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An wen richtet man eine Dienstaufsichtsbeschwerde?
Angeyja:
Hallo zusammen,
ich habe eine unmögliche Führungskraft, die mich seit Beschäftigungsbeginn m. M. n. mobbt, daher überlege ich eine Dienstaufsichtsbeschwerde zu schreiben.
Zur Info: Ich bin noch nicht lange im öD und habe vorher nur in der Privatwirtschaft gearbeitet. Vieles was sie von mir wollte, habe ich daher gemacht, weil das in der PW so üblich ist und ich teils keine Kenntnisse zum öD hatte.
Einige Beispiele für ihr Fehlverhalten, nicht chronologisch, aber es fing mit den ersten 2 Punkten an:
* freiwillige Mehrarbeit wurde als Überstunden angeordnet. (üblich in der PW, daher habe ich das gemacht).
* Aufforderung an dem und dem Tag einen Gleittag zu nehmen, obwohl kein Anlass und Stundenkonto nicht voll. Grund, es sollen weiter "Überstunden" aufgebaut werden können. Es war nicht mal Arbeit da. Also gar keine. Sie sagte, es sei für den Fall, dass noch Arbeit kommt in den nächsten 2 Stunden. Das wollte ich nicht und sie wird dann...
* verbal aggressiv. Anschreien, Androhen, Fortbildung nicht unterschreiben - sprich Schikane.
* Selbst bei freiwilliger Mehrarbeit wird behauptet, dies sei nie geschehen. Alle anderen würden länger arbeiten als ich. Sie selbst arbeite 10-12 Stunden/täglich. Das sei ganz normal.
* meine Arbeitszeit sei nicht flexibel. Wir haben Gleitzeit. Sie will, dass ich um 9 Uhr anfange, ich nicht. Grundangabe von ihr gibt es dazu nicht. Einfach so.
* Sie beobachtet uns alle und mich besonders. Toilettengang, Kopieren, der Blick fällt immer ins Büro. Sie schrieb früher Toilettenzeiten auf. Das wurde ihr mittlerweile von oben untersagt, weil es wohl rauskam.
* sie redet schlecht über jeden im Team mit jedem im Team. Über ihren Stellvertreter hat sie mit mir in meinem Mitarbeitergespräch angefangen abzulästern. Ohne Zusammenhang zu mir oder dem Thema. Ich musste sie dreimal auffordern, das bitte in seinem Mitarbeitergespräch mit ihm selbst zu klären. Vieles im Team ist durch ihr Lästern in die Brüche gegangen, vieles sind auch Lügen.
* sie lügt sehr sehr oft. Auch bei Kleinigkeiten, die man sofort entkräftet und die Lüge entlarvt. Dann wird sie wütend.
* sie schreit einzelne Mitarbeiter (mich und noch 2 andere) so laut an, dass man es bei geschlossener Tür 2 Räumer weiter hören kann. Es geht nicht um Arbeitsqualität oder um Arbeit allgemein. Es sind banale Dinge, die nicht mal richtig dienstlich sind. Meine Arbeitsqualität hat sie nie kritisiert.
* sie setzt mich in eine andere Abteilung, obwohl im Team mindestens ein Arbeitsplatz frei gewesen wäre. Meine Kollegin wollte wegen Corona alleine sitzen. Einen Anspruch darauf gab es da schon nicht mehr. Alle saßen wieder normal zusammen, aber manche sind halt besser zu stellen als andere.
* unfreundlich, pampig, uneinsichtig. Narzisstische Züge mit verzerrtem Selbstbild. Sie denkt, sie ist die tollste. Herablassendes Verhalten gegenüber einzelnen Mitarbeitern.
* wenn man sie sachlich und höflich auf Fehler hinweist, wird sie wütend und lässt einen stehen.
* wenn man am Limit, gesundheitlich ist, weil man seit Wochen mehrere Kollegen vertreten muss und keiner Rücksicht nimmt, sprich nur mit Arbeit zukleistert, will sie dass man das noch Wochen so weiter macht. Als ich auf meine schlechte Gesundheit hinwies und weiter freiwillige Mehrarbeit ablehnte, hat sie mitten in meinem Satz mein Büro einfach verlassen.
* aktuell verlangt sie wieder, dass ich meine Arbeitszeiten auf 4 Stunden später verschieben soll.
* sie möchte, dass ich mich privat in meiner Freizeit mit dem Team treffe und meinen Termin absage. Wenn das nicht passiert, ist sie wieder wütend.
* ich war dabei, wie sie einen Mitarbeiter, der vor Schwindel auf dem Boden lag, aufforderte an die Arbeit zu gehen. Danach ist sie zurück in ihr Kaffeekränzchen und hat weiter private Gespräche geführt.
* sie hat mich aufgefordert eine vom AG angeordnete Schulung bzw. deren Stunden nachzuarbeiten. Eine Diskussion begann. ich habe sachlich erklärt, dass es sich um eine Pflichtschulung handelt und dies Arbeitszeit ist. Daraufhin meinte sie: "wenn du so schlau bist und immer alles besser weißt, warum bis du dann nicht in der Direktion oder eine Führungskraft, sondern nur eine (Angabe der Tätigkeit)?"
* Sie macht aggressiven Druck bei allem, wenn sie nicht das bekommt was sie möchte. Diese Wünsche sind entgegen Arbeitsvertrag und Dienstvereinbarung. Einen Nachweis, wo das stehen soll, ist sie bis heute schuldig geblieben.
* ich werde immer so dargestellt, als ob ich nicht so viele Stunden wie andere arbeiten würde und irgendwo ganz unten auf der Liste bei ihr bin. Es ist ein Klick im elektronischen Zeiterfassungsprogramm, um das zu sehen. Aber solche Aussagen haben nie Grundlagen bei ihr. Dient nur als Schikane.
* Kollegin wurde aufgefordert trotz AU zur Arbeit zu erscheinen.
* Meine Arbeitszeit sei nicht transparent. Sie wisse nicht wann ich da bin... Ergo: sie will, dass man sich bei ihr immer An- und Abmeldet. Wenn man vor ihr da ist, muss man zu ihr kommen, um sie zu grüßen, wenn sie dann im Büro ist.
* Eines der Highlights. In meinem jährlichen Mitarbeitergespräch wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass mein Persönlichkeitstyp (lt. Grafik) grün zu ändern sei. ich solle mehr "rot" werden. Ich sei ihr zu still. Einen anderen Kollegen hat sie aufgefordert, mehr grün zu werden, er sei zu rot. Ich fragte, ob es Konflikte gab, ob jemand sich daran gestört sieht, dass ich still bin... Antwort: nein. Sie hätte das aber gerne so. Aha.
* Kontrollverlustängste stehen hier ganz groß auf der Liste.
* sie möchte, dass ich ein anderes Kaffeegetränk morgens zu mir nehme. Da wäre zu viel Zucker drin. Sie trinkt alles ohne Zucker. (Beispiel, wie sie versucht sogar so etwas zu steuern.)
Zunächst sind das nur die Dinge, die mir so im Moment einfallen. Ja, ich verweise immer auf vertraglich vereinbartes usw. Sie gibt trotzdem nicht nach oder nimmt es zur Kenntnis. Ein Anspruchsdenken ist hier vorhanden, gepaart mit Dreistigkeit und Aggression. Langsam ist meine Gesundheit betroffen. Ich kann diese ständigen Anfeindungen und Schikane nicht mehr aushalten. Natürlich kann ich auch den AG wechseln, dass möchte ich aber nicht wirklich. Sie ist eine krasse Ausnahme hier. Ich schaue mich intern um, aber ich würde trotzdem gerne was in Richtung Beschwerde anstreben. Aus meiner Sicht, wäre hier eine Beschwerde begründet. Was meint ihr dazu?
Buero 72:
Warum wendest Du dich nicht an den oder die Mobbingbeauftragten in deinem Bereich? Die sind doch dafür da.
Dienstaufsichtsbeschwerde hätte ich eher für Externe Personen an eine Behörde gedacht.
Das ist schon echt übergriffig, wie sie sich verhält. das klingt aber auch so, als würde sie alle oder viele so angehen, dann tut euch doch bitte zusammen.
Schikane kenne ich auch, da muss man wirklich hart bleiben. Nachdem ich mir diesen Ton verbeten hatte und es nichts brachte, habe ich dem Chef mitgeteilt, dass ich mir Notizen über diese "Gespräche" mache und mich mit dem PR in Verbindung setze. Alles fein im ruhigen, unaufgeregten Ton und immer freundlich :-)
Ruhig entgegen treten, sich nicht provozieren lassen (ist das Wichtigste!).
Aber frage nicht, wie es mir in dieser Zeit ging! Erst als ich beschlossen hatte, dass Cheffe so nicht mit mir umgehen darf und ich die Strategie (s. o.) fuhr, wurde es besser. Deine Energie wird einfach besser, wenn du erhobenen Hauptes auf Arbeit gehst und Dir sagst, dass dies nicht deine Schuld oder dein Problem ist! Ist wie mit Kindern, wenn man sich nicht aus der Reserve locken lässt sondern ganz bei sich bleibt, geht das besser.
Das nur so generell.
In diesem Fall scheint die Situation ja schon ordentlich verfahren, also unverzüglich Mobbingbeauftragte/n einschalten. Wird hier wohl aber nicht helfen, hier ist jemand mal komplett unfähig als Führungskraft.... da muss dann weitergegangen werden. Falls Ihr nachgeordneter Bereich seid, einfach weiter hoch gehen.
Solche Sachen wie Stunden einer Schulung nacharbeiten oder in der Freizeit mit dem Team treffen, würde ich einfach aussitzen. Ihr hab doch sicher ein Zeiterfassungssystem, Schulungen sind Dienstzeit, das wird ja wohl so drin stehen.
Versuche, Dich zu beruhigen und etwas mentalen Abstand zu gewinnen. Das ist so bescheuert, was deine Chefin macht, dass es einfach nur lächerlich ist. Es lohnt sich quasi nicht, sich darüber aufzuregen... glaub mir. Was kann Dir im schlimmsten Fall passieren? Abmahnung? Wofür denn, dass Du deine Arbeit machst?
Alles was Du schreibst, hat im Prinzip nichts mit Dir persönlich zu tun, also nimm es auch nicht persönlich! Die Frau hat gepflegt eine oder zwei Schrauben locker.
Wenn Du souverän auftrittst und dich nicht provozieren lässt, hast Du schon viel gewonnen.
Deine Chefin wird schnell persönlich, bleib Du sachlich! Versuche, Dir ironische Antworten auf die Attacken zu überlegen, das muss man vorher machen. Z. B. mit dem Kaffee ohne Zucker: "Ja klar, Sie haben Recht, ohne Zucker ist gesünder. Aber ich brauche früh den Zucker, damit ich anspringe. Sonst bin ich unfreundlich, und das wollten die Kollegen dann doch nicht." Sowas in der Art... spiel das einfach mal durch, das hilft!
Oder frage sie, was denn genau jetzt das Problem ist und wenn es nicht nur Dich betrifft, besprecht es im Team.
Schon krass.
Wenn es Dir nicht gutgeht - ab zum Arzt.
Bist Du immer zu gleichen Zeiten anwesend? Also immer vormittags? Wenn nicht, kann ich ihren Punkt mit den Arbeitszeiten als einzigen so halbwegs nachvollziehen. dafür gibt es bei uns einen Abwesenheitskalender, da schreibt sich jeder ein. Da würde also dann stehen
Mo: Angeyja 7 bis 11 anwesend
Die: Angeyja 9 bis 13 Homeoffice
usw...
Miri38:
Mache gerade ähnliches durch, bin auch neu..
Nichts ist recht, frage ich nach Arbeit, antwortet man mir genervt, nein ist nichts..
Sitze ich und warte, ist man genervt und guckt sich an, hier mach mal was..
Komme ich zu früh, verdreht man genervt die Augen..
Gehe ich etwas später, ist man genervt, und froh, wenn ich weg bin..
Heute sagte man mir, erzähl mal bisschen von dir, wir wollen ja wissen, wen wir uns da ins Haus holen..
Also, du bist erstmal nicht die Einzige..
Das ist dort in meinem Fall ein eingeschworenes Team, die Arbeit reicht gar nicht für alle..also man braucht mich eigentlich gar nicht..und dass zeigt man mir jeden Tag..wir wollen hier niemand Fremdes..
Von daher suche ich mir jetzt was anderes..wo ich auch wirklich gebraucht und gefordert werde..
Wünsche dir viel Glück..es gibt da im Personalrat eine Beratungsstelle für Mitarbeiter, wir haben einen Flyer bekommen, oder du wechselst den Job..und ob du still bist oder laut ist deine Sache..du kommst dahin um zu arbeiten, und nicht jemanden zu unterhalten oder zu gefallen...am Ende hat man den falschen Pulli an oder so..irgendwo ist ja auch eine Grenze..und es wird menschenunwürdig..
clarion:
Offenbar hat Chef von Chefin schon gemerkt, dass die Dame als Führungskraft untauglich ist. Führe eine Zeitlang Protokoll, am besten auch die übrigen Kollegen, die unter der Dame zu leiden haben, mit Datum und Uhrzeit. Wenn man genug Material hat, möglichst mit Mehreren ab zum Chef von Chefin. Für das Betriebsklima ist es sicherlich gut auch mal am Abend gemeint Bierchen zu trinken. Dieses würde ich als Führungskraft aber nie von oben verordnen.
MoinMoin:
Insbesondere würde ich es mit so einer Führungskraft auch nicht machen, sondern eine Gegenveranstaltung durchführen.
Davon ab,
ich kann bei dieser narzisstischen, cholerischen, ahnungslosen und unfähigen Führungsperson kein krasses Mobbing erkennen, sondern eben nur obige Charaktereigenschaften.
90% der Dinge die sie macht, könnte man weglächeln, wenn man selbst einen entsprechenden gefestigten Charakter hat und nichts von dem persönlich nimmt. Können leider nur wenige.
Im Gegenteil, solche VGs, könnte man locker selber durch Mobbing stressen, bossing genannt, in dem freundlich aber bestimmend diametral zu ihren ungerechtfertigten „Wünschen“ agiert, als Gruppe erst recht.
Vielleicht ist es euch nicht klar, aber der längere Hebel ist bei solchen Personen auf eurer Seite, denn sie ist ja offensichtlich zu Dumm zu wissen, wo ihre rechtlichen Grenzen sind. Das kann man hervorragend gegen solche Looser ausspielen.
Wenn man die Eier dazu hat.
Gemeinsam Tagebuch schreiben, verschriftlichen und öffentlich machen, was sie so an Unsinn verzapft.
Z.B. bei der Kaffeegeschichte sie per Email fragen, ob die Aufforderung, dass du etwas anderes trinken sollst, als Dienstanweisung zu verstehen ist.
Erst Recht natürlich bei den übergriffigen Aktionen (krank arbeiten, Stunden nacharbeiten, länger bleiben als man muss), dort natürlich mit cc an alle bzw. dem PR.
Und natürlich sollte man nur so viel arbeiten wie man muss, bei dir 4h und es nicht als unkollegial verstehen, wenn dadurch Arbeit liegen bleibt, denn das ist alleinig das AG Problem.
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