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KI im öffentlichen Dienst

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Nanum:
Hallo,
dazu fällt mir spontan nur ein, dass trotz vorhandener Digitalsysteme gerade durch rechtliche Hürden z.B. "4-Augen-Prinzip" trotz ständig gleicher Aufgaben und dem Unwillen, der "Schlammzone" ganz unten Funktionen zur Verfügung zu stellen, die weiter oben existieren und genutzt werden, künstlich Mehraufwand betrieben wird.
In meinem Fall muss jeder einzelne Cent ohne Massenfunktion zur Zahlung freigegeben werden. D.h. jeder Vorgang erfordert 3-4 Klicks + Kontrolle, obwohl es auch möglich wäre 100 Vorgänge zu kontrollieren und dann auf einmal zu buchen.

Das macht dann schon Stunden an Arbeitszeitersparnis pro Woche aus.

Zusätzlich gibt es im Bereich Finanzen extrem umfangreiche Dokumentationspflichten. Viele Fälle sind auch nicht stereotyp oder generisch, da muss man dann sehr im Einzelfall prüfen.

Eine Unterstützung durch Parametrisierung wäre natürlich toll, dass die KI mir dann abnimmt, immer A zu erkennen wo B stehen müsste.^^

Spannendes Feld. :)

BAT:
Das wäre grundsätliche doch eine gute Idee. Aber das muss natürlich für die Mitarbeiter auch Komfortgewinn sein. Selbstredend sollte man dann von Vollzeit auf z. B. 20 Stunden gehen können bei vollem Gehalt. Dafür wird so etwas ja implentiert. Aber was sagt der Müllmann dazu?

Aber es gibt so einige Probleme, die eigentlich mit KI vs. NI nichts zu tun haben, sondern die üblichen philosophischen Probleme aufwerfen, z. B. einen Rebound-Effekt, wenn etwas schneller abgearbeitet wird, steigt wohl auch die Nachfrage (hier: gesetzliche Normen).

Und wenn ich nur bei meinem Arbeitsplatz dran denke, was alles NICHT gemacht wird und zwar ganz bewusst. Der Bürger würde sich sofort für die Abschaffung der KI einsetzen.  ;)

Nanum:

--- Zitat von: BAT am 18.04.2023 14:57 ---Das wäre grundsätliche doch eine gute Idee. Aber das muss natürlich für die Mitarbeiter auch Komfortgewinn sein. Selbstredend sollte man dann von Vollzeit auf z. B. 20 Stunden gehen können bei vollem Gehalt. Dafür wird so etwas ja implentiert. Aber was sagt der Müllmann dazu?

Aber es gibt so einige Probleme, die eigentlich mit KI vs. NI nichts zu tun haben, sondern die üblichen philosophischen Probleme aufwerfen, z. B. einen Rebound-Effekt, wenn etwas schneller abgearbeitet wird, steigt wohl auch die Nachfrage (hier: gesetzliche Normen).

Und wenn ich nur bei meinem Arbeitsplatz dran denke, was alles NICHT gemacht wird und zwar ganz bewusst. Der Bürger würde sich sofort für die Abschaffung der KI einsetzen.  ;)

--- End quote ---
Hi,
kann mir denken was du mit dem letzten Absatz meinst. :D :D Das ist bei uns / mir auch so. Würde man ALLES tatsächlich zu 100% korrekt umsetzen, wäre morgen das Licht komplett aus. Auch wenn ich mir, da ich noch relativ neu bin, größte Mühe gebe, ALLE Vorschriften immer einzuhalten.

Gibt doch jetzt schon "Streit" wegen Leuten die Telearbeit / Homeoffice machen (können) und anderen, wo das aus dienstlichen Gründen (z.B., Handwerker) nicht möglich ist.

Ich würde mich bereits sehr gewaltig freuen, wenn die Arbeitszeit wie 2006 zugesagt und versprochen wieder auf die 38,5h Woche zurück gedreht werden würde.
Bei allen Verhandlungen (da es ja wirklich versprochen wurde) ein Totschlagargument eigentlich, bringt nur keiner an. Lebenszeit kann nie mit Geld ausgeglichen werden.

BAT:

--- Zitat von: Nanum am 18.04.2023 15:00 ---
Hi,
kann mir denken was du mit dem letzten Absatz meinst. :D :D Das ist bei uns / mir auch so. Würde man ALLES tatsächlich zu 100% korrekt umsetzen, wäre morgen das Licht komplett aus. Auch wenn ich mir, da ich noch relativ neu bin, größte Mühe gebe, ALLE Vorschriften immer einzuhalten.


--- End quote ---

Das kann natürlich Vorteile haben und wenn wirklich ALLE gesetzlichen Regelungen genau umgesetzt würden von einer KI, könnte man sicherlich so einiges entschlacken am Wust von gesetzlichen Regelungen.

Ganz konkret z. B.:

- gefährliche Hunde, nach Praxis werden zwei bis drei Tiere hier im Jahr so eingestuft, KI dürfte davon in etwa 100 machen (wohl aber ohne Gewinn für die Praxis)

- StAG wurde wegen Reichsbürgern geändert, könnte nach Einführung KI möglichwerweise wieder offen stehen (kein Gewinn für die Praxis)

Meine Nutzung von ChatGTP habe ich aber noch einer Minute abgebrochen, das ist doch ein reiner Datenspeicher und keine Intelligenz. Mag aber mal besser werden.  ;)
-

Eukaryot:
Danke für Eure rege Beteiligung.

Bis zum Einsatz einer vollumfänglichen eigenen KI in der dt. Verwaltung, dürfte es tatsächlich ein weiter Weg sein. Die Technologie steckt in vielen Bereichen noch in ihren Kinderschuhen und es ist nicht überall klar, wo sie tatsächlich nützlich sein wird. Dass sie zunehmend nützlicher wird, dürfte klar sein. Technisch wäre vieles bereits möglich, doch dürften resiliente Verwaltungskräfte wie immer genüsslich dagegen arbeiten. Zudem dürfte es schwierig, aber keinesfalls unmöglich, sein, datenschutzkonforme Lösungsansätze zu entwickeln.

Langfristig sollte sich der Fortschritt nicht aufhalten lassen. Die EU-Kommission arbeitet derzeit an einer Reihe von Entwürfen für relativ kompromisslose Digitalisierungsvorhaben (digitale Identät vom ePerso bis zum eFührerschein, neue eIDAS-Verordnung). Neue Informatik-Studiengänge (DACS) halten Einzug in die Verwaltung und die Babyboomer-Generation verabschiedet sich bis 2030 in den Ruhestand. Der demografische Druck auf die Sozialsysteme und die Konkurrenz um Fachkräfte nehmen zu.

Unterhalb vollumfänglicher Lösungen könnten KI-basierte Lösungen bereits jetzt unterstützend zum Einsatz kommen. Gegenwärtig funktionieren das Auswerten von Datensätzen und Texten und das Befolgen generischer Regeln prima. Das Verfassen bietet noch Luft nach oben, doch funtioniert immerhin so gut, dass unsere heutigen Schüler - die Verwaltungskräfte von morgen - damit ihre Hausaufgaben lösen können. Sie wachsen damit auf und bringen diese Fähigkeiten irgendwann in den Berufsalltag. Im Kreativbereich sollen Grafiker und Werbetexter einigen Presseberichten zufolge bereits um ihre Arbeitsplätze fürchten.

Das vier-Augen-Prinzip ist beim Einsatz von KI eigentlich das A&O, gerade weil die Technik nicht wirklich intelligent ist sondern lediglich vorhandenes Wissen nutzt und dabei immer Fehler machen wird. Spannend wird es, wenn die Technik eines Tages soweit vorangeschritten ist, dass Menschen sich rechtlich verantworten müssen, wenn sie einen Fehler gemacht haben, weil sie nicht auf die Empfehlung der KI gehört haben. Denkbar wäre dies etwa im Medizinbereich. Legal-Tech wird die rechtlichen Kommentierungen auswerten und sich an Aktenvermerken versuchen.

Passend zum Thema schaffte es heute diese Schlagzeile in die Presselandschaft:

--- Zitat ---Nach einer neuen HDE-Umfrage nutzen bereits 23,5 Prozent der Händler Software mit Künstlicher Intelligenz. Das betrifft bisher vor allem Diebstahlüberwachung und Buchhaltung, bei großen Unternehmen auch Absatzprognose und Auto-Dispo.
--- End quote ---
Na dann wird der öD doch wohl auch ein bisschen KI schaffen...

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