (Inflation:1,1%) Tarifrunde für die Jahre bis 2012
2011: +0,6% (Inflation: 2,0%)
2012: +0,5% (Inflation: 2,0%) Tarifrunde für die Jahre bis 2014
2013: +3,5% (Inflation: 1,5%)
2014: +3,0% (Inflation: 0,9%) Tarifrunde für die Jahre bis 2015
2015: +2,1% (Inflation: 0,5%)
2016: +2,4% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2017
2017: +2,35% (Inflation: 1,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2018
2018: +2,85% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2020
2019: +2,81% (Inflation: 1,5%)
2020: +⌀1,06% (Inflation: 0,5%) Tarifrunde für die Jahre bis 2022
2021: +1,4% (Inflation: 3,1%)
2022: +1,8% (Inflation: 7,9%)
2023: Nullrunde +3000€ Prämie (Inflation: ≈6%) Tarifrunde für die Jahre bis 2024
2024: +⌀11,2% (Inflation: ≈2,8% gem. offizieller Schätzung)
2025: Inflationsschätzung des IWF: 2,3%

Das ist ein ordentlicher Reallohnverlust für die Jahre 2021 bis 2024.

Ob die Prämie für 2022 oder 2023 sein soll, darf sich wohl jeder aussuchen. In jedem Fall fehlt für das jeweils andere Jahr jeglicher Inflationsausgleich. Man kann doch nicht 2 starke Inflationsjahre in Folge mit 3000€ abspeisen, nachdem es 2021 ja bereits auch schon einen Reallohnverlust gab.

Durch die späte Tariferhöhung von durchschnittlich 11,2% rechne ich mit einem Abschluss, der auch für 2025 einen Reallohnverlust bedeutet. Das zeitliche Timing der Tarifverhandlungen ist nicht optimal.

Knarfe1000:
Für 2025 rechne ich auch nicht mit mehr als 2 - 2,5 % mehr. Vielleicht noch ein minimaler Sockelbetrag für alle. Die AG werden sicher versuchen, ein Nullrunde durchzudrücken. Verdi wird 5 % fordern.

Eukaryot:

--- Zitat von: Knarfe1000 am 21.04.2023 12:59 ---Für 2025 rechne ich auch nicht mit mehr als 2 - 2,5 % mehr. Vielleicht noch ein minimaler Sockelbetrag für alle. Die AG werden sicher versuchen, ein Nullrunde durchzudrücken. Verdi wird 5 % fordern.

--- End quote ---
Die Entwicklung der Inflationsrate wird interessant. Bei 2,8% in 2024 und 2,3% bleiben die Reallohnverluste aus 2022 und 2023 zwar bitter, doch danach wird es zumindest nicht mehr unbedingt schlechter. Alleine die Erhöhung des CO2-Preises (Benzin, Heizöl, Erdgas) wird die Gesamtinflation laut KfW von 2024 bis 2026 alleine schon um 0,6% pro Jahr in die Höhe treiben.

Andererseits kann eine Inflation oft nur durch ein Aushebeln der Lohn-Preis-Spirale (d.h. Reallohnverluste) beendet werden. Einige Volkswirte dürften die Nullrunde somit als notwendig erachten.

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