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[Allg] Verbeamtung, warum eigentlich?

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clarion:
Also als ich vor meiner Verbeamtung nachgerechnet habe, hat es sich bei E13 versus A13/A14 deutlich gelohnt.  Beamte haben zudem in manchen Behörden  bessere Karrierechancen.

Organisator:

--- Zitat von: Nit4 am 21.12.2023 20:46 ---Also wenn ich mir mein jetziges Gehalt als TB anschaue und dann mit dem eines Beamten (E14 vs. A14), dann ist das Netto nicht wirklich anders. Im Gegenteil. Aufgrund der unterschiedlichen Stufenlaufzeiten ist man zwischendurch auch mal schlechter gestellt. Und ob PKV oder GKV mit pauschaler Beihilfe macht bei später Verbeamtung irgendwie auch schon fast keinen Unterschied mehr (bis auf eine mögliche Leistungsverbesserung).

Deswegen stellt sich mir tatsächlich die Frage, ob eine Verbeamtung in fortgeschrittenem Alter wirklich so sinnvoll ist oder ein Angestelltenverhältnis lieber bestehen bleiben sollte.

In der Tat wäre die Pension mit Rente am Ende wesentlich höher.
Und bei längerer Krankheit besser abgesichert.

Als TB hat man dann wiederum auch eine niedrigere wöchentliche Arbeitszeit und Jahressonderzahlung.

--- End quote ---

Finanziell kann man das ja sehr gut vergleichen, insbesondere wenn das von Land zu Land unterschiedlich ist. Späte Verbeamtung hat bei der Pension den Vorteil, dass du mindestens 35 % von den letzten Bezügen als Pension erhälst, was wahrscheinlich mehr sein dürfte, als die Rente / Betriebsrente in der verbleibenden Zeit.

Ansonsten würde ich mir neben den finanziellen Aspekten auch die in den anderen Threads diskutierten Punkte anschauen. Viel ist behördentypisch; hohe Karrierechancen und Risiko für Versetzungen werden bei Beamten in der Bundespolizei wohl eher gegeben sein, als in Landratsamt um die Ecke.

DrStrange:
Und dann noch dieser Beurteilungswahnsinn.
Dann kommst du als A9 auf eine mit A11 bewertete Stelle. Da musst du zwei Mal befördert werden um dann irgendwann mal das Geld zu erhalten, was der Posten eigentlich wert ist.

Hier wird zwar immer das Argument Kinder gebracht. Aber auch die sind irgendwann nicht mehr berücksichtigungsfähig und dann sieht die Rechnung wieder anders aus.

Aber wahrscheinlich ist der wirklich einzige große Vorteil als Beamter, dass man im Krankheitsfall finanziell fast nix zu fürchten hat. Diese Wahrnehmung prägt sich bei den meisten wohl erst im höheren Alter aus. Da ist ein mögliches höheres Einkommen wohl sekundär.
Wobei man das ja auch mit Versicherung ausgleichen könnte.

Und wenn du in Pension gehst, musst du ja noch die PKV bezahlen.

Hauruck:
Das kommt vielleicht auch auf die betreffende Stelle an?

Mein favorisierter Aufgabenbereich versah ich beim einen AG mit E9b (wäre in diesem Kontext auch niemals höher aufgestiegen). Der gleiche Aufgabenbereich war dann bei anderem AG mit A11 bewertet.

Also bin ich gewechselt und hab in zirka 3 Jahren sämtliche Probezeiten, Probe-Verbeamtung, Lebenszeit-Verbeamtung und Beförderungen durch bekommen - von A9 auf A11 auf derselben Stelle.

Fazit: Positiv ist, dass mehr Netto vom Brutto bei mir ankommt, wenn ich an meine E9b zurück denke :-). Negativ würde ich bewerten, dass ich stets versuche, nie krank zu werden. Das, mit dem ich als Angestellter vielleicht angeschlagen zuhause geblieben wäre, hält mich als Beamter nicht zurück, auf die Arbeit zu fahren. Auch, weil ich für eine Krankschreibung bei meinem Hausarzt direkt eine 30-Euro-Rechnung zugeschickt bekomme. Und das muss bestenfalls nicht sein ^^

Tagelöhner:
In BaWü müssen Beamte meines Wissens nach AU-Bescheinigungen erst am 5. Krankheitstag vorlegen, Angestellte am 3. Krankheitstag. Ich denke bei anderen Dienstherren wird es ähnliche Zweiklassen-Regelungen geben. Wer zwingt dich also wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt zu gehen und dort 30€ abzudrücken? Wenn ich außerdem wirklich arbeitsunfähig bin und es angezeigt ist einen Arzt aufzusuchen, spielen doch 30€ keine Rolle...*Kopfschüttel*.

Dr. Komisch sieht sowieso das allermeiste an seinem Status negativ, fragt sich nur warum er dann sein Glück nicht als Tarifbeschäftigter oder normaler Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft versucht.

In der Pension steigt doch in der Regel der Behilfesatz wieder deutlich an, so dass die PKV-Beiträge wieder entsprechend fallen.

Und dass Kinder irgendwann nicht mehr berücksichtigungsfähig sind...geschenkt, aber was ist das für ein Argument? Sollen Kinder den Dienstherr lebenslang zur Alimentationsaufstockung verpflichten? Als Angestellter zahlt der Arbeitgeber auch nicht für das "Privatvergnügen" Fortpflanzung.   ::) ;D

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