Dann lies dir mal das Editorial im neuen BBW Magazin durch, in dem Herr Rosenberger mitteilt, dass er die Beschwerde-Mails an Finanzministerium oder auch an das BBW nicht so prickelnd findet und wir doch bitte Verständnis haben sollen. Er ist doch der Forderung nachgekommen, keinen Sockel zu akzeptieren und hat krasse 3,6% rausgeholt. Und wir sollen ja auch daran denken, dass es eine Stellenhebung gab und uns jetzt nicht so haben, dass die 3,6% weniger als die 200€ Sockel sind. Außerdem sind wir ja das einzige Bundesland welches 5,6 und nicht 5,5% erhält und das nur, weil er das mit dem Finanzministerium verhandelt hat. Und außerdem wird ja durch die nur 3,6% Erhöhung der Druck auf die Landesregierung jetzt so erhöht, endlich zusätzliche einkommenssteigernde Maßnahmen für eine Verfassungskonforme Alimentation.
fairerweise hat er da schon einen Punkt.
Die Besoldungsgruppen des mittleren Dienstes haben ja zu der Tarifrunde auch noch jeweils 1 Besoldungsgruppe Erhöhung bekommen, das sind dann halt auch nochmal im Schnitt über 100€ netto.
Blöderweise hat man bei A10 mit der Besoldungsreform aufgehört. Die 3,6% zzgl. 1 Besoldungsgruppe on top sind dann schon nicht so verkehrt und deutlich besser, als 200€ Brutto-Sockel. Das haben die Kollegen im mD wohl schon wieder vergessen.
Für den gehobenen Dienst bis A12 ist halt blöd ohne Sockel. Und gerade der gehobene Dienst steht eh vergleichsweise richtig bescheiden da.
Du verwechselt da was. Die Beförderung der unteren Besoldungsgruppen bis A10 hat mit dem jetzigen Sockel, der bei den Tarifverhandlungen ausgehandelt wurde, nichts zu tun. Das erstere kam mit dem 4 Säulen Modell, das andere durch die letzten Tarifverhandlungen.
Ich hatte es mir letztens mal grob durchgerechnet. Nimmt man die Berechnung des BVAnp-ÄG 2022 als Grundlage für den 115 % Abstand, wird A7 Stufe 1 in 2025 voraussichtlich ca. 100 € zu niedrig besoldet. Dabei habe ich noch keine wahrscheinliche Bürgergeld Erhöhung in 2025 berücksichtigt.
Wenn das Land also halbwegs nett zu uns sein möchte und das ewige Gelaber von "wir bringen unseren Beamten Respekt entgegen und wir besolden fair und verfassungsgemäß" zumindest ein bisschen Substanz erhalten soll, muss die Besoldung zum 01.01.2024 rückwirkend um weitere ca. 4 % erhöht werden. Und zwar für ALLE, da die Umrechnung des Sockels aufgrund des Abstandsgebots ja als Grund angeführt wurde. Ansonsten komme ich mir endgültig verar**** vor und überlege mir dann wirklich, ob ich meine Mitgliedschaft im Verband kündige.
Aus meiner Sicht wäre diese weitere Erhöhung zwar immer noch nicht ausreichend, aber zumindest ein Schritt in die richtige Richtung (siehe Sachsen), sodass man immerhin wieder ein bisschen Vertrauen zurückgewinnt.
mir ist klar, dass das nicht zusammenhängt und mit dem Abstand zum Bürgergeld zusammenhängt. Dennoch haben die Kollegen im mittleren Dienst bereits durch die Höherbesoldung schon eine gute Lohnsteigerung erfahren und erhalten nun ebenfalls noch was drauf.
Ich empfinde die Besodlungsreform des mittleren Dienst als zutiefst unehrlich. Anstatt klar zu kommunizieren, der öD wurde jahrelang unteralimentiert, das muss korrigiert werden, wir müssen X% die Besodlung erhöhen, werden einfach alle hoch geschoben. Einerseits geschickt gemacht, denn das ist in der Wahrnehmung der Bevölkerung komplett untergegangen.
Andererseits ist es fatal, weil das ein eklatatens Ungleichgewicht im geh. Dienst (und forlaufend hD) verursacht hat und mittlerweile eine A11-Stelle nicht mehr interessant ist, da nur noch 1 Beförderungsamt, zumal Kollegen, die erst nach Probezeit und jahrelangem Warten in A10 befördert wurden, plötzlich gleichgestellt werden mit Berufsanfängern, frisch von der HS weg.
Konsequenterweise hätten mit diesem System ALLE Besoldungsgruppen angehoben werden müssen. Oder eben EHRLICH eine Besoldungserhöhung von (keine Ahnung wie hoch genau) 10% beschlossen werden müssen, damit es wieder passt.
Unabhängig von der Bürgergeldgeschichte haben dennoch die Besoldungsgruppen A6-A9 eine zufriedenstellende Lohnerhöhung bereits erhalten. Gekniffen sind die Kollegen ab A10, und ohne Sockel insb. die Kollegen A10-A12, die nicht teil der Besoldungsreform sind und durch die prozentuale Erhöhung schlechter als mit Sockel gestellt sind.
Darauf wollte ich hinaus, dass der mittlere Dienst durch das Bürgergeldurteil ja bereits eine Erhöhung von 2-3% hatten, zusammen mit den jetzt noch kommenden 3,6% also immerhin auch +-6%.
Damit könnten sicher auch die Kollegen im gD/hD leben, meinetwegen auch unter Beibehaltung der 3,6%, ggf. auch mit Nullrunde, aber anstatt Erhöhung eben die Anhebung der individuellen Besoldungsgruppe.