Autor Thema: Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?  (Read 7389 times)

Freeseb

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Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« am: 16.10.2023 21:27 »
Bin seit Zehn Jahren im öD (TVÖD Bund, E6, Stufe 5) und frage mich ob ich mit 45 (ledig, keine Kinder) noch per Direkteinstieg verbeamten lassen soll? Die Stufe wird soweit ich weiß 1:1 übernommen. Werde ich allerdings gleich in die A7 eingruppiert? Und wann steigt man in die A8 auf? (sind es nach drei Jahren in der A7?)

Rein finanziell (Jahres-netto abzüglich PKV) gesehen, würde ich nach meiner Berechnung mit A7-Stufe 5 dasselbe wie mit E6-Stufe 5 verdienen. Ich gehe dabei von einem monatlichen Beitrag von ~320€ für die PKV aus (ausgerechnet über check24). Den größten Benefit sehe ich, trotz meines Alters, in der zu erwarteten höheren Pension im Vergleich zur Rente (Vor meiner Anstellung im öD war ich im Niedriglohnsektor). Darüber hinaus die Aussicht irgendwann die A9 zu erreichen und eine bessere gesundheitliche Versorgung über die PKV zu bekommen. Kopfschmerzen bereitet mir die, zumindest theoretische, Wahrscheinlichkeit nicht am Wunschort eingesetzt zu werden (wobei dies soweit ich mitbekommen habe, im mittleren Dienst, die Ausnahme ist..)

flip

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #1 am: 16.10.2023 22:05 »
Eingangsamt ist meines Wissens im mittleren nichttechnischen Dienst A6. Die Stufe eines TB hat nichts mit der von Beamten zu tun und ich wüsste nicht, dass eine Verbeamtung in eine höhere Stufe möglich wäre.
Eine Beförderung hängt davon ab ob man einen entsprechenden Dienstposten bekleidet und ob die Planstelle vorhanden ist.
Dann muss man nur noch eine Top Beurteilung bekommen und schon wird man befördert.

Meine persönliche Einschätzung:
A7 könntest du werden bevor du 55 Jahre alt bist, A9 eher gar nie.
Für die Pension wäre es auch irrelevant, mehr als Mindestpension wirst du nicht mehr erreichen können.

Simba

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #2 am: 17.10.2023 09:16 »
Eingangsamt ist meines Wissens im mittleren nichttechnischen Dienst A6. Die Stufe eines TB hat nichts mit der von Beamten zu tun und ich wüsste nicht, dass eine Verbeamtung in eine höhere Stufe möglich wäre.
Eine Beförderung hängt davon ab ob man einen entsprechenden Dienstposten bekleidet und ob die Planstelle vorhanden ist.
Dann muss man nur noch eine Top Beurteilung bekommen und schon wird man befördert.

Meine persönliche Einschätzung:
A7 könntest du werden bevor du 55 Jahre alt bist, A9 eher gar nie.
Für die Pension wäre es auch irrelevant, mehr als Mindestpension wirst du nicht mehr erreichen können.

Oh man, hier ist aber viel ich glaube und wenig Fakten.

1.Erfahrungsstufen:
Die Zeiten in einer gleichwertigen Tätigkeit können anerkannt werden. Insbesondere wenn sie in der gleichen Behörde und teilweise ja sogar auf dem gleichen Dienstposten / Arveitsplatz absolviert wurden!
Zeiten die für die Anerkennung der Laufbahnbefähigung vorgeschrieben sind und Ausbildungszeiten fallen heraus.
Außerdem sind die Laufzeiten der Erfahrungsstufen von TB im TVÖD und Bundesbeamten unterschiedlich.

2. Besoldungsgruppe:
Das Eingangsamt im mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst ist i.d.R. A6, außer beim Zoll A7.
Eine Einstellung in ein höheres Amt als das Eingangsamt ist jedoch möglich und wird auch bei einigen Bundesbehörden praktiziert, insbesondere bei Personal was vorher schon auf der gleichen Stelle saß.
Es ist eine Ermessensentscheidung, bei der geschaut wird, was wäre fiktiv erreichbar gewesen.
Bei uns ist die Berechnungsgrundlage da:
2J Erwerb Laufbahnbefähigung
3J Probezeit
4J Wartezeit
Beförderung

Nach neun fiktiven Jahren also die Möglichkeit der Beförderung.
Du hast zehn Jahre.
Nach dem Antrag wirst du mutmaßlich ja noch eine Erst- und Zweitverwendung absolvieren.
Könnte dann passen, das man dich direkt in A7 verbeamtet.
Einfach mal mit der Personalabteilung bzw. der Leitung der Personalabteilung und auch dem PR besprechen bezüglich Erfahrungswerten.

Bei welcher Behörde bist du denn?

Gruß
Shepherd

Murat

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #3 am: 17.10.2023 10:36 »
Eingangsamt ist meines Wissens im mittleren nichttechnischen Dienst A6. Die Stufe eines TB hat nichts mit der von Beamten zu tun und ich wüsste nicht, dass eine Verbeamtung in eine höhere Stufe möglich wäre.
Eine Beförderung hängt davon ab ob man einen entsprechenden Dienstposten bekleidet und ob die Planstelle vorhanden ist.
Dann muss man nur noch eine Top Beurteilung bekommen und schon wird man befördert.

Meine persönliche Einschätzung:
A7 könntest du werden bevor du 55 Jahre alt bist, A9 eher gar nie.
Für die Pension wäre es auch irrelevant, mehr als Mindestpension wirst du nicht mehr erreichen können.

Alles falsch erklärt. Bitte wenn man keine Ahnung hat..

BWBoy

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #4 am: 17.10.2023 10:52 »
Eingangsamt ist meines Wissens im mittleren nichttechnischen Dienst A6. Die Stufe eines TB hat nichts mit der von Beamten zu tun und ich wüsste nicht, dass eine Verbeamtung in eine höhere Stufe möglich wäre.
Eine Beförderung hängt davon ab ob man einen entsprechenden Dienstposten bekleidet und ob die Planstelle vorhanden ist.
Dann muss man nur noch eine Top Beurteilung bekommen und schon wird man befördert.

Meine persönliche Einschätzung:
A7 könntest du werden bevor du 55 Jahre alt bist, A9 eher gar nie.
Für die Pension wäre es auch irrelevant, mehr als Mindestpension wirst du nicht mehr erreichen können.

Alles falsch erklärt. Bitte wenn man keine Ahnung hat..

Dann erkläre doch wie es deiner Meinung nach richtig wäre, mit dieser Aussage hilfst du dem Fragesteller nämlich null weiter.




Also Eingangsamt im nichttechnischen Dienst mit A6 ist richtig. Beförderungen und Standzeiten unterscheiden sich teilweise nach Behörde sehr stark. Einige haben kein Problem damit, dich auf einem höheren Posten deine Standzeit absitzen zu lassen bis die geeignete Planstelle frei wird. Ob es im nichttechnischen Dienst einen Automatismus für die erste Beförderung nach Ende der Probezeit gibt weiß ich nicht.

Was Direkteinstieg angeht, so ist es zumindest bei den tD möglich bei Nachweis entsprechender Erfahrungszeiten nicht im Eingangsamt sondern im ersten Berförderungsamt zu starten. Ob es diese Regelungen im nichttechnischen Dienst auch gibt weiß ich nicht, das dürfte wieder von der Behörde abhängen in Bezug auf die Bewerbersituation. Im technischen Dienst ist ja mittlerweile so viel Personalmangel, dass man teilweise die tollsten Konstrukte erfindet. Wie die Situation im nichttechnischen Bereich ist kann ich nicht beurteilen.

Simba

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #5 am: 17.10.2023 13:16 »
Ich hab doch oben eigentlich alles beschrieben…

Einzig die Beförderungssituation variiert.

A8 wird er zu 99% überall. In der Bündelung auch zeitnah.

A9 und A9Z hängt von der Behörde ab, aber durch die auf uns zukommenden Pensionen ist auch das in vielen Geschäftsbereichen nicht das riesen Problem noch A9 und auch A9Z perspektivisch zu erreichen.

herbstsonne83

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #6 am: 18.10.2023 12:00 »
Hey,

als Beamtin mntD A7 Stufe 5 gebe ich zu Bedenken, dass die PKV-Kosten steigen und du diese Kosten auch irgendwann von deiner Pension abziehen musst. Natürlich gibt es die Möglichkeit eines Verwendungsaufstiegs, wo du in den gehobenen Dienst nach einer Prüfung wechseln darfst. Hierfür musst du aber in der Endstufe sein und es bedarf der Mitwirkung deines Vorgesetzten so wie eine freie Planstelle. Ein Kollege von mir, hat das Prozedere vor 2 Jahren durchlaufen.
Die Frage ist: Wo willst du beruflich hin? Ist es als Angestellter möglich oder ist das Beamtentum ein "Muss" für dich um beruflich weiterzukommen. Fragst du mich persönlich, ich würde es nicht noch mal machen. Die Vorteile einer PKV sehe ich kaum noch. Für ein MRT muss man vielleicht nur eine WOche warten aber ansonsten, wartesten du bei vielen Ärzten mitunter genauso lange. Da macht die Überlegung einer Krankenzusatzversicherung eher SInn, wo du dich quasi auch wie Patient 1.Klasse behandeln lassen kannst. Ich bin jetzt 40 Jahre und wollte mein krankhaftes Übergewicht mit einer OP in den Griff bekommen. Die Beihilfe hat sich quer gestellt. Und jetzt nach 2 Jahren kam die Ablehnung der Klage seitens des Verwaltungsgerichts. Die kochen halt ihr eigenes Süppchen. Außerdem bist du als PKVler die Melkkuh der Nation bei den Ärzten und das bekommst du dann schön per Rechnung ins Gesicht. Und da die Beihilfe 6-8 Wochen braucht um deine Rechnungen zu bearbeiten, rennst du ständig deinem Geld hinter her. Als Neu-Beamter hast du ja mittlerweile die Wahl ob PKV oder GKV... stressfreier in meinen Augen = Angestellter+ normal GKV.

Viele Grüße

Unknown

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #7 am: 18.10.2023 13:24 »
Natürlich gibt es die Möglichkeit eines Verwendungsaufstiegs, wo du in den gehobenen Dienst nach einer Prüfung wechseln darfst. Hierfür musst du aber in der Endstufe sein und es bedarf der Mitwirkung deines Vorgesetzten so wie eine freie Planstelle.
Des Weiteren gibt es noch den "normalen" Aufstieg mit Absolvierung des Vorbereitungsdienstes von drei Jahren. Dies setzt natürlich auch gute Beurteilungen voraus, allerdings ist das Endamt hier nicht notwendig.

Als Neu-Beamter hast du ja mittlerweile die Wahl ob PKV oder GKV... stressfreier in meinen Augen = Angestellter+ normal GKV.
Beim Bund wurde bisher noch nichts geändert und das bedeutet, dass es weiterhin nicht attraktiv ist in die die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln. Man kann bereits jetzt in die gesetzliche Krankenkasse, allerdings bedeutet dieses das man die kompletten Beiträge inklusive den Arbeitgeberanteil abführen muss.

herbstsonne83

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #8 am: 19.10.2023 09:35 »
Naja, nochmal 3 Jahre Ausbildung zu machen ist ab einem gewissen Alter auch schwierig. Zumal man sich wie alle anderen auch darauf bewerben muss.

Das mit der PKV-Wahl stimmt. In einigen Bundesländern ist es möglich, zwischen PKV und GKV zu wählen. Ich meinte zwar ich hätte das auch im Zusammenhang mit dem Bund gelesen, aber da hab ich mich wohl getäuscht.

Am besten schaust du dir die Besoldungstabellen an und dann die für den TVÖD, vielleicht hilft dir das dann weiter ;)
Alles Gute

Mile

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #9 am: 03.11.2023 08:54 »
Hallo,
ich habe mich 2011 im Alter von 47 Jahren im mD verbeamten lassen. Damals war ich TB in EG 5 St. 4, verbeamtet wurde ich nach A6 St. 3. Aussage meines Personalbearbeiters war damals: wenn Du nach Zahlung der PKV auf dasselbe Netto kommst wie als TB, dann mach es. Nun, ich hab´s gemacht, nach 9 Jahren hab ich dann die A9mZ gehabt. Natürlich hab ich von den "fetten Jahren" profitiert, ich kenne Kollegen, die waren 20 Jahre A9 bevor die Zulage kam. Ich denke, im Vergleich zu einer EG 9 stehe ich damit ganz gut da, auch wenn die PKV natürlich deutlich teurer geworden ist.(Aktuell ca. 420€) Die Vorteile einer PKV sehe ich schon noch, insbesondere bei der Terminvergabe.

Elur

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #10 am: 03.11.2023 20:58 »
Ich wurde 2011 im Alter von 38 Jahren im mittleren Dienst verbeamtet. Vorher war ich E5. Heute bin ich A11 (letzte Erfahrungsstufe) und die A12 ist auch noch problemlos möglich auf meinem jetzigen Dienstposten. Dazwischen lag allerdings ein 3jähriges, vom Dienstherrn gefördertes Aufstiegsstudium. Die Verbeamtung gehört zu den besten Entscheidungen meines Lebens.

EvtlAnwärter

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #11 am: 04.11.2023 13:21 »
Ich wurde 2011 im Alter von 38 Jahren im mittleren Dienst verbeamtet. Vorher war ich E5. Heute bin ich A11 (letzte Erfahrungsstufe) und die A12 ist auch noch problemlos möglich auf meinem jetzigen Dienstposten. Dazwischen lag allerdings ein 3jähriges, vom Dienstherrn gefördertes Aufstiegsstudium. Die Verbeamtung gehört zu den besten Entscheidungen meines Lebens.

War da die PKV nicht sehr teuer?

andreb

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #12 am: 04.11.2023 14:57 »
Ich wurde 2011 im Alter von 38 Jahren im mittleren Dienst verbeamtet. Vorher war ich E5. Heute bin ich A11 (letzte Erfahrungsstufe) und die A12 ist auch noch problemlos möglich auf meinem jetzigen Dienstposten. Dazwischen lag allerdings ein 3jähriges, vom Dienstherrn gefördertes Aufstiegsstudium. Die Verbeamtung gehört zu den besten Entscheidungen meines Lebens.

Als ehemaliger SaZ12+ kann ich das nur bestätigen.
Die Jahre als Soldat werden bei fast allem zu 100% angerecht (Stufe, Jubiläumszeiten, Pension).
Das Auskommen ist auch soweit in Ordnung, bis auf die Tatsache dass die Besoldung weiterhin verfassungswidrig zu niedrig ist (siehe anderer Thread)


 


Elur

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #13 am: 05.11.2023 23:15 »

War da die PKV nicht sehr teuer?

Damals hatte ich noch drei minderjährige Kinder und musste mich nur zu 30 % privat krankenversichern. Ich begann mit 177 Euro. Inzwischen muss ich mich zu 50 % privat krankenversichern und zahle rund 350 Euro. Damals war ich allerdings nur zur Hälfte beschäftigt und da waren die 177 Euro nicht wenig.

Umlauf

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Antw:Lohnt eine Verbeamtung (mntD) noch?
« Antwort #14 am: 07.11.2023 00:44 »
Hallo,
ich habe mich 2011 im Alter von 47 Jahren im mD verbeamten lassen. Damals war ich TB in EG 5 St. 4, verbeamtet wurde ich nach A6 St. 3. Aussage meines Personalbearbeiters war damals: wenn Du nach Zahlung der PKV auf dasselbe Netto kommst wie als TB, dann mach es. Nun, ich hab´s gemacht, nach 9 Jahren hab ich dann die A9mZ gehabt. Natürlich hab ich von den "fetten Jahren" profitiert, ich kenne Kollegen, die waren 20 Jahre A9 bevor die Zulage kam. Ich denke, im Vergleich zu einer EG 9 stehe ich damit ganz gut da, auch wenn die PKV natürlich deutlich teurer geworden ist.(Aktuell ca. 420€) Die Vorteile einer PKV sehe ich schon noch, insbesondere bei der Terminvergabe.

Bei der A9 mit Zulage sollte man schon erwähnen, dass das Z in den meisten Bereichen der Doppelquotierung im Stellenplan unterliegt.

Ich sage mal: Glück gehabt