Beamte und Soldaten > Beamte des Bundes und Soldaten
Tarifrunde 2023
xap:
Silberbach ist nicht zu helfen. Wenn ihr 20% fordern müsstet, dann fordert das gefälligst. Wieso wird es nicht gefordert, wenn es doch notwendig erscheint. Stattdessen werden 8% gefordert und man landet bei 4%. Nicht zu fassen diese Chuzpe.
emdy:
Wir stimmen sicherlich überein, dass seit der letzten Tarifrunde Reallohnverluste zu verzeichnen sind. Diese werden sich wohl mit der anstehenden Tarifrunde von einem erträglichen zu einem schmerzhaften Ausmaß auswachsen.
Ich halte die offizielle Inflationsrate seit längerem für problematisch, weil sie methodisch Menschen, die gezwungen sind, den Wohnort häufiger zu wechseln und keinen Immobilienbesitz haben, also jüngere Menschen, benachteiligt.
Ein Artikel aus der Süddeutschen dazu:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/immobilien-warum-die-inflation-trotz-mietpreisboom-so-niedrig-ist-1.3812403
Soll heißen, die verdeckte Inflation ist in Deutschland seit vielen Jahren sehr hoch, ich spüre das seit Beginn meines Berufslebens vor 8 Jahren. Und jetzt, wo plötzlich mal alle etwas merken ist das Geschrei groß.
Soviel zum Thema you never walk alone.
Dennoch ist die Inflationsrate das einzige Instrument, das Forderungen in Tarifverhandlungen objektivieren kann. Dass durchschnittliche und individuelle Inflationsrate aber so weit auseinanderdriften können bedeutet für mich, dass man strukturelle Probleme in Marktwirtschaften strukturell regulieren muss und es die Tarifpartner allein nicht richten können. Wir brauchen nicht Umverteilung sondern Chancengerechtigkeit. Einkommen, die Häuser und Wohnungen bezahlen.
Natürlich brauchen wir auch Umverteilung aber sicherlich nicht von den verfassungswidrig zu niedrig besoldeten Beamten. ;)
flip:
--- Zitat von: Asperatus am 06.10.2022 16:56 ---Tatsächlich ist das Realeinkommen in der Vergangenheit gestiegen.
Siehe dazu auch hier: https://oeffentlicher-dienst.info/vergleich/entwicklung1/
--- End quote ---
Den Anstieg über 25 Jahre unter 20% würde ich als moderat bezeichnen. Zum BIP ist die Entwicklung sogar negativ.
Der Anstieg des Realeinkommens Bund ist um über 30% hinter Metall zurückgeblieben. Das erklärt, warum ich mich "abgehängt" fühle, da ich einen MINT-Beruf habe und im Süden lebe, wo ausgesprochen viele Metaller sind.
Petr Rigortzki:
Artikel vom 28.03.2022
Es wird interessant sein wie sich der Bundeswehrverband diesmal positioniert: Im Vorab schon mit dem Ministerium einen relativ geringen Anstieg auf lange Zeit akzeptieren oder ....????
""Lange Laufzeiten von Entgelttarifverträgen mögen für die Arbeitgeber Planungssicherheit geben, für die Tarifbeschäftigten jedoch Unsicherheit. Eine Tarifeinigung bedeutet immer einen Kompromiss für alle Beteiligten. Dazu gehört auch Krötenschlucken, das jedoch bei Entgelttarifverträgen hinsichtlich langer Laufzeiten sehr unverdaulich werden kann. Keine der an Tarifverhandlungen Beteiligten hat eine Glaskugel und selbst die Wirtschaftsweisen liegen nicht immer richtig. Insofern ist der für die Länder Ende November 2021 geschlossene Tarifvertrag mit einer Einmalzahlung von 1300 Euro und einer Entgelterhöhung von 2,8 Prozent zu Ende 2022 bei zwei Jahren Laufzeit schwer nachvollziehbar. Die tariffähigen Gewerkschaften haben somit bewusst einem Reallohnverlust zugestimmt – jedoch von den Arbeitgebern geforderte Änderungen zur Eingruppierungssystematik zulasten der Beschäftigten damit abgewehrt.
Anfang 2023 steht wieder eine neue Tarifrunde für den Bund und die Kommunen an. Sofern die Preisspirale in den nächsten Monaten sich nicht wieder kräftig nach unten bewegen sollte, dürften die Forderungen der Beschäftigten klar auf der Hand liegen. Neben einem Inflationsausgleich muss die Laufzeit eines neuen Vertrags sich im überschaubaren Rahmen und somit deutlich unter der aktuellen bewegen.""
https://www.dbwv.de/mitgliedschaft-service/fuer-zivilbeschaeftigte/aktuelles-service/beitrag/reallohnverlust-durch-lange-laufzeit
Bastel:
Wen interessiert der Bundeswehrverband? Fordern kann man viel, letztlich muss es ins Gesetz...
Navigation
[0] Message Index
[#] Next page
[*] Previous page
Go to full version