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Besoldungsrunde der Bundesbeamten 2023/2024 - Diskussion

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Desaster:
Diese Meldungen in der Presse gibt es doch bei jeder Besoldungserhöhung, das erste mal wenn der Tarifabschluss erfolgte und dann wieder wenn die Zahlungen wirksam werden.
So entsteht bei unbedarften der Eindruck, das die Beamten zum 2. mal eine Besoldungserhöhung erfahren.
Und diese Unkenntnis ist offenbar gewollt, der Presse sei Dank..... :'(

Bundi:
Stimme dir da zu der Artikel ist wie die Artikel der Bloed nicht wirklich in allen Belangen objektiv und in Folge dessen dazu geeignet die Beamten zu diskreditieren.
Wahr ist leider aber auch, dass es vielen Rentnern sehr bescheiden geht. Ja es gab gute Rentenerhoehungen, aber die machten bei vielen Rentnern eben nur kleine Betraege aus und in der aktuellen Situation fuehrt das fuer viele zur Verzweifelung.
Wer selber einmal ehrenamtlich bei einer Tafel ausgeholfen hat, weiss wieviele Rentner nach einem langen Berufsleben nunmehr quasi von solchen Einrichtungen Hilfe erhalten um ueber die Runden zu kommen.
Wahr ist auch, dass das Rentensystem und das Pensionssystem systembedingt zu anderen Ergebnissen fuehren.
Ich vergleiche jetzt nicht wie die Bloed den einfachen Arbeitnehmer mit einem Akademiker im Beamtenbereich und zeige die riesigen Unterschiede auf um Stimmung zu machen.
Wahr ist aber, die Rente wird aus dem gesamten Erwerbseinkommen des Berufslebens berechnet, waehrend die Pension aus dem letzten Amt berrechnet wird und das ist nunmal das mit dem hoechsten Einkommen. Demzufolge ergeben sich hier Unterschiede.
Wenn man mal vergleichbare Situationen heranzieht zB einen verbeamteten Lehrer und einen angestellten Lehrer, dann sieht man sehr wohl die Unterschiede. Diese sind nicht so massiv wie es unsere Presse gern darstellt weil dort wie schon angefuehrt eine "einfache" Rente mit einer Pension eines  Akademiker verglichen wird und dies als solches schon nicht korrekt ist.
Diese Situation muss mitelfristig behoben werden um nicht immer weiter die Vorurteile und Dissonanzen zu schueren. Wobei dies sicher nicht so aussehen darf, dass einfach die Beamten in die Rente einzahlen und das wars dann, denn dies wuerde lediglich eine Kuerzung der Besoldung darstellen, wenn nicht vorher die Besoldung um entsprechende AN Anteile erhoeht werden wuerde.
Aber dies duerfte sehr komplex sein und waere einen eigenen Thread wert um die Diskussion der Besoldungsrunde nicht noch weiter aufzublaehen ohne was positives dazu bei zutragen.

Finanzer:

--- Zitat von: JS1963 am 30.08.2023 23:27 ---Liebe Kollegen (Bezügeempfänger bzw. Versogungsbezügeempfänger),
bis dato war ich nur stiller Mitleser hier im Forum. Aber jetzt muss ich mich auch mal aktiv melden, weil mich das Gejammere hier nervt.
Ich selbst bin pensionierter Berufssoldat (A09) und finde uns geht es im Großen und Ganzen ziemlich gut. Vergleiche zum Bürgergeld finde ich hier unangebracht und, ja schon fast lächerlich. Natürlich habe ich auch eine Meinung zum Bürgergeld, aber die hier mit der Besoldungserhöhung in den Vergleich zu ziehen finde ich unangebracht. Meine Meinung halt.
Außerdem finde ich die beschlossene Besoldungserhöhung und damit verbundene Erhöhung der Versorgungsbezüge (Übertrag Eins zu Eins), schon angemessen. Ehrlich gesagt zum Thema Inflationsprämie: Beschlossen ist, dass wir diese Prämie bekommen, das müsste uns dankbar machen bzw. zu denken geben, ggü denen die das halt nicht bekommen (z.B. Rentner, andere Beschäftigte etc. ). Ob diese steuerfreie Prämie nun schon (anteilig) im September, also morgen, oder im Oktober kommt, also ich bitte Euch……….bitte mehr Demut.
Ich schließe mit lieben Grüßen und bitte scheisst mich nicht zu mit zu mit unflätigen Kommentaren ob meiner (leichten) Kritik an der Jammerei.

--- End quote ---

Seien wir einfach froh das Sie nicht Recht anwenden und Verwaltungsakte erlassen mussten.

Hier geht es um Recht, sogar Verfassungsrecht das gebrochen wird.

Auf die sonstigen Fehler in Ihrem Beitrag wurde/wird noch zu genüge hingewiesen.

BWBoy:

--- Zitat von: Bundi am 31.08.2023 09:20 ---
Wahr ist aber, die Rente wird aus dem gesamten Erwerbseinkommen des Berufslebens berechnet, waehrend die Pension aus dem letzten Amt berrechnet wird und das ist nunmal das mit dem hoechsten Einkommen. Demzufolge ergeben sich hier Unterschiede.

--- End quote ---

Dies lässt sich aber dadruch begründen, dass Beamte kaum Einfluss darauf haben, wie schnell ihre Durchschnittsbesoldung ansteigt. Standzeiten für Beförderungen, sowie Erfahrungszeiten für die Stufen sind nahezu überall festgelegt, selbst in Gehaltsverhandlungen treten geht nicht, ein Arbeitsplatzwechsel als Beamte bringt einem auch nicht wirklich was sofern man nicht befördert wird.

Verglichen damit, ist ein Arbeitnehmer deutlich freier dabei seine eigene Karriere zu gestalten und kann im Falle von Arbeitsplatzwechseln durchaus frühzeitig sein Durschnittsgehalt anheben. Im Gegensatz zum Beamten ist er nicht so sehr an seinen Arbeitgeber gebunden.

Da reicht schon der Vergleich mit dem TVöD wo man sich durchaus als E5 mit entsprechender Qualifikation direkt auf eine E8 oder E9 Stelle bewerben kann und die auch durchaus gewinnen kann.


Nein, aus meiner Sicht liegt die Verfehlung viel mehr daran, dass man es zum einen zugelassen hat, dass von dem Drei-Säulen-System der Altersvorsorge die Betriebsrente zum einen größtenteils mies umgesetzt und zum anderen in vielen Bereichen einfach abgeschafft wurde. Somit fehlt den meisten Rentnern diese Säule einfach. Die Pension ist aber quasi gesetzliche und Betriebsrente in einem. Vergleicht man Bereiche in denen eine vernüftige Betriebsrente gezahlt wird, zum Beispiel VBL mit dem entsprechenden Beamten  (zb Pensionär A8 mit Rentner ehemals E8 +VBL) dann ist der Unterschied gar nicht mehr so gravierend.

Zum anderen sehe ich das Problem darin, dass man diesen riesigen Niedriglohnsektor etabliert hat, der gleich beide anderen Säulen massiv geschädigt hat. Die gesetzliche Rente fällt durch den Niedriglohn sehr gering aus, und die dritte Säule (private Vorsorge) ist durch den Niedriglohn bei vielen ebenfalls nicht wirklich möglich gewesen.

Hier ist das System krank, denn jeden muss klar sein, dass jemand der trotz Arbeit in Vollzeit sein Leben lang am Existenzminimum gehalten wird, in diesem System zwangsläufig in die Altersarmut rutschen wird. Selbst wenn er wollte, hättte er die dritte Säule nicht bedienen können, da ihm dieses Vermögen angerechnet worden wäre.

Auch Minijobbs haben massiv zu so etwas beigetragen. Minijobbs eigenen sich höchstens als Zweitjob, ansonsten führen sie zwangsweise in die Altersarmut.

Bundi:
@BwBoy

Stimme dir in Teilen zu und gerade weil die Thematik sehr komplex ist und es sicher gute Gruende wie du es ausfuehrst fuer verschiedene Punkte gibt ist, ist dies sicher einen eigenen Thread wert wenn man dies weiter beleuchten will.
Es ist nur halt nicht so einfach wie das gerne zum einen in der Presse und zum anderen von dem ein oder anderen Kollegen dargestellt wird.

Und mit den Punkten hinsichtlich der Finanzierung der Altersvorsorge stimme ich dir auch in weiten Teilen zu, da hat doe Politik und die Wirtschaft sicher in der Vergangenheit so einiges schlecht fortgefuehrt.

Wir also Deutschland muss sich der Frage der Altersvorsorge umfassend annehmen und das bestehende System detailliert analysieren und zukunftsfaehig neu gestalten.

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