Ja, die bösen Flüchtlinge und Migranten. Stammtisch, nicht diskussionswürdig.
Ich hab mal ver.di kontaktiert und wollte als E12er DK mal wissen, warum ich bei ver.di nach dem neuen Anschluss eintreten sollten. Hier mal der Text:
Ich: „ Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin Tarifbeschäftigter im ÖD und stelle mir gerade die Frage, ob ich eine Mitgliedschaft wagen soll. 1 Prozent vom Brutto. Meine Frage, warum sollte ich Mitglied werden, was habe ich davon? Insbesondere, was habe ich als Dienstkraft mit einer Entgeltgruppe größer E9a davon? Stichwort Ablehnung einer Anpassung der Jahresonderzahlung und ständiges Verhandeln von Sockelbeträgen? Was tut ver.di für die höheren Entgeltgruppen? Warum behauptet man für alle zu verhandeln, tut es aber nicht?
Bin auf überzeugenden Argumente gespannt.
Beste Grüße“
ver.di: „…schön, dass wir Ihr Interesse geweckt haben; bei ver.di sind Sie auf alle Fälle richtig. ver.di bietet ihren Mitgliedern neben der Tarifpolitik auch Rechtsschutz im Arbeits-, Beamten- und Sozialrecht. Rechtsberatung erhalten Sie sofort bei Eintritt; Voraussetzung für die Vertretung bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung ist eine 3-monatige Mitgliedschaft bei satzungsgemäßer Beitragszahlung. Die kompetente ver.di-Beratung hilft jedoch oft, eine solche zu vermeiden!
Antworten auf Fragen zu unserer reichhaltigen Leistungspalette, zu Beiträgen und Satzung finden Sie unter:
http://www.verdi.de/service und
http://www.verdi.de/ueber-uns/organisation/++co++2ab3bae6-b914-11e0-6fc7-00093d114afd .
Für den Fall, dass Sie nicht von der online-Anmeldung Gebrauch machen wollen, füge ich Ihnen eine Beitrittserklärung bei, die Sie dann ausgefüllt gleich der Geschäftsstelle weiterleiten können; die Kontaktdaten lauten.“
Hab ich mir ja gedacht, dass es keine Antwort geben wird. Deshalb bin ich es aber auch leid, dass selbst hier im Forum immer wieder User auftauchen, die davon sprechen, für wen ver.di verhandelt, nämlich die unteren Entgeltgruppen. Dann sollen die das ganz deutlich sagen und nicht das Gegenteil behaupten. Dann gehe ich damit zum Arbeitgeber und teile im mit, dass ich den Abschluss des jeweiligen Tarifvertrages gerne übernehme zzgl. eines Sockelbetrages von x Euro.
Und wenn sich dann hier noch unsere Beamten in die Diskussion einmischen, Bund oder Land, dann möchte ich auch sofort in die Tischkante beißen. Ihr habt immer den Vorteil, dass das, was die Tarifvertragsparteien nicht schaffen, ggf. durch das Bundesverfassungsgericht korrigiert wird (Stichwort: amtsangemessene Alimentierung). Und ja, es sind verschiedene Systeme, aber wenn es wem im öffentlichen Dienst nicht „schlecht“ geht (den meisten TB auch nicht), dann den Beamten. Die Diskussion hatten wir nun schon vielfach und auch wenn kein Automatismus, bin ich mir sicher, dass viele hier sofort aus ihrem Umfeld berichten könnten, dass Beamte häufig eben eine um eine Stufe höhere Besoldung bekommen. Und selbst wenn nicht… Nur als Beispiel, würde ich mich wie angeraten, auf eine Stelle bewerben, dann bekäme ich rund 49.000 Euro netto. Der Beamte nach Stellenbewertung rund 59.800 netto in der letzten Stufe. Und ja, ich weiß, Beamte müssen sich noch eine private Krankenversicherung organisieren und dennoch bleibt eben im Jahr ein beträchtlicher Unterschied, zu Gunsten von euch Beamten. Wir TB dürfen uns, wenn auch sicherlich preiswerter, eine BU-Rente finanzieren, bei euch steht dann immer schon die Mindestpension…
So genug des Frustes. Ich kann das Ergebnis nicht ändern, ob des Alters auch nicht TB/Beamter. Im Moment ist das Thema nur interessant, weil es aus meiner Sicht negative Vorzeichen für den TV-L setzt. Und auch der TV-L wird sich noch wundern. Nullrunde bis 30.09.2023 ist ja schon mal sicher. Eine Auszahlung in 2023, von was auch immer, wird es also in 2023 nicht mehr geben. Ich hoffe die Inflation sinkt weiter, dann wird es aber um so schwieriger für ver.di, auch nur ein annäherndes Ergebnis zu erzielen.