Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TVöD Kommunen
Tarifverhandlungen - Wunschvorstellungen vs. Realität
Abaulet:
--- Zitat von: Johannes1893 am 05.12.2022 17:59 ---
--- Zitat von: Abaulet am 05.12.2022 17:30 ---
--- Zitat von: Beamtenmichel 8) am 05.12.2022 17:24 ---Meine Vermutung 10,5 % gefordert über 12 Monate . Es werden 9 % über 24 Monate. 5 % in 2023 + 4 % in 2024. Plus eine Einmalzahlung von 1500 - 3000.
Habe das Ergebnis dieses Jahr irgendwie im Urin :).
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So wünschenswert ich dieses Ergebnis auch finden würde, aber mal realistisch gefragt: Woher soll das Geld dafür kommen?
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Wegen der Lohn-Preis-Spriale oder? Das Ergebnis wäre doch ein Witz bei optimistischen 20% Reallohnverlust von 2022 bis 2024. Man muss immer auch das magere letzte Ergebnis im Hinterkopf haben das dieses Jahr richtig zuschlägt.
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Die Lohn-Preis-Spirale ist ein vermeintliches Phänomen, das ein gewisser Prozentsatz an Ökonomen immer wieder anbringt, das würde ich mal ausklammern.
Mir geht es primär um mein Tätigkeitfeld im Krankenhaus. Die Entgelte für die Behandlung bleiben stabil, resultierend aus aktuell stagnierenden Krankenkassenbeiträgen. Gleichzeitig rechnet mein AG mit insgesamt circa vier Millionen Euro Mehrkosten bedingt durch die Energiekrise, die ja erstmal unweigerlich irgendwie gezahlt werden müssen.
Dass der Bürger sich erstmal einem aktuell enormen Reallohnverlust ausgesetzt sieht ist natürlich Fakt und macht jeden von uns unglücklich. Natürlich möchte ich auch 20% mehr Gehalt, das wären entspannte 1000€ Brutto, da sag ich nicht nein. Und klar ist es nicht Aufgabe des AN sich um die Finanzierung seines Arbeitsplatzes Gedanken zu machen, aber mich würde es trotzdem aus ökonomischer Sicht interessieren: Wie sollen die Forderungen der Gewerkschaft finanziert werden?
Mein Sohn meint, man solle einfach mehr Geld drucken 8)
Tagelöhner:
--- Zitat von: Abaulet am 05.12.2022 18:07 ---Mein Sohn meint, man solle einfach mehr Geld drucken 8)
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Er gehört bestimmt auch zu dieser verzogenen Generation Z, die eine überhöhte Anspruchshaltung an den Tag legt, wenig Leistungsmotivation zeigt und meint, dass alles und jeder nach ihrer Pfeife tanzen muss.
Abaulet:
--- Zitat von: Tagelöhner am 05.12.2022 18:52 ---
--- Zitat von: Abaulet am 05.12.2022 18:07 ---Mein Sohn meint, man solle einfach mehr Geld drucken 8)
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Er gehört bestimmt auch zu dieser verzogenen Generation Z, die eine überhöhte Anspruchshaltung an den Tag legt, wenig Leistungsmotivation zeigt und meint, dass alles und jeder nach ihrer Pfeife tanzen muss.
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Tatsächlich gehört er eher zur Generation α, er wird in drei Wochen sechs Jahre alt ;)
alterschlingel:
Es ist immer etwas fragwürdig, WER die Gehälter zahlen muss. Sehen sich die Kommunen immer so "minderbemittelt" (monetär gemeint) wie jetzt gerade oder profitieren sie auch von den sprudelnden Steuereinnahmen ? Gewerbesteuer geht ja immerhin nicht an den Bund. Allerdings steigt die auch nicht aufgrund der Inflation. Keine Ahnung.
Die paar Angestellten des Bundes sind ja zahlenmäßig recht unbedeutend im Vergleich zu der Anzahl aus dem VKA-Bereich. Inwieweit spielen da die finanziellen Möglichkeiten des Bundes überhaupt eine Rolle. Von den Kommunen kommt eh vorwiegend: "Wir haben kein Geld".
Also ich möchte für meinen Teil nicht immer erzählt bekommen, wie sehr man uns doch wertschätzt. Aber beim Geld hört dann die Wertschätzung auf. Für so unglaublich vieles ist Geld da, aber für uns nur ganz wenig. Wenn ich 2,5 Mio Angestellte habe, dann sind Lohnrunden eben teurer als bei einer 100-Personen-Firma.
Aber das ist auch eine unglaublich große Zusammenführung von kommunalen AG´s , die Last wird also auf sehr vielen Schultern verteilt.
Ich vermute, man wird so etwas wie 2,2 % in 2023 und 2,0 % in 2024 verhandeln wollen, wenn überhaupt. Diese ganzen Prämien zähle ich jetzt mal nicht.
Mehr wird wohl nicht geben. 5% in 2023 glaube ich nicht.
Bastel:
--- Zitat von: Sozialarbeiter am 05.12.2022 15:41 ---Ich frage mich woher dieser Serviceanspruch kommt. Eine Gewerkschaft ist doch kein Dienstleister, in die ich mich einkaufe und entsprechend Leistung gegen Geld erhalte, sondern eine Interessenvertretung, die nun mal die Interessen der Mitglieder vertritt.
Es ist relativ einfach sich bei Ver.di zu engagieren und in entsprechenden Gremien die eigenen Meinungen zu positionieren. Wenn man es schafft ein oder zwei dutzend Leute mitzuziehen und als Gruppe aufzutauchen, kann man die Gremien relativ schnell prägen.
Anekdotisches Beispiel:
Ich habe als Sozialarbeiter in Hamburg mit der Überleitung von E10 in S14 keinen grundsätzlichen Gewinn einfahren können. Zum Glück erhalte ich die §16.5 TVL. Dadurch passt es dann doch. Mich störte, dass die Differenz zum Erzieher sich stark schmälerte und diese ungemein mehr von der Überleitung profitierten.
Die Differenz zu Erziehern ist mit der Überleitung geschrumpft (E10 zu E8: ca. 1.300€ in Stufe 6; S14 zu S8b: nur noch ca. 500€ in der Endstufe).
Ich war dann mal bei einer Ver.di Veranstaltung vom Sozialbereich. Bei ca. 100 Teilnehmern waren vielleicht 13 Sozialarbeiter. Der Rest waren Erzieher, Kinderpfleger, handwerkliche im Erziehungsdienst etc.
Natürlich werden die 87 Stimmen der "unteren" Entgeltgruppen da mehr wahrgenommen, als die paar Hanseln in den höheren S Gruppierungen. Rückblickend wundert mich dann auch nicht mehr, dass die Erzieher in Relation mehr zugewonnen haben.
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Höhere EGs zahlen auch mehr Kohle ein, als der kleine E5 Sachbearbeiter. Und dafür wird er noch bei jeder Verhandlungsrunde abgewatscht. Da muss man schon dumm sein.
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