Nein, du bist kein Kunde. Dass du deine Kinder in die Schule schickst, ist die Erfüllung einer gesetzlichen Pflicht. Und Lehrer folgen einem gesetzlichen Auftrag. Es ist nicht der Auftrag des Schulsystems, Kunden zu gewinnen, zu halten oder zufrieden zu stellen. Auftrag ist die Umsetzung des gesetzlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags im Rahmen eines Sonderrechtsverhältnisses (früher hieß das mal „besonderes Gewaltverhältnis“).
Meine Aufträge an das Schulsystem als Teil staatlicher Dienstleistungen habe ich klar formuliert. Insbesondere die Erwartung an die Beschäftigten dort. Gerade wenn man Zwangskunde bei Monopolisten ist, kommt den dort Beschäftigen eine besondere hohe Sorgfaltspflicht zu.
Am besten die Anspruchshaltung etwas zurückschrauben. Denn sie ist Kern des Problems, das oftmals in die Schule mitgebracht wird. Schule als reine Dienstleistung anzusehen führt faktisch zum Problem, welches Eltern auch an ihre Kinder durch Erziehung weitergeben, dass fälschlicherweise angenommen wird, das Kind könne durch den Lehrer zu Wissen/Bildung/Weiterentwicklung kommen. Dies hat sich in der empirischen Bildungsforschung als falsch herausgestellt. Ein Lehrer kann als Dienstleister (wie du es erwartest) noch so viele Hampelmänner vormachen oder Mathe-Aufgaben vorrechnen. Wenn das Kind nicht selbst übt, mitmacht, motiviert ist und Lust hat in der Schule zusammen mit seinen Mitschülern zu lernen, dann wird es schwierig.
Wir haben z.B. Lernlandschaften, in denen die Schüler viel selbst machen müssen. Ein Kind lernt schließlich auch nicht zu laufen, indem es nur zusieht. Daher ist die Annahme, es handle sich um eine Dienstleistung, die die Schule erbringt und die Kinder kommen mit Bildung nach Hause zu simpel.
Daher: Anspruchshaltung zurückfahren, die Angebote komplett nutzen und das den Kindern auch von zu Hause aus ganz klar mitgeben - dann wird das was. Den Nürnberger Trichter, der als Dienstleistung von Lehrern erbracht werden könnte, sollte man doch schnell vergessen...