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ADHS im VG erwähnen

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Shamayian:
Hallo,
Meine persönliche Erfahrung hier kurz:
Ich habe vor etwas 10 Monaten mit Mitte 30 meine ADHS Diagnose erhalten. Vor etwa 4 Monaten kam dann noch die Autismus Diagnose. Ich wusste früher nicht, warum ich die von dir ebenfalls beschriebenen Verhaltensweisen zeige. Aber kommt sehr gut hin. Ich bin in VG dazu übergegangen, mein Verhalten "offen" zu legen. Dass für mich hierarchische Strukturen z.B. ein absolutes No-Go sind. Dass ich ein sehr direkter Mensch bin, der offen seine Meinung äußert und ich mir das eben auch von anderen Wünsche, gerade wenn etwas evtl grad nicht so gut läuft oder jmd unzufrieden ist. Dass ich gerne und sehr erfolgreich oft andere/neue Wege finde und gehe in meiner Aufgabenerledigung. Ob dafür bei der potenziellen Stelle nicht nur Platz ist, sondern das eben auch erwünscht oder gefördert wird. Wie gesagt, ohne dass mir meine Diagnosen bekannt waren, aber weil ich eben selbst immer wieder damit Probleme hatte. Und ja klar das ist nicht so erfolgreich, wie dieses: "wie beantworte ich perfekt jede Frage, damit ich die Stelle bekomme". Aber wie andere hier schon sagten, früher oder später kommen die Themen sowieso auf. Und ich wollte nicht länger meine Zeit damit verschwenden Stellen anzufangen, die mich nicht weiter bringen und alle nur frustrieren. Offene Karten, nicht entmutigen lassen! Wenn deine Schwester was drauf hat, findet sie den richtigen Job und auch das Team noch. Und nicht persönlich nehmen, wenn es dennoch immer mal wieder auch zu Problemen kommt. Die wenigsten schätzen den ehrlichen Austausch und vertragen die spezielle Art von ADHS und/oder Autismus nicht. Aber das kann richtig toll werden. Ich habe nach einer Weile dann den Austausch mit ausgewählten Vorgesetzten und Kollegen gesucht, damit es diese besser "einsortieren" können für sich und war da tatsächlich sehr prositiv überrascht zuletzt.

Und PS noch an Vorredner @clarion "Asperger" gibt es so als eigenständige Diagnose nicht mehr. Und wird auch nicht so gerne gehört von vielen auf dem Spektrum. Generell gibt es nun die Diagnose ASS mit unterschiedlichen Ausprägungen. Merci.

Pham Nuwen:

--- Zitat von: olgaaah am 12.11.2023 15:53 ---Ich kann sie nach all den negativen Erlebnissen, die sie z. T. echt psychisch mitgenommen haben, verstehen. Aber was bringt das?

--- End quote ---

Nichts. Das würde jedenfalls eine einfache "Kosten-Nutzen-Rechnung" mit ziemlich hoher Sicherheit ergeben.

Bei den beschriebenen Vorfällen würde eine Aufklärung wenig beim Verständnis bzw. der Akzeptanz für "Tacheles" ändern. Denn wenn ihr Problem die "Teamfähigkeit" oder die "Soft Skills" sind und sich darin auch nichts ändert, ist das Outing für die Katz. Andererseits wäre sie dann als "Psycho" oder "behindert" abgestempelt.

Sie muss einfach solange dranbleiben bis sie ein Umfeld gefunden hat, bei dem es passt. Jedenfalls muss das bisherige Pech bei den Jobs nicht unbedingt an ihr liegen, auch "normale" Arbeitnehmer greifen mal (auch mehrmals in Folge) derart ins Klo.

SchrödingersKatze:
Hallo,

Ein ganz anderer Weg wäre, die Diagnostik nochmal zu fokussieren und evtl die Anerkennung einer Schwerbehinderung anzustreben.
Den Einwand bzgl Autismus-Spektrum-Störung bzw Asperger finde ich klingt auf Anhieb auch plausibel.alles Gute für deine Schwester!
Und noch ein Nachtrag: Hier haben wir in der Diagnostik bei weiblichen Personen auch nich strukturellen Nachholbedarf in der Medizinerschaft. Das vll auch noch in Erwägung ziehen.

OrganisationsGuy:

--- Zitat von: Shamayian am 13.11.2023 12:16 ---Ich bin in VG dazu übergegangen, mein Verhalten "offen" zu legen. Dass für mich hierarchische Strukturen z.B. ein absolutes No-Go sind.

--- End quote ---

Nur weil jemand kein Bock hat, dass andere mehr zu sagen haben, hat das meiner Meinung nach nichts mit Autismus, ADHS o.ä. zu tun. Das nennt man dann wohl eher nicht Teamfähig.

Den Großteil dieser "Diagnosen" die da heute in die Welt gehauen werden, kann ich allgemein sowieso nicht verstehen. Früher hat man sein Verhalten ordnungsgemäß angepasst, ansonsten war man ein Arsch und wurde dementsprechend sozial eingestuft und auch behandelt. Heute muss man für alles Rücksicht nehmen und dem Deppen der mit "Nein" nicht klarkommt den Hintern pudern, weil er Diagnose XYZ ausgestellt bekommen hat und man seine persönliche Entfaltung akzeptieren soll.

Shamayian:
Hallo Organisationsguy.
Das schöne ist, dass es vollkommen egal ist wie du das findest. Eine Diagnose bleibt eine. Auch wenn Laien wie du das nicht verstehen wollen oder können. Ich kann ein Nein sehr wohl akzeptieren. Meine Chefs haben kein Problem mit einem Austausch auf repektvoller Augenhöhe. Du aber scheinbar schon? Das ist dann halt dein Problem. Daher sage ich hier jetzt mal: nein danke zu deinem unsachlichen Input an dieser Stelle. Kannst du das nein akzeptieren oder müssen wir dir hier nun bei deiner persönlichen Entfaltung den Arsch pudern?

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