Beamte und Soldaten > Beamte der Länder

[Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...

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SpeedyG:

--- Zitat von: NWB am 27.01.2023 21:25 ---Und wie immer kommt keiner auf die Idee, finanzielle Anreize zu setzen.
Müssen sich einfach mehr anstreben die Lehrer…

--- End quote ---

Finanzielle Anreize? Lehrer starten in BW in A13. Da fallen mir sehr viele Berufsgruppen ein, die tatsächlich finanzielle Anreize verdient hätten. Zum Beispiel Polizisten.

superdash:

--- Zitat von: SpeedyG am 28.01.2023 12:09 ---
--- Zitat von: NWB am 27.01.2023 21:25 ---Und wie immer kommt keiner auf die Idee, finanzielle Anreize zu setzen.
Müssen sich einfach mehr anstreben die Lehrer…

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Finanzielle Anreize? Lehrer starten in BW in A13. Da fallen mir sehr viele Berufsgruppen ein, die tatsächlich finanzielle Anreize verdient hätten. Zum Beispiel Polizisten.

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Das ist zu undifferenziert. Mit A13 ist in Süddeutschland kein Blumentopf zu gewinnen. Insbesondere Bayern sticht ja auch bei der neuen Besoldung negativ hervor. Und dass in anderen Bereichen noch schlechter besoldet wird, löst das Problem zudem nicht. Ist es bei der Polizei wirklich so, dass nach Uni-Studium + Referendariat o.ä. viel schlechter besoldet wird?

Anreize wären zB:
- wirklich gute Bezahlung von Überstunden, also mehr und nicht weniger als die reguläre besoldung;
- Abschaffung unnötiger Verwaltungsaufgaben
- MINT-Lehrer zB mit A15 einstellen. Drunter wird man in ein paar Jahren keine Neuen mehr bekommen. Das Ignorieren der Realitäten am Arbeitsmarkt für MINT hilft sicher nicht weiter. Firmen müssen in München usw auch andere Gehälter bezahlen. Aber gerne weiter so. Dann werde ich als Physiker definitiv reduzieren und meine Frau (sportlehrering) macht Vollzeit. Da ist das Geld leichter verdient und zudem gleich viel.
- Kinderbetreuung anbieten (meine Frau arbeitet aktuell nur 30 Prozent, da es keinen Kita-Platz gibt)
- Arbeitsbedingungen verbessern. Ich komme aus der Wirtschaft und das was der Staat hier abliefert geht einfach gar nicht. Wenn das so weiter geht, bin ich sicher bald wieder zurück beim Automobilzulieferer. Kontakte sind nach wie vor da.
-...

Die gelieferten Vorschläge sind wirklich ein Hohn und werden nur dazu führen, dass noch weniger diesen eigentlich spannenden Beruf ergreifen werden. Ich unterrichte gern, aber es ist stressig. Und wird das weiter verschlechtert, bin ich raus.

NvB:

--- Zitat von: superdash am 28.01.2023 12:55 ---
--- Zitat von: SpeedyG am 28.01.2023 12:09 ---
--- Zitat von: NWB am 27.01.2023 21:25 ---Und wie immer kommt keiner auf die Idee, finanzielle Anreize zu setzen.
Müssen sich einfach mehr anstreben die Lehrer…

--- End quote ---

Finanzielle Anreize? Lehrer starten in BW in A13. Da fallen mir sehr viele Berufsgruppen ein, die tatsächlich finanzielle Anreize verdient hätten. Zum Beispiel Polizisten.

--- End quote ---

Das ist zu undifferenziert. Mit A13 ist in Süddeutschland kein Blumentopf zu gewinnen. Insbesondere Bayern sticht ja auch bei der neuen Besoldung negativ hervor. Und dass in anderen Bereichen noch schlechter besoldet wird, löst das Problem zudem nicht. Ist es bei der Polizei wirklich so, dass nach Uni-Studium + Referendariat o.ä. viel schlechter besoldet wird?

Anreize wären zB:
- wirklich gute Bezahlung von Überstunden, also mehr und nicht weniger als die reguläre besoldung;

--- End quote ---

Naja, in manchen Länderpolizeien ist der mD noch Alltag. Klar, man ist kein Jurist, vor allem ist das Haupttätigkeitsfeld im StGB zu finden. Aber die Verantwortung und den "Kundenkontakt" den man ausgesetzt ist, dafür ist die Kohle einfach zu wenig.
Wenn die Menschen im mD rechnen, würden die ziemlich schnell heraufinden, dass gerade bei Familien mit Kindern, das Gehalt minimal über der Allimentation von H4-Berechtigten liegt. Trauerspiel.

Aber die Beförderungsspanne der meisten Polizisten liegt im Niveau von A9-A11.

Wenn man überlegt, dass gerade beim bmvg A16 in oberen Kommandobehörden zum Kaffeekochen da ist, und in Landesbehörden auf Landkreisebene Behördenleiter mit massiver Personalverantwortung sind...

Naja, dann muss man einfach sagen, dass bei der Polizei das Beförderungsamt und die Maschinerie dahinter, absolut unattraktiv sind.

Von A9 zu A10... Nach dem Studium 5-7 Jahre... Auf A11 gerne nochmal 5-7 Jahre. Lachhaft...
Hohes Einstiegsgehalt am Anfang der Karriere. Nach 5 Jahren haben mich sämtliche Bekannte in der freien Wirtschaft massiv überholt. In den letzten 7 Jahren hat mein Großteil der Bekannten, die in der Privatwirtschaft angeheuert haben, Gehaltessprünge von 30-80% hingelegt.

Und die "Sicherheit" der Altervorsorge ist halt einfach kein Argument mehr. Teilweise kloppen die 3000€ als Sparquote in einen ETF. Wenn das Niveau bis zum Renteneintritt beibehalten wird. Ist die ausgezahlte Pension ein Witz dagegen.

SuperIngo:
Man muss in der Tat auch die Abschlüsse mit einbeziehen!
Abitur, Studium an einer Universität. Bei mir waren es 2-3 Fächer plus Pädagogik. Sek 1.! Zwei Jahre Referendariat, Zwei Staatsexamen, weitere mündliche und unterrichtspraktische Prüfungen und Beurteilungen, um Beamter auf Lebenszeit zu werden. Das alles dauert mal 10 Jahre!
Anfangsbesoldung und Endbesoldung A12. A13 nur, wenn man Prüfungen machte und eine der seltenen Stellen erwischte. Dazu gibt es die Bestenauslese. Und die Stelle wird min. bezirksregierungsweit ausgeschrieben....
Ich war früher 11 Jahre an einer Hauptschule. Integrativ, Ganztag. Mit 40 KollegInnen. In der Zeit wurde 1x eine Stelle ausgeschrieben.
In NRW gibt für 41 Stunden und unzählige unbezahlte Mehrarbeit aktuell A12 plus 150 Euro brutto. Jeder Andere mit 2 Staatsexamen erhält in NRW m.W. A13 aufwärts!
Ich, und bestimmt viele andere, machen locker rund 50 Stunden pro Woche mit voller Stelle. 6 Tage die Woche mindestens auf Sendung!
Volle Stelle, 2 Standorte, 11 km Pendeln in den Pausen hin und her, Klassenleitung einer inklusiven Klasse ohne Doppelbesetzung mit Sonderpädagogen, mit 30 SuS!!!
Sehr viele Konferenzen, Teamsitzungen, Arbeitsgruppentreffen, Projekte planen, durchführen, Unterricht evaluieren, neue Konzepte erarbeiten, einführen und evaluieren, Lehrplanarbeit, Inklusion überall, Semesterpraktikanten ausbilden, Referendare ausbilden, Fachkonferenzleitung, Quartalskonferenzen für jeden Schüler, Zeugniskonferenzen, Berufsvorbereitung, KAOA, Sozialarbeit, Elterngespräche, Gespräche mit Ärzten und Psychologen, "Gutachten" verfassen, Förderschulzeugnisse erstellen, Förderberichte schreiben, Lern-und Entwicklungsberichte schreiben, Unterricht nebenbei mal planen und halten, Vertretung, Betreuung von 2 Klassen ( 60 SuS ) gleichzeitig, Korrekturen, Praktikumsbetreuung, Klassenfahrten planen und durchführen, Fort-und Weiterbildung, 4x Nachmittags ( auch Freitags) ....
Für A12 +150 ! Da ist noch Luft nach oben!!
60 Stunden machen wir auch noch !!
A12 ist wirklich ok. Aber nicht, wenn die Kolleginnen und Kollegen, die ihren Job engagiert erledigen wollen, zusammenbrechen.

Das gilt im Grundsatz natürlich auch für andere Berufe, wie den Polizisten.
Ich bin selbst Hauptbrandmeister einer Freiwilligen Feuerwehr ( seit 28 Jahren).
Wir fahren rund 150 Einsätze pro Jahr. Keine Berufsfeuerwehr, keine  hauptamtlichen Kräfte. Ich kenne diese Seite also auch..

Tagelöhner:
Sind Lehrer nicht diejenigen mit um die 14 Wochen "Urlaub" bzw. unterrichtsfreier Zeit pro Jahr und einem effektiven Arbeitstag von vielleicht 6 Stunden? Wenn ich mich so an meine Schulzeit zurück erinnere...und wie ernst der ein oder andere verbeamtete Lehrer seinen Lehrauftrag genommen hat. Da wurde Jahr für Jahr standardmäßig das Programm runtergerattert, vielleicht mal kleine Lehrplanänderungen eingebaut. Gerne zu spät zum Unterrichtsbeginn gekommen oder auch mal zwischendurch 20-30 Minuten verschwunden und die Schüler wurden in der Zeit "beschäftigt". Also ich finde das Rumgeheule ziemlich unangebracht, oder will mir jemand erzählen, dass der Beruf plötzlich zu den stressigsten Aufgaben des Öffentlichen Dienstes geworden sein soll?  ;D

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