Autor Thema: [Allg] Tarifrunde TV-L 2023  (Read 334414 times)

HansGeorg

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tmo98

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1231 am: 12.12.2023 17:25 »
NRW: Die Landesbeamten und Pensionäre erhalten von der schwarz-grünen Regierungskoalition die schnelle Auszahlung der im Tarifabschluss des Öffentlichen Dienstes erkämpften Inflationsausgleichsprämie.
Außerdem soll die Soldanpassung ab Ende 2024 ohne Abstriche erfolgen. (WAZ)

ähm, Ende 24 ist kein Stichtag bei der Tarifeinigung. Also keine zeit- und wirkungsgleiche Übernahme. Fällt die Sockelanpassung davor komplett weg und Soldanpassungen ab 2025, also nur die 5,5% werden ohne Abstriche herangezogen?

https://www.land.nrw/pressemitteilung/tarifverhandlungen-fuer-den-oeffentlichen-dienst-der-laender-tarifergebnis-wird

Die Besoldung wird tabellenwirksam am 01. November 2024 angehoben. Die Auszahlung der 1800 € soll im Januar erfolgen, für Januar bis Oktober dann jeweils monatlich 120 €. Es ist auch in der PM der STK von einer 1:1 Übertragung die Rede.
« Last Edit: 12.12.2023 17:38 von tmo98 »

tmo98

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1232 am: 12.12.2023 17:39 »
NRW: Die Landesbeamten und Pensionäre erhalten von der schwarz-grünen Regierungskoalition die schnelle Auszahlung der im Tarifabschluss des Öffentlichen Dienstes erkämpften Inflationsausgleichsprämie.
Außerdem soll die Soldanpassung ab Ende 2024 ohne Abstriche erfolgen. (WAZ)

ähm, Ende 24 ist kein Stichtag bei der Tarifeinigung. Also keine zeit- und wirkungsgleiche Übernahme. Fällt die Sockelanpassung davor komplett weg und Soldanpassungen ab 2025, also nur die 5,5% werden ohne Abstriche herangezogen?

https://www.land.nrw/pressemitteilung/tarifverhandlungen-fuer-den-oeffentlichen-dienst-der-laender-tarifergebnis-wird

Die Besoldung wird tabellenwirksam am 01. November 2024 angehoben. Die Auszahlung der 1800 € soll im Januar erfolgen, für Januar bis Oktober dann jeweils monatlich 200 €. Es ist auch in der PM der STK von einer 1:1 Übertragung die Rede.

Monatlich 120€ wären korrekt.

Stimmt, ist korrigiert. Danke für den Hinweis.

Floki

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1233 am: 12.12.2023 18:00 »
Immerhin die Gewerkschaft der Richter hat es geschafft, die amtsangemessene Alimentation zu erwähnen.   


Opa

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1235 am: 12.12.2023 21:11 »
Wer wird zwischen 2024 und 2026 in den Ruhestand versetzt?

Wäre ganz interessant, mal gerichtlich überprüfen zu lassen, ob die IAP als nicht ruhegehaltsfähige Sonderzahlung verfassungsgemäß ist.
Jedenfalls dann, wenn schon bei der Grundbesoldung das Alimentationsprinzip verletzt ist, würde das auf die Pensionsberechnung ohne Berücksichtigung der IAP möglicherweise ebenfalls zutreffen.
Und ~70% von 3.000 Euro geteilt durch 12 oder 24 Monate ist ja schon spürbar.

Grandia

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1236 am: 12.12.2023 21:31 »
Im ersten Moment freue ich mich, dass die Länder so schnell zusagen.
Im zweiten Moment ergibt sich aber das Warum? Die Alimentation kippt wohl in allen Bundesländern mehr oder weniger ins verfassungswidrige. So ein Abschluss in einer der 4 Säulen hilft sicherlich einige Klagen vorzubeugen.
Das klingt etwas zu dramatisch aber innerhalb weniger Tage so viele Milliarden locker zu machen...

nero

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1237 am: 12.12.2023 22:02 »
Ich glaube es geht so schnell, weil der TvÖD-Abschluss bereits in den meisten Haushaltsplänen berücksichtigt ist.

Floki

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1238 am: 13.12.2023 07:07 »
Im ersten Moment freue ich mich, dass die Länder so schnell zusagen.
Im zweiten Moment ergibt sich aber das Warum? Die Alimentation kippt wohl in allen Bundesländern mehr oder weniger ins verfassungswidrige. So ein Abschluss in einer der 4 Säulen hilft sicherlich einige Klagen vorzubeugen.
Das klingt etwas zu dramatisch aber innerhalb weniger Tage so viele Milliarden locker zu machen...
Die Alimentation kippt nicht ins verfassungswidrige, sondern hat schon einige Purzelbäume hinter sich.

untersterDienst

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1239 am: 13.12.2023 07:15 »
Wenn die dies so ist, was gefühlt so sein könnte, ohne das hier Zahlen im Raum stehen, was wäre es für ein Aufschrei der Angestellten .... puhhh. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Ich bin sehr gespannt wann eine Entscheidung so getroffen wird und dann auch mal die Besoldung von Beamten ohne einen Haufen Kinder betrachtet wird. Es müsste hier was am Grundbetrag gemacht werden, diese Kinderzulagen in diesen Höhen lösen in mir schon ein ungutes Gefühl aus. Ich gönne es jedem, aber auch Kinderlose haben einen Anspruch auf verfassungsgemäße Besoldung.

Jimbo

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1240 am: 13.12.2023 07:31 »
Auch ich habe ein Kind und bin verheiratet, profitiere also von den Zuschlägen. Aber ich bin genau wie du der Meinung es sollte sich für alle etwas tun, meinetwegen in dem Umfang dass die Zuschläge dann eben nicht mehr gewährt werden aber man dennoch mehr Geld als jetzt im Portemonnaie hat, wie dann eben alle anderen auch.

Meiner Meinung nach hat man sich allein durch die Zulagen durch Heirat und Kinder ein riesen Problem geschaffen um das man jetzt herumzukurven versucht, aber das Abschaffen und das ordentliche Aufstocken der Besoldung aller BeamtInnen wäre, finde ich, das Fairste und dann Einfachste. Ich denke, da man ja den Heiratszuschlag ab 2024 nicht mehr gewähren wird, dass man das zwar tun könnte, jedoch gar nicht will da man so ein dickes Alibi hat weswegen man die Alimentation ja trotz des immensen Willens gar nicht für jeden fair anpassen kann und es daher dauernd nur bei dem Versuch bleibt bis dies wieder einkassiert wird....

ACDSee

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1241 am: 13.12.2023 07:45 »
Meiner Meinung nach hat man sich allein durch die Zulagen durch Heirat und Kinder ein riesen Problem geschaffen um das man jetzt herumzukurven versucht, aber das Abschaffen und das ordentliche Aufstocken der Besoldung aller BeamtInnen wäre, finde ich, das Fairste und dann Einfachste.

Diese Variante wurde in ST mit dem Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriftenals geprüft. Sie wurde als "zu teuer" verworfen.

Quelle: https://padoka.landtag.sachsen-anhalt.de/files/drs/wp8/drs/d0138lge.pdf
(Lit. C Nummer 3 - oder Seite 5 unten)

untersterDienst

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1242 am: 13.12.2023 07:47 »
In Bayern hat man sich ein weiteres Problem geschaffen.
Der Familienzuschlag für, ich nenne es mal Hochzeiten im Jahr bis einschließlich 2022 betrug etwa 149€. Ab 2023 sind es etwa 77€ außer in der höchsten Mietstufe, also München. Die Ballungsraumzulage wurde abgeschafft und die vor 2023 geheiratet haben erhalten eine Besitzstandswahrung, aber soweit ich weiß ohne Erhöhungen. Dafür hat und dies ergänzt meinen anderen Kommentar, die AKDB 1 ganzes Jahr gebraucht um dies auf der Abrechnung umzusetzen. Also dies zwickt schon gewaltig. Dies stellt für verheiratete eine einfache Kürzung dar, wenn man nachdem Stichtag 2022/2023 geheiratet hat. Was ich hierbei nicht verstehe, was diese Änderung zur Verfassungsmäßigkeit beitragen soll. Auch der Beamtenbund hat dies als einen richtigen Schritt gefeiert, dies ist mir leider unbegreiflich, stellt es doch für viele (neue) eine Verschlechterung dar und nur Kinderreiche Familien profitieren, die Grundbesoldung ist übrigens nicht angepasst worden, nur die Fam. Zuschläge für die Kinder.

Jimbo

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1243 am: 13.12.2023 08:26 »
Beamtenbund und co. kuscheln aber auch extrem mit den Politikern und wollen einfach nur ihren Frieden wahren, so mein Eindruck. Ich war kurz in der DJG, das habe ich nach dem Ergebnis direkt wieder sein lassen, die setzen sich nicht für uns ein, die wollen ihren eigenen Ar*** und ihr Ansehen gegenüber den Oberen wahren, so fühlt es sich an und so sieht es für mich aus. Ist nur eine Vermutung, damit ich mich hier nicht angreifbar mache und auch nur meine eigene bescheidene Meinung.

Jedes Mistergebnis wird abgefeiert als gäbe es dahinter eine riesige PR-Maschine die dafür sorgen soll, dass man es nur oft genug überall wiederholt damit es alle auch irgendwann glauben. Und so ist es teilweise ja auch, die Medien und Co. berichten wie toll das Ergebnis ist und ein Gro der Belegschaft plappert das nach ohne dass sie mal hinterfragen ob es auch "genug" ist... So geschehen bei ein paar KollegInnen von mir.

Da mag ich auch gar nichts mehr zu sagen, viele sind einfach zu genügsam und spüren sich schon kaum mehr, sogar die Jüngeren. Meckern können sie zum Teil auch, sind dann aber auch wieder froh dass sie einen sicheren Arbeitsplatz haben und geben sich zufrieden. Wehe man fängt da mal das diskutieren an, bei einigen ist es auch im Kopf noch gar nicht so weit, die sind auch zu jung um es zu verstehen, viele sind schon zu alt um sich aufzuregen da sie eh bald in den Ruhestand gehen.

Derzeit ist es für den Dienstherrn ein leichtes, aber in ca. 5-10 Jahren werden es vielleicht auch die letzten mal raffen. In der Justiz gab es mal eine Petition vor Monaten, die wurde direkt wieder gecancelt, wieso weiß ich nicht, aber offenbar hatte man etwas dagegen dass Aufruhr aufkam. Aber auch davon hört man nichts mehr, niemanden interessiert es dass einzelne etwas versuchen, es wird alles totgeschwiegen und einfach so weiter gemacht wie sonst auch.

Es ist frustrierend, einfach nur frustrierend.

Malkav

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Antw:[Allg] Tarifrunde TV-L 2023
« Antwort #1244 am: 13.12.2023 10:43 »
Beamtenbund und co. kuscheln aber auch extrem mit den Politikern und wollen einfach nur ihren Frieden wahren, so mein Eindruck. Ich war kurz in der DJG, das habe ich nach dem Ergebnis direkt wieder sein lassen, die setzen sich nicht für uns ein, die wollen ihren eigenen Ar*** und ihr Ansehen gegenüber den Oberen wahren, so fühlt es sich an und so sieht es für mich aus. Ist nur eine Vermutung, damit ich mich hier nicht angreifbar mache und auch nur meine eigene bescheidene Meinung.

Also gerade die DJG als Beispiel für eine kuschelnde Gewerkschaft zu nehmen, halte ich für verfehlt.

Schau dir mal an, was die für Ihre Mitglieder im Bereich der Serviceeinheiten in den Gerichten und Staatsanwaltschaften (der allergrößte Teil Ihrer Mitgliederschaft) erreicht haben. Da war bis vor ein paar Jahren nur ein sehr geringer Teil in der "kleinen E 9" bzw. E 9a eingruppiert. Dagegen ist man beharrlich durch die Instanzen bis zum BAG gegangen und nunmehr sind alle entsprechenden Tariufbeschäftigten statt in E 6 oder 8 in E 9a eingruppiert. Zuzüglich gab es Nachzahlungen im fünfstelligen Bereich, wenn in der Vergangenheit entsprechende Anträge gestellt wurden.

Ich glaube nicht, dass sich damit irgendein DJG-Funktionär bei der Politik oder Justizverwaltung sonderlich beliebt gemacht hat. Klar gibt das Folgeprobleme (insbesondere Nettoabstand zwischen mD/gD und Tarifbeschäftigte), aber das sind andere Baustellen. Für die betroffenen Mitarbeitenden ist das erstmal super!