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[BW] Besoldungsrunde 2023-2025 Baden-Württemberg
ohjeee:
--- Zitat von: Kat95 am 23.01.2024 08:33 ---Also irgendwas scheine ich nicht mitbekommen zu haben in den letzten Jahren. Herr Silberbach spricht hier von zwei Rekordtarifabschlüssen :o
Vielleicht ist es aber auch an mir vorbeigegangen und jemand kann mich erläuchten ;D
https://www.staatsanzeiger.de/nachrichten/politik-und-verwaltung/beamtenbund-chef-silberbach-ohne-lebenszeitprinzip-finden-wir-keine-beamten/?utm_campaign=Content%20Sharing&utm_source=Email
--- End quote ---
außer in der Überschrift sehe ich im Interview nichts von Rekordabschluss.
Außer einem Negativrekord, 2 Nullrunden in Zeiten einer Hochinflationsphase, kann ich keinen Rekord erkennen. Denn auch zum letzten Tarif-Abschluss 2021 fielen im November schon Inflationszahlen von 7-8% nach der Corona-Phase, tatsächlich waren es dann um die 5%, und dann kam die Ukraine.
Und dann lässt man sich beklatschen, ob des "guten" Abschlusses, und Prämien, die als Zusatz gedacht waren (Corona, Inflationsausgleich) werden einem als Lohnerhöhung verkauft.
Das ist mehr als beschämend. Insbesondere deshalb, weil ja grundsätzlich Geld da ist. Es ist dem Land nur nicht das eigene Personal wert. Wer in einer Kommune mit KiTa-Gebühren lebt, hat zum Jahreswechsel als 4-köpfige Familie mit kleinen Kindern Bürgergeldempfänger eine Netto(!)-"Lohnerhöhung" von 2022-2024 von über 500€ Netto erhalten (alleinstehend 449->563€, Kinder U6 von 258->357 €), zzgl. Übernahme von KiTa- und Essensgebühren, ggf. Mieterhöhungen, Heizkosten, etc.
Ich möchte keine Neiddebatte oder Grundsatzdiskussion beginnen, sondern nur mal die (ausgebliebene) Besoldungserhöhung ins Verhältnis zu setzen. Unsere KiTa-Beiträge (inkl. Essen) sind pro Kind etwa 50€ gestiegen. Das wird bspw. im Bürgergeld komplett übernommen und stellt für die Personenkreise, welche die Kosten übernommen bekommen, zusätzlich eine Netto-Lohnerhöhung dar (zusätzlich zum Regelbedarf), genauso wie jede Mietanpassung oder Heizkostensteigerung, welche direkt vom Amt übernommen wird.
Aber beim eigenen Personal gibts mal wieder eine Nullrunde und man ist zu geizig, 200€ brutto zu gewähren. Wir ham's ja. Das einzige was ich habe, ist ein Jahrelanger Reallohnverlust und mittlerweile ein Motivationsproblem. Nur arbeite ich nicht fürs Land, sondern für eine Kommune, und die kann nichts für den Umgang der Landesregierung mit ihren Beamten, als dass ich nur noch Dienst nach Vorschrift machen würde. Im Landesdienst würde ich das jetzt tun.
Danke für Nichts, es ist nicht nur beschämend sondern regelrecht asozial, wie mit dem eigenen Personal umgegangen wird!
Und anstatt sich ehrlich zu machen und eine angemessene Besoldungserhöhung zu beschließen, gibt es eine Besoldungsreform und der mittlere Dienst wird einfach so angehoben, was uns im gehobenen Dienst (als Dienstherr) massive Probleme bereitet.
Bauernopfer:
--- Zitat von: LehrerBW am 23.01.2024 10:43 ---
--- Zitat von: Kat95 am 23.01.2024 08:33 ---Also irgendwas scheine ich nicht mitbekommen zu haben in den letzten Jahren. Herr Silberbach spricht hier von zwei Rekordtarifabschlüssen :o
Vielleicht ist es aber auch an mir vorbeigegangen und jemand kann mich erläuchten ;D
https://www.staatsanzeiger.de/nachrichten/politik-und-verwaltung/beamtenbund-chef-silberbach-ohne-lebenszeitprinzip-finden-wir-keine-beamten/?utm_campaign=Content%20Sharing&utm_source=Email
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Er meint damit den Abschluss für die Bundesbeamten einerseits und den Abschluss für die Landesbeamten andererseits.
--- End quote ---
Mich irritiert an dem Interview, dass man beim Beamtenbund der Meinung ist, dass bis auf den Bund alle Dienstherren, zumindest bis zu letzten Bürgergelderhöhung, amtsangemessen alimentierten. Desweiteren scheint es Dissonanzen mit dem Ba-Wü-Beamtenbund zu geben, die durch das Ausscheren bei der Umsetzung des Tarifergebnisses befeuert werden ("Wenn die Kolleginnen und Kollegen das gut finden" klingt nach "selbst schuld, wenn ihr euch verarsch. ...lässt").
Ach ja, Baden-Württemberg ist man wieder Zweitbester....als Zahlmeister im Finanzausgleich.
Admin:
Der Referentenentwurf zum Gesetz zur Regelung von Sonderzahlungen zur Inflationsabmilderung in der Besoldung im Jahr 2024 (InflAbmilBG 2024) liegt nun vor:
https://oeffentlicher-dienst.info/g/bw-inflabmilbg-2024
vielen Dank dem Einsender!
Malkav:
--- Zitat von: Bauernopfer am 23.01.2024 11:18 ---Mich irritiert an dem Interview, dass man beim Beamtenbund der Meinung ist, dass bis auf den Bund alle Dienstherren, zumindest bis zu letzten Bürgergelderhöhung, amtsangemessen alimentierten.
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Das irritierte mich auch gewaltig.
Viele Landesbünde des dbb (I'm looking at you Thüringen und SH!) trommeln ja ganz gewaltig hinsichtlich der Verfassungswidrigkeit der Landesgesetze. Irgendwie scheint hier die Abstimmung zwischen den Ebenen verbesserungswürdig zu sein. Das kennt man ja aber aus der Politik zu genüge, dass die Landesverbände nicht immer uneingeschränkt die Positionen der Bundespartei teilen (insbesondere, wenn man auf einer Ebene regiert und auf der anderen opponiert).
ohjeee:
--- Zitat von: Admin am 23.01.2024 13:59 ---Der Referentenentwurf zum Gesetz zur Regelung von Sonderzahlungen zur Inflationsabmilderung in der Besoldung im Jahr 2024 (InflAbmilBG 2024) liegt nun vor:
https://oeffentlicher-dienst.info/g/bw-inflabmilbg-2024
vielen Dank dem Einsender!
--- End quote ---
genau mein Humor:
Nullrunde beschließen, aber Beamte "erhalten zur Abmilderung der Folgen der gestiegenen Verbraucherpreise eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 1 800 Euro. (...)"
Also entweder muss etwas an der Besoldung gemacht werden, damit die gestiegenen Verbrauchspreise abgefangen werden, dann ist eine Nullrunde eine Frechheit (die sie eh ist), oder es ist alles in Ordnung, dann brauchts auch keine Inflationsabmilderungszahlung. Als würden die 120 € netto im Monat auch nur ansatzweise die INflation ausgleichen oder wesentlich abmildern.
Dass dieser eklatante Widerspruch weder von der Landesregierung noch vom Beamtenbund gesehen wird, ist wahlweise erschütternd oder absolut lächerlich und in beiden Fällen verarsche pur für die Bediensteten.
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