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Mehr als die Hälfte der Deutschen fühlt sich erschöpft

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Faunus:

--- Zitat von: Eleon am 19.09.2023 08:39 ---Ja, die eigene Hybris kann einen schon an den Rand der Verzweiflung bringen.

Es ist vermutlich ein großer Vorteil des Alters, dass man realisiert, dass reich sein relativ ist, sich Falten kaum verhindern lassen und das Haus auch nur aus Räumen mit 4 Wänden besteht.

--- End quote ---

Wie wahr  ;)

clarion:

--- Zitat von: MoinMoin am 19.09.2023 13:26 ---Offensichtlich ein Irrtum zu glauben, dass es früher leichter war.

https://www.immobilienscout24.de/wissen/kaufen/immobilienkauf-heute-teurer.html

"Daraus lässt sich ablesen, dass das Verhältnis von Preisen und Einkommensverhältnissen vor 30 Jahren (126 in 1991) keinesfalls besser oder schlechter war als die 133 in 2021."

--- End quote ---

Hm, das überzeugt mich nicht:
Beispiel: Durchschnittverdienst 1975: 21.800 DM Jahresbrutto. Ein freistehendes Einfamilienhaus zu bauen kostete 1975 etwa 100.000 DM mitsamt dem Grundstück, das fast geschenkt war. Drei bis Vier Jahre früher also Anfang der Siebziger Jahre kam man sogar mit 80.000 DM aus, die Inflation war damals auch ziemlich hoch. Eine Immobilie kostete demnach das fünf bis sechsfache des durchschnittlichen Jahresbrutto.

Das Durchschnittliche Jahresbrutto 2022 betrug fast 40.000 €. Die Immobilienpreise für einigermaßen neue freistehende Einfamilienhäuser liegen in den meisten Gegenden vermutlich nicht unter 400.000 Euro, also das Zehnfache und mehr des durchschnittlichen Jahresbrutto.

Die durchschnittlichen Jahresbruttos habe ich aus Statista und die Baukosten aus den Siebzigern liegen mir aus der Verwandtschaft vor, in einem Fall sogar durch Rechnungen belegt.

Bastel:
Unter 600.000 geht heutzutage garnicht mehr. Pro Quadratmeter (ohne viel Eigenleistung) kann man am Ende ca. 3000€+Grundstück und Baunebenkosten rechnen.

Das eine Immobilienseite das ganze schön reden ist wohl nicht verwunderlich oder?

Opa:

--- Zitat von: clarion am 19.09.2023 21:34 ---die Baukosten aus den Siebzigern liegen mir aus der Verwandtschaft vor, in einem Fall sogar durch Rechnungen belegt.

--- End quote ---
Die Immobilienseite spricht von Jahresstichproben, du sprichst von anekdotischen Fällen aus der Verwandtschaft, ohne z.B. auf die Lage der Immobilie einzugehen. Beides ist als Beleg für eine Behauptung zur Relation Einkommen zu Immo-Kosten nicht qualifiziert.

Etwas objektiver für die Fragestellung könnte die Eigentümerquote sein, jedenfalls wenn man unterstellt, dass das Bedürfnis nach Wohneigentum in der Langzeitbetrachtung etwa gleich geblieben ist. Was nicht wirklich zutrifft, da sich die Lebensziele der Generationen zwischen 1970 und heute in diesem Punkt unterscheiden.
Die Eigentümerquote bezieht sich auf selbstgenutztes Wohneigentum und ist nicht zu verwechseln mit der Wohneigentumsquote, die von Eurostat ermittelt wird. Sie ist die geeignetere Kennzahl, wenn es um die Frage geht, ob es leichter oder schwieriger wurde, ein Eigenheim zu erwerben.

Hier ein paar Fakten zur Eigentümerquote in Westdeutschland:
1978: 41,7%
1983: 43,9%
1988: 44,9%
1993: 48,1%
1998: 45,8%
2003: 46,9%
2008: 46,8%
2013: 46,3%
2018: 44,9%

Es ist deutlich zu erkennen, dass die eigentliche Auffälligkeit in der Zeitreihe die Mitte der 1990er Jahre ist. Die letzten 20 Jahre der Zeitreihe würde ich eher als Stagnation mit leicht sinkender Tendenz bezeichnen.
Dass zwischen 2013 und 2018 ein etwas stärkerer Rückgang erkennbar ist, ist ganz wesentlich darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Privathaushalte durch Zuwanderung um rund 2,5% stieg und die hinzugekommenen Haushalte fast ausnahmslos kein Wohneigentum haben können.

MoinMoin:

--- Zitat von: clarion am 19.09.2023 21:34 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 19.09.2023 13:26 ---Offensichtlich ein Irrtum zu glauben, dass es früher leichter war.

https://www.immobilienscout24.de/wissen/kaufen/immobilienkauf-heute-teurer.html

"Daraus lässt sich ablesen, dass das Verhältnis von Preisen und Einkommensverhältnissen vor 30 Jahren (126 in 1991) keinesfalls besser oder schlechter war als die 133 in 2021."

--- End quote ---

Hm, das überzeugt mich nicht:

--- End quote ---
Braucht es auch nicht,
es sind halt monetäre Fakten, nicht emotionale.

Die letzten 1,5-2 Jahre ausgenommen, war es die letzten 20 Jahren stets möglich (in 90% der Gegenden) mit einem more or less gleichen prozentualen monatlichem Aufwand ein Objekt sein eigen zu nennen und das ganz fix auf 30 Jahren zu finanzieren.

Das wie @Opa korrekt aufzeigt, die Eigentümerquote wieder sinkt, liegt zusätzlich woran?
Am können können oder wollen wollen oder am nicht wissen, dass man könnte?

Anekdotisch habe ich ich leider zu oft erlebt, dass Freunde/Verwandte lange gezögert haben, weil "zu teuer" ohne zu Teuer über die monatliche Belastung auf 30 Jahre zu betrachten, sondern nur über: wie jetzt? eine Wohnung für 200T€ ?? zu teuer!!!
und dann sie 2 Jahre später für 250T zu kaufen.
(bei gleicher Belastung, aber eben 2 Jahre später)

und @ Bastel:
Hätte neulich fast doch wieder ein Objekt mit einem Kaufpreismietverhältnis von 20 gekauft, bin aber langsam zu alt für sowas.
(Also ein Haus mit 3 Wohneinheiten a ~80 qm für 360T€)
Insofern: Es geht fast überall für unter 600T was.

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