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Tarifrunde TV-L 2023 - Tarifergebnis Diskussion

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Garfield:

--- Zitat von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 26.03.2024 14:34 ---
--- Zitat von: NelsonMuntz am 26.03.2024 14:23 ---
--- Zitat von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 26.03.2024 14:19 ---Gut ist erstmal die strukturelle Zäsur ab 2029. Diese Modell stellt einen großen Schritt in die richtige Richtung dar und wird Strahlkraft in andere Branchen - natürlich auch unsere - haben.

Die üblichen Argumente

- Sockelbetrag sorgt für eine Stauchung der Tabelle
- De Facto Reallohnverlust
- usw.

...sind zwar alle richtig und wichtig, aber werden für einen Moment außer Acht gelassen.

Bedeutender Moment für alle Arbeitnehmer.

--- End quote ---

Könntest Du das ein wenig erläutern? Ich sehe hier keine "strukturelle Zäsur", wüsste auch nicht wozu diese gut sein sollte.

--- End quote ---

Du hast ja vorhin durchklingen lassen, dass 35h Arbeiten für dich ein Graus sind und du auf deine 39/40h bestehst. (Keine Lust auf Frau und/oder Kinder zuhause?)

Für alle Nicht-Choleriker und GDLer bedeutet diese Entscheidung, dass 35h/Woche nunmehr als "Vollzeit" angesehen werden bei vollem Lohnausgleich zur vorherigen Vollzeit. Gleichzeit werden - wie ich es verstehe - die Stunden 36-40 als Überstunden anerkannt und die Mehrvergütung antrags- und begründungslos ausgezahlt.

Dies gibt viel Spekulation meinerseits wieder, aber so oder so ähnlich wird es wohl aussehen. Diese Wahlfreiheit stellt die Zäsur dar. Ich will mir aber noch mal das Einigungspapier in Ruhe angucken.

--- End quote ---

Ich bin ja sehr gespannt ob die Arbeitgeber bei uns ähnliches planen. Eigentlich ist das für die ja ein Graus, wenn sie gar nicht mehr kalkulieren können ob tausende E13 Vollzeit arbeiten oder doch einfach 5 Stunden mehr im Monat, die sie dann auszahlen müssen.

Ich wäre von diesen Wahlmöglichkeiten bei uns auch nicht begeistert. Das wird für die Personalräte herausfordernd, darauf zu achten, dass Vorgesetzte nicht schon bei den Vorstellungsgesprächen den Leuten erklären, dass sie 40h erwarten und alle aussortieren, die nur 35 Stunden arbeiten wollen.

MoinMoin:

--- Zitat von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 26.03.2024 14:42 ---
--- Zitat von: troubleshooting am 26.03.2024 14:38 ---
--- Zitat von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 26.03.2024 14:19 ---...wird Strahlkraft in andere Branchen -
...
Bedeutender Moment für alle Arbeitnehmer.

--- End quote ---

Joah, markige Worte. Genauso wurde auch schon argumentiert, als die IGMetall die 35h-Woche "erkämpfte". Das war wann? Ein klein wenig spoiler ich mal: es war nicht in diesem Jahrtausend!

--- End quote ---

Und war dies mit einer Wahlfreiheit verknüpft?

--- End quote ---
Nö.
Die Wahlfreiheit für das gro der Angestellten wurde durch das Recht auf Teilzeit erreicht.
Bin gespannt, ob und wie es tatsächlich eine 100% Wahlfreiheit für die GDLer wird.
Und ob die Korridor Stunden Überstunden mit Zuschlägen sind oder so wie bei TZ AN einfach nur bezahlte-Stunden sind.
Für mich klingt es nach sehr gesichtswahrend für W
Da erst in 2 Jahren in jeweils 1 h Schritten auf 35 runtergegangen werden kann.
Sieht nach Planbarkeit bei de Bahn aus.
Aber ein ca. 3% Lohnerhöhung bis dahin ist ja eher unterirdisch als Meilenstein.

NelsonMuntz:

--- Zitat von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 26.03.2024 14:34 ---
--- Zitat von: NelsonMuntz am 26.03.2024 14:23 ---
--- Zitat von: DirtyDeedsDoneDirtCheap am 26.03.2024 14:19 ---Gut ist erstmal die strukturelle Zäsur ab 2029. Diese Modell stellt einen großen Schritt in die richtige Richtung dar und wird Strahlkraft in andere Branchen - natürlich auch unsere - haben.

Die üblichen Argumente

- Sockelbetrag sorgt für eine Stauchung der Tabelle
- De Facto Reallohnverlust
- usw.

...sind zwar alle richtig und wichtig, aber werden für einen Moment außer Acht gelassen.

Bedeutender Moment für alle Arbeitnehmer.

--- End quote ---

Könntest Du das ein wenig erläutern? Ich sehe hier keine "strukturelle Zäsur", wüsste auch nicht wozu diese gut sein sollte.

--- End quote ---

Du hast ja vorhin durchklingen lassen, dass 35h Arbeiten für dich ein Graus sind und du auf deine 39/40h bestehst. (Keine Lust auf Frau und/oder Kinder zuhause?)

Für alle Nicht-Choleriker und GDLer bedeutet diese Entscheidung, dass 35h/Woche nunmehr als "Vollzeit" angesehen werden bei vollem Lohnausgleich zur vorherigen Vollzeit. Gleichzeit werden - wie ich es verstehe - die Stunden 36-40 als Überstunden anerkannt und die Mehrvergütung antrags- und begründungslos ausgezahlt.

Dies gibt viel Spekulation meinerseits wieder, aber so oder so ähnlich wird es wohl aussehen. Diese Wahlfreiheit stellt die Zäsur dar. Ich will mir aber noch mal das Einigungspapier in Ruhe angucken.

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Also: Gerade auch Lokführer gehören doch in den Bereich, in denen eine Verkürzung der Arbeitszeit eben nicht zu einer Erhöhung der Effizienz führt - die Züge fahren dadurch ja nicht schneller  ;). Wenn man also 1000 Lokführerstunden besetzten muss, dann braucht es eben bei weniger AZ mehr Mitarbeiter - was bei dem angesprochenen Lohnausgleich natürlich zu höheren Kosten und steigenden Ticketpreisen führen wird (Bitte an dieser Stelle frenetischen Jubel dazudenken). Ich fürchte aber, diese wirklich einfachsten Zusammenhänge begreifen die Wenigsten.

Übertragen auf den öD bedeutet das aber, dass ein Mehrbedarf an Personal durch verringerte AZ (z.B. bei der Polizei) natürlich auch insgesamt negativ auf Tariferhöhungen wirkt. Denn anders als die Bahn können wir keine Ticket-Preise erhöhen, sondern werden aus Töpfen versorgt, die man im Volumen erhöht, nicht prozentual. Der gewerkschaftlich erzielte volle Lohnausgleich nivelliert sich dann über die kommenden Tarifrunden wieder an der gestiegenen Mitarbeiterzahl (glücklicherweise leben wir ja in einer Zeit des Fachkräfte-Überschusses - Besetzungsschwierigkeiten gibt es ja keine ;))

Wenn es gesamtwirtschaftlich zu einer breiten Steigerung der Produktivität kommt, dann kann und muss man über eine Reduzierung der AZ reden. Die KI wird uns sicher in den kommenden Jahren dazu Möglichkeiten eröffnen - aber eben auch um den Preis, dass man viele Jobs dann schlicht gar nicht mehr braucht (zB die Lokführer, die durch autonom fahrende Züge obsolet werden).

Um meine Zeit für Frau und Kinder musst Du Dir auch keine Sorgen machen. HomeOffice bringt da wesentlich mehr, als Präsenz und ne Stunde weniger AZ.

MoinMoin:

--- Zitat von: Garfield am 26.03.2024 14:55 ---Ich bin ja sehr gespannt ob die Arbeitgeber bei uns ähnliches planen. Eigentlich ist das für die ja ein Graus, wenn sie gar nicht mehr kalkulieren können ob tausende E13 Vollzeit arbeiten oder doch einfach 5 Stunden mehr im Monat, die sie dann auszahlen müssen.

Ich wäre von diesen Wahlmöglichkeiten bei uns auch nicht begeistert. Das wird für die Personalräte herausfordernd, darauf zu achten, dass Vorgesetzte nicht schon bei den Vorstellungsgesprächen den Leuten erklären, dass sie 40h erwarten und alle aussortieren, die nur 35 Stunden arbeiten wollen.

--- End quote ---
Du kannst davon ausgehen, dass ein AN diese Entscheidung (so wie bei TZ) ankündigen (beantragen, genehmigen?) und min. 1 Jahr beibehalten muss.
Oder meinst du ein Lokführer setzt sich auf den Bock und fährt ne extra Runde.
Da gibt es Dienstpläne.

Garfield:

--- Zitat von: MoinMoin am 26.03.2024 15:02 ---
--- Zitat von: Garfield am 26.03.2024 14:55 ---Ich bin ja sehr gespannt ob die Arbeitgeber bei uns ähnliches planen. Eigentlich ist das für die ja ein Graus, wenn sie gar nicht mehr kalkulieren können ob tausende E13 Vollzeit arbeiten oder doch einfach 5 Stunden mehr im Monat, die sie dann auszahlen müssen.

Ich wäre von diesen Wahlmöglichkeiten bei uns auch nicht begeistert. Das wird für die Personalräte herausfordernd, darauf zu achten, dass Vorgesetzte nicht schon bei den Vorstellungsgesprächen den Leuten erklären, dass sie 40h erwarten und alle aussortieren, die nur 35 Stunden arbeiten wollen.

--- End quote ---
Du kannst davon ausgehen, dass ein AN diese Entscheidung (so wie bei TZ) ankündigen (beantragen, genehmigen?) und min. 1 Jahr beibehalten muss.
Oder meinst du ein Lokführer setzt sich auf den Bock und fährt ne extra Runde.
Da gibt es Dienstpläne.

--- End quote ---

Klar, trotzdem kannst du als AG nicht mehr genau durchkalkulieren, was dich z.B. deine (fiktiven) 3000 E13 Stellen kosten.
Ein Wechsel in TZ ist ja auch recht kurzfristig möglich, aber dann besetzt der AN eben nach, bzw schreibt befristet aus.
Aber mit der neuen Regelung gibt es nun immer eine Spanne in der sich die Arbeitnehmerschaft bewegen kann und die man mit einkalkulieren muss.

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