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[Allg] Meinungen zur Debeka - Ist sie wirklich so schlecht?
Saxum:
Die Debeka ist dem Grunde nach nicht schlecht, natürlich - aber es gibt natürlich auch andere gute Versicherer. In der Regel wird man mit den allermeisten Versicherern gute Erfahrungen machen wenn man einen kompetenten Sachbearbeiter*in hat und es jetzt kein spezifischer Sonderfall oder schwere Erkrankung ist. Da trennt sich dann meistens die Spreu von Weizen.
Jedenfalls zum Beihilfeergänzungstarif, wenn du es noch nicht verstanden hast NRW83 am Beispiel einiger Leistungen der DeBeKa.
Auslandsreise:
Man fliegt außerhalb der EU, etwa in die USA. Die Beihilfe erstattet nur die Kosten in der Höhe so wie diese in Deutschland angefallen wären zu 50%, die PKV zahlt die anderen 50% voll. Es verbleibt also eine Lücke, weil die medizinischen Kosten in den USA höher sind als vergleichbar in Deutschland. Diese Lücke bei Krankenbehandlung im Ausland stopft der Beihilfeergänzungstarif.
Nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel:
Die Beihilfe erstattet aufgrund der Vorschriften nicht für "nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel", also beispielsweise Ibuprofen oder Erkältungsmittel oder Hustensaft. Die PKV zahlt es im Grundtarif, es bleibt also eine Differenz der fehlenden 50% der Beihilfe. Hier springt der Beihilfeergänzungstarif auch ein, so dass diese zu 100% erstattet werden.
Zahnersatz:
Verbliebende Restkosten die die Beihilfe nicht erstattet hat, weil diese grundsätzlich etwa nur 60% des Rechnungsbetrags bei Zahnersatz als beihilfefähig anerkennt. Die fehlenden 40% werden hier dann gestopft.
Soweit verstanden? Es gibt natürlich je nachdem auch bessere oder schlechtere Beihilfeergänzungstarife im vergleich zur Debeka. Was mir hier beispielsweise nicht gefällt ist, dass Hilfsmittel "nur bis zur beihilfefähigen Höhe" erstattet werden - also meinem Verständnis nach, wenn etwa die Beihilfe für Hörgeräte nur 1.500 € als beihilfefähig anerkennt, kriegt man auch nur insgesamt von Beihilfe und PKV max. 1.500 € obwohl das Hörgerät vielleicht 2.500 € gekostet hat.
Ich persönlich finde bei den Ergänzungstarifen folgende Punkte grundsätzlich wichtig "Hilfsmittel - ohne Begrenzung", "Zahnersatz", "nicht beihilfefähige Arzneimittel", und ggf. "Heilmittel". Über alles andere kann man streiten, selbst Vorsorgen, aus der laufenden Besoldung zahlen oder anderweitig unabhängig von der Erforderlichkeit eines Beihilfeergänzungstarifs abschließen bzw. dieser ist nicht immanent wichtig. Diese Info ist auch wichtig für diejenigen die nur über die Öffnungsaktion reinkamen und daher eventuell leider keinen Beihilfeergänzungstarif bekamen.
Hoffe das konnte etwas weiterhelfen beim Verständnis der Beihilfeergänzungstarife?
Beamter:
Heilmittel wäre ein wunder Punkt.
Im Ballungsräumen, mit hohen Mieten und Lohnkosten liegen die Sätze für z. B. Manuelle Therapie oft deutlich höher als die Beihilfesätze, die sich an der GKV orientieren. Hier leistet die Debeka (auch trotz BC oder BG) nur bis zur beihilfefähigen Höhe. Das muss man einfach wissen um es beim Behandler anzusprechen (trotz bestehender Preisliste für PKV/Selbstzahler) oder einen der wenigen suchen, die die Sätze der GKV für Beihilfeberechtige auch anwendet.
Soll jetzt nicht die Debeka schlecht machen, das ist bei einigen Tarifen anderer Versicherer ebenfalls so. Ist nur ein Beispiel wo man tatsächlich mal auf einiges an Geld sitzen bleiben kann.
Kat95:
Das Problem der PKV ist aus meiner Erfahrung heraus auch einfach das "Cherry Picking", dass diese betreiben können. Es gibt sicher bessere Versicherungen mit besseren Leistungen in den Ergänzungstarifen. Aber nicht alle, die sich privat versichern müssen, haben die volle Auswahl aus einen Tarifen. Das war bei mir so und da hat mir die Debeka einfach das beste Angebot gemacht im Gegensatz zu anderen Versicherungen. Und bis jetzt bin ich zufrieden und hoffe, dass bleibt auch so ;)
Fragmon:
--- Zitat von: Beamter am 08.02.2024 11:50 ---Heilmittel wäre ein wunder Punkt.
Im Ballungsräumen, mit hohen Mieten und Lohnkosten liegen die Sätze für z. B. Manuelle Therapie oft deutlich höher als die Beihilfesätze, die sich an der GKV orientieren. Hier leistet die Debeka (auch trotz BC oder BG) nur bis zur beihilfefähigen Höhe. Das muss man einfach wissen um es beim Behandler anzusprechen (trotz bestehender Preisliste für PKV/Selbstzahler) oder einen der wenigen suchen, die die Sätze der GKV für Beihilfeberechtige auch anwendet.
Soll jetzt nicht die Debeka schlecht machen, das ist bei einigen Tarifen anderer Versicherer ebenfalls so. Ist nur ein Beispiel wo man tatsächlich mal auf einiges an Geld sitzen bleiben kann.
--- End quote ---
Vorteil daran ist aber dann auch, dass man so nicht die Luxusbehandlungen anderen Mitglieder/innen mitfinanzieren muss. Bezüglich der Beitragstabilität bin ich sehr zufrieden.
Poincare:
Die Frage ist ja, worüber die Beschwerden sind, und ob das jeweils für einen selbst ein Problem wäre.
PKV übernimmt alles immer ohne "Probleme" - gut für die Abwicklung (weniger Ärger), u.U. schlecht für die Beitragsstabilität.
PKV versichert ohne Risikozuschlag - gut für Personen, die sonst einen Risikozuschlag bezahlen müssen, schlecht für Personen, die keinen Risikozuschlag bezahlen müssen, da sie ja so die Risiken der ggf. riskanter zu versicherten mittragen.
Ich hatte mich damals gegen die DEBEKA und für die DBV entschieden, und nach einem Monatelangen Antragsverfahren bin ich dort zufrieden versichert. Die Einreicheplattform finde ich etwas mühsam (ist jetzt noch mühsamer geworden), aber Abrechnungstechnisch klappt alles, und die Beiträge sind zumindest in den letzten Jahren sehr stabil. Wirklich beurteilen kann man das natürlich erst nach langen Versicherungsjahren, und dann ist es zu spät für die Entscheidung und auch nicht unbedingt übertragbar auf die Generationen danach.
Man kann nur nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden, es verbleibt ein Restrisiko.
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