Autor Thema: [Allg] Lehrer sollen mehr arbeiten, größere Klassen, keine Teilzeit...  (Read 36257 times)

Poincare

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Meine Berufsgruppe erstickt im Herumjammern, anstatt zu handeln. Vielen Außenstehenden hier kann ich absolut zustimmen! Dass ein riesiger Missstand existiert ist allen bekannt. Warum wird dieses Forum nicht dazu genutzt zu besprechen, wie diesen Missstand begegnet werden kann? Gerade Leute aus der Wirtschaft könnten helfen!?

Sehe ich ähnlich, vor allem der vorletzte Satz! Ich lese in den Postings hier eher von Problemen und wie schlimm alles ist, als dass Lösungen diskutiert werden. Ist etwas schade, zumal man Externen Lösungskompetenz abspricht.

Ja, und der Herr Nevarro scheint auch aufgrund seines Säuglings möglicherweise unter Schlafmangel zu leiden. Externe dürfen keine Löstungsvorschläge machen, weil sie haben ja keine Ahnung (Nevarro entscheidet, wer als extern gilt). LK machen keine Lösungsvorschläge, weil das ist nicht ihre Aufgabe, und außerdem sind sie ja überfordert.

Dann muss man sie halt jammern lassen. Sicherlich heißt es immer, die Kinder lernen nichts mehr und die Welt geht unter. Aber im Vergleich mit was? Anderen Bundesländern? Anderen Ländern? Früher? Wir stehen immer noch ziemlich gut da mit der Bildung, auch wenn es vielleicht mal ein paar Jahre besser war. Wir schauen aber sehr genau hin, und dadurch fallen Schwierigkeiten mehr auf. Kein Abschluss ohne Anschluss ist halt ein anderer Anspruch als vor 100 Jahren, wo über 90% die Volksschule einfach ohne Abschluss verlassen hat.

Und manche KuK müsste man wirklich zu guter Arbeitsorganisation zwingen. Wie du arbeitest 80% hast aber nur Kinderbetreuung bis 12:30? Das würde halt sonst auch nirgends gehen.

Organisator

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Meine Berufsgruppe erstickt im Herumjammern, anstatt zu handeln. Vielen Außenstehenden hier kann ich absolut zustimmen! Dass ein riesiger Missstand existiert ist allen bekannt. Warum wird dieses Forum nicht dazu genutzt zu besprechen, wie diesen Missstand begegnet werden kann? Gerade Leute aus der Wirtschaft könnten helfen!?

Sehe ich ähnlich, vor allem der vorletzte Satz! Ich lese in den Postings hier eher von Problemen und wie schlimm alles ist, als dass Lösungen diskutiert werden. Ist etwas schade, zumal man Externen Lösungskompetenz abspricht.

Ja, und der Herr Nevarro scheint auch aufgrund seines Säuglings möglicherweise unter Schlafmangel zu leiden. Externe dürfen keine Löstungsvorschläge machen, weil sie haben ja keine Ahnung (Nevarro entscheidet, wer als extern gilt). LK machen keine Lösungsvorschläge, weil das ist nicht ihre Aufgabe, und außerdem sind sie ja überfordert.

Dann muss man sie halt jammern lassen. Sicherlich heißt es immer, die Kinder lernen nichts mehr und die Welt geht unter. Aber im Vergleich mit was? Anderen Bundesländern? Anderen Ländern? Früher? Wir stehen immer noch ziemlich gut da mit der Bildung, auch wenn es vielleicht mal ein paar Jahre besser war. Wir schauen aber sehr genau hin, und dadurch fallen Schwierigkeiten mehr auf. Kein Abschluss ohne Anschluss ist halt ein anderer Anspruch als vor 100 Jahren, wo über 90% die Volksschule einfach ohne Abschluss verlassen hat.

Und manche KuK müsste man wirklich zu guter Arbeitsorganisation zwingen. Wie du arbeitest 80% hast aber nur Kinderbetreuung bis 12:30? Das würde halt sonst auch nirgends gehen.

Dinge ändern sich. Immer. Mal zum Besseren, dann gibts mehr Ressourcen, mal auch nicht, dann muss man mit weniger Ressourcen / mehr Aufgaben zurechtkommen.

Mein Anspruch an die Betroffenen ist dann, zu überlegen, wie man mit der neuen Situation am besten umgeht und das ggf. auch im Kollegenkreis und mit der Führungskraft zu diskutieren.

Und auch gerne mal einen fachfremden, aber interessierten Teilnehmer dazuholen, wenn es um die Arbeitsorganisation geht. Gerade da schleifen sich im Laufe der Zeit Dinge ein, die bei genauer Betrachtung unnötig oder zumindest unnötig umfangreich sind.

nevarro

  • Gast
Ja, und der Herr Nevarro scheint auch aufgrund seines Säuglings möglicherweise unter Schlafmangel zu leiden. Externe dürfen keine Löstungsvorschläge machen, weil sie haben ja keine Ahnung (Nevarro entscheidet, wer als extern gilt). LK machen keine Lösungsvorschläge, weil das ist nicht ihre Aufgabe, und außerdem sind sie ja überfordert.

Dass diese Leute keine Ahnung haben, wird hier jedem klar, der die Beiträge von Nicht-Lehrkräften liest. Das muss ich nicht "entscheiden". Ich verweise lediglich gebetsmühlenartig darauf, warum es keinen Sinn macht, sein Unwissen hier immer und immer wieder zum Besten zu geben.

Genau so habe ich erkannt, dass die Welt sich nicht dafür interessiert, was 2-3 Lehrkräfte und die Mehrheit der Nicht-Lehrkräfte in einem kleinen Thema in einem öD-Forum von sich geben. Wer meint, dass die paar Leutchen hier das deutsche Bildungssystem reformieren, ist naiv oder dumm. Ich engagiere mich in der Gewerkschaft und im Lehrerrat, bilde mich fort und nehme mich beruflich auch einfach mehr und mehr zurück, weil die Widerstände im Schulsystem oft sehr groß sind. Ich arbeite zwar engagiert, lasse irgendwann aber auch ohne schlechtes Gewissen den Stift fallen. Ich lebe nur ein Mal und sehe den Beruf schon lange nicht mehr als Berufung.

Mich nervt es nur, wenn von außen schlaue Sprüche kommen, vor allem aus der Privatwirtschaft, weil Leute annehmen, Schulen wären entweder Unternehmen oder Behörden bzw. das Wunschgebilde der eigenen Fantasie von Vätern/Müttern. Und an diesem Mysterium scheitert nunmal der Großteil der Ansprüche von Externen, die auf Schule blicken.

Das zeigt sich daran, dass von Dir keine Argumente kommen. Noch nicht einmal persönliche Angriffe bekommst Du hin. Für alles Weitere verweise ich auf die ersten beiden Absätze dieses Beitrags.

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Dass diese Leute keine Ahnung haben, wird hier jedem klar, der die Beiträge von Nicht-Lehrkräften liest. Das muss ich nicht "entscheiden". Ich verweise lediglich gebetsmühlenartig darauf, warum es keinen Sinn macht, sein Unwissen hier immer und immer wieder zum Besten zu geben.

Und genauso gebetsmühlenartig wirst du dazu aufgefordert, Lösungsvorschläge zu machen. Oder zu begründen, was nach deinem Empfinden an den Beiträgen Dritter falsch sein soll. Passiert aber auch nicht. Insoweit kommen wir hier nicht weiter.

Opa

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Nicht-Lehrkräften den Sachverstand pauschal abzusprechen ist deplatzierte Arroganz. Tatsächlich bietet das System Schule so viele offensichtliche Kritikpunkte in seiner Struktur, seiner Finanzausstattung und der Haltung seiner Akteure, dass es externen Sachverstand braucht, um hier etwas zu verändern.

Poincare

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Ich glaube tatsächlich, dass manche Lehrkräfte (nicht viele oder alle) so tief in ihrem eigenen Sumpf aus eigener Schule, Lehrkräften im Freundeskreis etc. stecken, dass sie selbst gar nicht mehr produktiv an der Verbesserung der Situation zu beteiligen sind. Es bestehen aber Handlungsspielräume an Schulen, und die besser zu nutzen bedarf oft Schulexterner Unterstützung. Das löst natürlich nicht das Gesamtproblem.
Was es bedeuten soll, dass von mir keine "Argumente" kommen, kann ich nicht nachvollziehen. Das ist doch keine Pro-Contra Schule Diskussion.
Natürlich lösen wir das hier nicht, dazu dient ja auch das Forum gar nicht. Der Thread wurde ursprünglich eröffnet, um gegen die Politik und die KMK zu wettern, nicht um Gegenvorschläge zu betrachten. Swentarnotsch war wahrscheinlich der einzige, der das gelesen und inhaltlich kritisiert hat, ohne einfach nur wahllos zu wettern. In meinen regelmäßigen beruflichen Kontakten zu Lehrkräften rangierten die Reaktionen von "wir akzeptieren keine Einschätzung von Wissenschaftlern, weil sie keine Lehrer sind" über "habe ich gar nicht gelesen, mir geht es gut an meiner Schule" bis hin zu "wenn das so kommt mach ich halt krank".
Ich hoffe, dass die Politik als einzige in der Sache handlungsmächtige eine (Not-)Lösung finden wird, eine nachhaltige wird es vermutlich in nächster Zeit nicht geben. Bei uns auf dem Land wirkt jede mögliche Lösung im Sinne der Erstverschlimmerung, weil es auf jede Schaffung von Stellen und Möglichkeiten Versetzungswünsche hagelt.

Studienrat

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Von zehn Kollegen an meiner Schule sind neun frustriert.
Woran könnte dies liegen?

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Von zehn Kollegen an meiner Schule sind neun frustriert.
Woran könnte dies liegen?

Mangelnde Gestaltungsmöglichkeiten für den Unterrichtsablauf oder Anpassungsstörung.

Tagelöhner

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Von zehn Kollegen an meiner Schule sind neun frustriert.
Woran könnte dies liegen?

Augen auf bei der Berufswahl...die haben sich wohl alle für den Job entschieden, als sie noch dachten damit bis zur Pensionierung eine ruhige Kugel schieben zu können. Es kann daher ziemlich ernüchternd sein, wenn der Masterplan nicht aufzugehen scheint. Aber wie heißt es so schön: "Die Dinge kommen meistens anders als man denkt".

Anpassungsstörung könnte es daher recht gut treffen.

SuperIngo

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Ein zunehmender "Terror von Ansprüchen an das System Schule" seitens Politik und Gesellschaft und somit an alle darin Beschäftigten, trifft es ganz gut.
Es handelt sich um ein zunehmend gesundheitsschädliches und arbeitnehmerfeindliches Umfeld. Schüler möchte ich in solch einem System der Gesamtüberforderung und des psychischen Stresses auch heute nicht mehr sein....

Thomber

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Von zehn Kollegen an meiner Schule sind neun frustriert.
Woran könnte dies liegen?

Augen auf bei der Berufswahl...die haben sich wohl alle für den Job entschieden, als sie noch dachten damit bis zur Pensionierung eine ruhige Kugel schieben zu können. Es kann daher ziemlich ernüchternd sein, wenn der Masterplan nicht aufzugehen scheint. Aber wie heißt es so schön: "Die Dinge kommen meistens anders als man denkt".

Anpassungsstörung könnte es daher recht gut treffen.


Nett gesagt, aber basiert auf zu kurzer Sichtweise. Lehrer mag keiner und die haben ja auch so viel Ferien.... genau.  gähn...

Die Arbeitsumstände sind für Lehrer und Polizisten und xx und yy usw. immer schwieriger, gefährlicher und weniger lohnenswert.   Das ist keine Frage der persönlichen Einstellung - das ist Fakt.  Aber anstatt das Bildungssystem und die betroffenen Berufsgruppen zu stärken, tippt man gegen seine eigene Langeweile in Foren herum und keift sich gegenseitig an.    Ratet mal, wem das etwas bringt.


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Nett gesagt, aber basiert auf zu kurzer Sichtweise. Lehrer mag keiner und die haben ja auch so viel Ferien.... genau.  gähn...

Die Arbeitsumstände sind für Lehrer und Polizisten und xx und yy usw. immer schwieriger, gefährlicher und weniger lohnenswert.   Das ist keine Frage der persönlichen Einstellung - das ist Fakt.  Aber anstatt das Bildungssystem und die betroffenen Berufsgruppen zu stärken, tippt man gegen seine eigene Langeweile in Foren herum und keift sich gegenseitig an.    Ratet mal, wem das etwas bringt.

Kein Ankeifen sondern Darstellung der Realitäten. Dinge ändern sich. Immer. Meistens zum Besseren, manchmal zum Schlechteren. Und um Teil dessen zu sein bedarf es entweder Gestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich der Umsetzung der Änderungen oder die Resllienz, mit den von außen vorgegebenen Änderungen umzugehen.

Kurz runtergebrochen: Änder was oder leb damit.

Thomber

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Kurz runtergebrochen: Änder was oder leb damit.


aus der regierungsnahe NGO-Broschüre "Demokratie mitgestalten" oder?   ;)
Ist aber viel zu flach, wie alle Totschlag-Argumente und übersieht, dass viele Probleme in der Schule nicht durch Lehrer alleine geändert werden können. 

Polizist angegriffen:  Änder was oder leb damit.  (Also schießen und damit die Pension wegwerfen?)
Frau vergewaltigt:  Änder was oder leb damit.  (Also mitspielen und Spaß daran entwickeln oder Kopftuch tragen, weil das helfen könnte?)
Lehrer verprügelt:  Änder was oder leb damit.  (Kampfsport betreiben, sich bewaffnen oder kündigen?)


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Kurz runtergebrochen: Änder was oder leb damit.


aus der regierungsnahe NGO-Broschüre "Demokratie mitgestalten" oder?   ;)
Ist aber viel zu flach, wie alle Totschlag-Argumente und übersieht, dass viele Probleme in der Schule nicht durch Lehrer alleine geändert werden können. 

Polizist angegriffen:  Änder was oder leb damit.  (Also schießen und damit die Pension wegwerfen?)
Frau vergewaltigt:  Änder was oder leb damit.  (Also mitspielen und Spaß daran entwickeln oder Kopftuch tragen, weil das helfen könnte?)
Lehrer verprügelt:  Änder was oder leb damit.  (Kampfsport betreiben, sich bewaffnen oder kündigen?)

Ich glaube eher, die Beschreibung von Verbrechen sind Totschlagargumente. Und selbst hier kann man daran etwas ändern, indem man im beruflichen Umfeld darauf Einfluss nimmt.

Selbstverständlich können viele Probleme nicht von Lehrern alleine geändert werden. Dann würde ich aber mal mit denen anfangen, die man ändern kann! Zum Beispiel die Eingangsfrage, wie man mit mehr Unterrichtsstunden oder mehr Schülern umgehen kann.

nevarro

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Ist aber viel zu flach, wie alle Totschlag-Argumente und übersieht, dass viele Probleme in der Schule nicht durch Lehrer alleine geändert werden können. 

Organisator versteht das seit 17 Seiten nicht. Da fragt man sich schon, welche Position der Kerl im öD so bekleidet. Als Bürger hofft man dann, dass sich der mögliche Schaden lediglich auf die Reputation im Netz beschränkt und nicht irgendwann ein Zug entgleist, ein Gebäude einstürzt oder in 10 Jahren auffällt, dass in Kernbereichen Bedarfe mal wieder komplett an der Realität vorbeigeplant worden sind.

Angesichts der Beitragsanzahl jedoch rechne ich nicht damit. Ich tippe eher auf amtsinternen Postdienst oder Archivablage.