Autor Thema: Der Staat beginnt zu sparen...  (Read 6427 times)

Schmitti

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Der Staat beginnt zu sparen...
« am: 18.01.2024 10:00 »
...und macht das mitunter mit nennen wir es mal seltsamen Ideen/Streichungen/Änderungen. Lasst uns mal paar Beispiele sammeln.
Was mir gerade über den Weg lief: Das BMI dachte sich zur Bundestagswahl 2017, man würde mehr/einfacher Wahlhelfer finden, wenn man ihnen hinterer eine Dankesurkunde ausdruckt oder sie sich nach mehreren Einsätzen sogar eine "Ehrennadel" in den Schrank legen dürfen.
Aktuell informiert man die Länder und Kommunen, dass man zum einen keine Erkenntnisse hätte, dass das geklappt hätte (Überraschung!), und es andererseits auch wegen der Sparvorgaben zur Europawahl in diesem Jahr schon keine Ehrennadeln und Urkunden mehr geben wird.

heike2106

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #1 am: 18.01.2024 10:24 »
Diese Ehren-Pins mit dem Bundesadler drauf, waren eh seltsam.
Wurden sicher von den Meisten stolz an die Jacke gepinnt. ...oder auch nicht

Faunus

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #2 am: 18.01.2024 11:03 »
Bay.StaatsMin. möchte 5000 Stellen im Verwaltungsbereich streichen.
Bay. StaatsMin. möchte bei den Öffentl.Rechtl. sparen
Bay. StaatsMin. möchte...

BAT

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #3 am: 18.01.2024 11:17 »
Nachdem vor 30 Jahren Berlin als Hauptstadt bestimmt wurde sind noch immer einige Ministerien in Bonn. Der Pendelverkehr von 30000 Beamten könnte vielleicht günstiger werden, wenn man auf dem Flüg den günstigen Aufschnitt reicht.  :)

Powernapster

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #4 am: 18.01.2024 13:27 »
Fast humorig ist die Ankündigung, 5000 Stellen in der bayerischen Verwaltung einsparen zu wollen und gleichzeitig den Bezügemitteilungen ein Blatt beizulegen, man solle im Familien- und Bekanntenkreis für eine Ausbildung bzw. Studium im Öffentlichen Dienst werben. Überall fehlen qualifizierte Mitarbeiter, aber durch Digitalisierung und KI braucht man die ja glücklicherweise bald nicht mehr.

Organisator

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #5 am: 18.01.2024 13:33 »
Überall fehlen qualifizierte Mitarbeiter, aber durch Digitalisierung und KI braucht man die ja glücklicherweise bald nicht mehr.

Und da schließt sich der Kreis. Es gibt viele staatliche Standard-Aufgaben, die aktuell noch von Menschen erledigt werden, jedoch völlig unproblematisch automatisiert werden könnten.

Z.B. Personalausweisverlängerung - Passiert jährlich millionenfach, braucht aber im Standardfall keinen menschlichen Bearbeiter.

Wenn man solchen Quatsch endlich automatisiert, werden reichlich Fachkräfte für sinnvolle Aufgaben frei.

FearOfTheDuck

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #6 am: 18.01.2024 20:47 »
Womit wir wieder bei der Aufgabenkritik wären, die du in einem älteren Thread richtigerweise als Notwendigkeit im Schritt vor solchen Schritten gefordert hattest.

Ich selbst würde mir am liebsten gerade die E-Akte sparen, wenn ich sehe, wie der Weg dahin nun sein soll. Dabei kann ich dem Ganzen grundsätzlich einiges abgewinnen.

Man kann aber durchweg und beobachten, mit wie wenig Fingerspitzengefühl die Rotstifte angesetzt werden, egal ob beim Bund, beim Land oder im kommunalen Bereich.

2strong

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #7 am: 18.01.2024 22:59 »
Nachdem vor 30 Jahren Berlin als Hauptstadt bestimmt wurde sind noch immer einige Ministerien in Bonn. Der Pendelverkehr von 30000 Beamten könnte vielleicht günstiger werden, wenn man auf dem Flüg den günstigen Aufschnitt reicht.  :)
Weder gibt es auf den Flügen heutzutage (kostenfreie) Verpflegung, noch bekomme ich den Aufpreis für „mehr Beinfreiheit“ erstattet. Ich finde hier ist man über das Ziel bereits hinausgeschossen.

modesty

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #8 am: 18.01.2024 23:10 »
...und macht das mitunter mit nennen wir es mal seltsamen Ideen/Streichungen/Änderungen. Lasst uns mal paar Beispiele sammeln.
Was mir gerade über den Weg lief: Das BMI dachte sich zur Bundestagswahl 2017, man würde mehr/einfacher Wahlhelfer finden, wenn man ihnen hinterer eine Dankesurkunde ausdruckt oder sie sich nach mehreren Einsätzen sogar eine "Ehrennadel" in den Schrank legen dürfen.
Aktuell informiert man die Länder und Kommunen, dass man zum einen keine Erkenntnisse hätte, dass das geklappt hätte (Überraschung!), und es andererseits auch wegen der Sparvorgaben zur Europawahl in diesem Jahr schon keine Ehrennadeln und Urkunden mehr geben wird.

Schlimm genug, dass an in diesem Land mit unserer Geschichte Anreize für Wahlhelfer brauchte. Aber wo ist das Problem? _Man versuchte etwas, hat nicht geklappt, man streicht es. Da gibts defintiv sinnvollere Beispiele.

Taigawolf

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #9 am: 19.01.2024 08:32 »
...und macht das mitunter mit nennen wir es mal seltsamen Ideen/Streichungen/Änderungen. Lasst uns mal paar Beispiele sammeln.
Was mir gerade über den Weg lief: Das BMI dachte sich zur Bundestagswahl 2017, man würde mehr/einfacher Wahlhelfer finden, wenn man ihnen hinterer eine Dankesurkunde ausdruckt oder sie sich nach mehreren Einsätzen sogar eine "Ehrennadel" in den Schrank legen dürfen.
Aktuell informiert man die Länder und Kommunen, dass man zum einen keine Erkenntnisse hätte, dass das geklappt hätte (Überraschung!), und es andererseits auch wegen der Sparvorgaben zur Europawahl in diesem Jahr schon keine Ehrennadeln und Urkunden mehr geben wird.

Schlimm genug, dass an in diesem Land mit unserer Geschichte Anreize für Wahlhelfer brauchte. Aber wo ist das Problem? _Man versuchte etwas, hat nicht geklappt, man streicht es. Da gibts defintiv sinnvollere Beispiele.

Denke ich auch. Mich wundert es sogar, dass man in Deutschland mal was abschafft, was nicht funktioniert. Liegt jetzt halt am enormen Spardruck. Sonst ziehen wir alles bis zum bitteren Ende durch, auch wenn die Wirksamkeit bereits erwiesenermaßen widerlegt ist.

Thomber

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #10 am: 19.01.2024 09:01 »
In BERLIN hatte man vor wenige Jahrzehnten tausende Stellen im öD eingespart.
Und danach ganz plötzlich fiel den da oben auf, dass es ja z.B. den demographischen Wandel gibt (im öD offiziell immerhin bereits seit den 80er Jahren bekannt!).   Dann fing das Wimmern...Personal fehlte....  und fehlt noch immer.   Traurig zu sehen, dass andere Länder gleichen Fehler machen.

BAT

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #11 am: 19.01.2024 09:06 »

Weder gibt es auf den Flügen heutzutage (kostenfreie) Verpflegung, noch bekomme ich den Aufpreis für „mehr Beinfreiheit“ erstattet. Ich finde hier ist man über das Ziel bereits hinausgeschossen.

Denkst du ernsthaft mir ging es um den Aufschnitt?  ;D

Natürlich müssen die Ministerien alle nach Berlin, schon längst.

Organisator

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #12 am: 19.01.2024 09:37 »
In BERLIN hatte man vor wenige Jahrzehnten tausende Stellen im öD eingespart.
Und danach ganz plötzlich fiel den da oben auf, dass es ja z.B. den demographischen Wandel gibt (im öD offiziell immerhin bereits seit den 80er Jahren bekannt!).   Dann fing das Wimmern...Personal fehlte....  und fehlt noch immer.   Traurig zu sehen, dass andere Länder gleichen Fehler machen.

Der Fehler ist nicht zu verkennen, dass es einen demographischen Wandel gibt, sondern zu versuchen, ihn wie bisher mit Personal begegnen zu wollen. Es fehlt kein Personal, es fehlt die Dienstleistung. Und wie oben beschrieben, braucht es in vielen Bereichen kein Personal sondern eines guten, automatisierten Systems.

Kurzum: Wir haben keinen Personalmangel bei der Facharbeit sondern einen Mangel in der Automatisierung.

Floki

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #13 am: 19.01.2024 09:44 »

Weder gibt es auf den Flügen heutzutage (kostenfreie) Verpflegung, noch bekomme ich den Aufpreis für „mehr Beinfreiheit“ erstattet. Ich finde hier ist man über das Ziel bereits hinausgeschossen.

Denkst du ernsthaft mir ging es um den Aufschnitt?  ;D

Natürlich müssen die Ministerien alle nach Berlin, schon längst.

Und wieso müssen die das?
Bereits für die bestehenden Ministerien in Berlin ist nicht genug Platz. Eine jetzige Verlegung würde dermaßen viel Geld kosten, dass sich ein Umzug für Jahrzehnte nicht lohnt.

Schmitti

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Antw:Der Staat beginnt zu sparen...
« Antwort #14 am: 19.01.2024 09:47 »
Aber wo ist das Problem? _Man versuchte etwas, hat nicht geklappt, man streicht es.
Dass das nicht klappt, war zu 99,99% vorhersehbar. Die Zeiten, wo man mit "Teilnahmeurkunden" oder auch Ehrenzeichen jemanden zu etwas motiviert, was er sonst evtl. nicht machen wollen würde, sind längst vorbei.