Autor Thema: Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher  (Read 32833 times)

OrganisationsGuy

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #120 am: 27.03.2024 09:29 »
Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die IAP gab es zusätzlich steuerfrei. Somit kann man die mit IAP aufgestockten Gehälter der vergangenen Monate nicht mit der derzeitigen Abrechung 03 / 24, in der die IAP erstmalig wegfällt, vergleichen. Vergleichbar ist allenfalls das Entgelt 03 / 24 mit 04 / 23, wo noch keine IAP gezahlt wurde. Bei diesem Vergleich komme ich auf eine Erhöhung um die 10 Prozent Brutto.

Wo liegt das Problem?

Zu was gab es die Inflationsprämie zusätzlich? War die Nullrunde lediglich eine Illusion?

Für das Jahr 2023 muss man tatsächlich von einer "Nullrunde" sprechen. Zwischen 04 / 2022 und 03 / 2024 gab es keine Entgelterhöhung. Ich sehe es so, dass die Nullrunde in 2023 mit der IAP "ausgeglichen" wurde.

Und damit wurde die IAP zweckentfremdet. Die war gedacht um einmalig bis zu 3.000,00 € Finanzspritze an die Arbeitnehmer zu geben da alles teurer geworden ist. Damit sollten aufgelaufene Rechnungen bezahlt werden können.

Und Verdi lässt sich bei Abschluss dafür feiern den öffentlichen Dienst verarscht zu haben :) keiner merkts weil "wuhu 220 € mehr" und jetzt ist die Empörung groß.

Flying

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #121 am: 27.03.2024 10:57 »
Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die IAP gab es zusätzlich steuerfrei. Somit kann man die mit IAP aufgestockten Gehälter der vergangenen Monate nicht mit der derzeitigen Abrechung 03 / 24, in der die IAP erstmalig wegfällt, vergleichen. Vergleichbar ist allenfalls das Entgelt 03 / 24 mit 04 / 23, wo noch keine IAP gezahlt wurde. Bei diesem Vergleich komme ich auf eine Erhöhung um die 10 Prozent Brutto.

Wo liegt das Problem?

Zu was gab es die Inflationsprämie zusätzlich? War die Nullrunde lediglich eine Illusion?

Für das Jahr 2023 muss man tatsächlich von einer "Nullrunde" sprechen. Zwischen 04 / 2022 und 03 / 2024 gab es keine Entgelterhöhung. Ich sehe es so, dass die Nullrunde in 2023 mit der IAP "ausgeglichen" wurde.

Und damit wurde die IAP zweckentfremdet. Die war gedacht um einmalig bis zu 3.000,00 € Finanzspritze an die Arbeitnehmer zu geben da alles teurer geworden ist. Damit sollten aufgelaufene Rechnungen bezahlt werden können.

Und Verdi lässt sich bei Abschluss dafür feiern den öffentlichen Dienst verarscht zu haben :) keiner merkts weil "wuhu 220 € mehr" und jetzt ist die Empörung groß.

Natürlich - aber das war doch auch allen bewusst, dass es da eine Nullrunde (wie auch immer man sie nennt) gab. Die IAP sollte dies auffangen und viele, mir bekannte Personen, haben sich drüber gefreut.
Genau diese Leute meckern jetzt über das Geld, was es bei einigen wieder gibt. Wenn man dann 03/23 mit 03/24 vergleicht sieht man den Zuwachs aber schon. Ob's ausreichend ist, sei mal dahingestellt.

BAT

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #122 am: 27.03.2024 11:34 »
Naja, abgesehen von der allgemeinen Diskussion zum Tarif und IAP bin ich ja immer noch der Auffassung, dass doch so einige Arbeitnehmer Ersparnisse aus der Corona-Zeit hatten, die die Inflation ab 2022 mehr als aufgefangen haben, zumindest im öD mit den sicheren Arbeitsplatzen.

Wieviele Male ist man nicht im Restaurant gewesen, nicht auf einem Konzert, nicht auf einer Urlaubsreise, zumindest nach dem Ausland?

Sachlich ist das mE ehe alles eher Quatsch gewesen.

OrganisationsGuy

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #123 am: 27.03.2024 11:59 »
Naja, abgesehen von der allgemeinen Diskussion zum Tarif und IAP bin ich ja immer noch der Auffassung, dass doch so einige Arbeitnehmer Ersparnisse aus der Corona-Zeit hatten, die die Inflation ab 2022 mehr als aufgefangen haben, zumindest im öD mit den sicheren Arbeitsplatzen.

Wieviele Male ist man nicht im Restaurant gewesen, nicht auf einem Konzert, nicht auf einer Urlaubsreise, zumindest nach dem Ausland?

Sachlich ist das mE ehe alles eher Quatsch gewesen.

Mit der Argumentation kann ich auch nen Gefängnisaufenthalt schön reden, weil ich ja Kosten fürs wohnen und fürs allgemeine Leben gespart habe.

XLS

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #124 am: 27.03.2024 12:42 »
....ich verstehe nicht, wo hier das Problem liegt. Die IAP ist doch in den vergangenen Monaten im Gesamtumfang von 3.000,00 Euro geflossen - steuerfrei und zur freien Verfügung, ob da nun die einen Rechnungen gezahlt, die anderen ihre verteuerten Einkäufe ausgeglichen oder wie ich zwei Korkfussböden erneuert haben, das ist doch völlig egal.

Und die Erhöhung der Tabellenentgelte um die 10 Prozent ist ab 03 / 24 auch gekommen....

Ich bin zufrieden...

OrganisationsGuy

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #125 am: 27.03.2024 13:19 »
Ich bin zufrieden...

Da liegt das Problem. Zumindest, wenn die Masse so denkt. Wir hatten 01/2023 Tarifverhandlungen. Wenn man die IAP mal weglässt, weil die nun mal nichts mit den Verhandlungen zu tun haben sollte, sondern aus der Inflation geboren ist, haben wir zwischen 01/2023 bis einschließlich 02/2024 keine Lohnerhöhung bekommen.

Da sollte man nicht sagen, ich bin zufrieden.

An den Haaren herbeigezogenes Vergleichsbeispiel aus der Vergangenheit:

Wenn ein Arbeitnehmer die Abwrackprämie für seine alte Karre kassiert hätte und deswegen 13 Monate von der Gehaltserhöhung ausgeschlossen wäre (weil er hat ja viel Geld vom Staat subventioniert bekommen) dann wäre das auch nicht richtig. Die Abwrackprämie hat nichts mit meinem Entgelt zu tun. Die IAP hat nichts mit meinem Entgelt zu tun.

Und diese Verzerrung der Gehaltserhöhung fing letztes Jahr erstmalig an. Wenn die einmal mit sowas durchkommen, dann ziehen die AG es auch in Zukunft durch, mit anderen vergleichbaren Maßnahmen.

Flying

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #126 am: 27.03.2024 13:34 »
....ich verstehe nicht, wo hier das Problem liegt. Die IAP ist doch in den vergangenen Monaten im Gesamtumfang von 3.000,00 Euro geflossen - steuerfrei und zur freien Verfügung, ob da nun die einen Rechnungen gezahlt, die anderen ihre verteuerten Einkäufe ausgeglichen oder wie ich zwei Korkfussböden erneuert haben, das ist doch völlig egal.

Und die Erhöhung der Tabellenentgelte um die 10 Prozent ist ab 03 / 24 auch gekommen....

Ich bin zufrieden...

Das Problem ist die Wahrnehmung der Leute. Keiner will monatelang mehr Geld bekommen und dann auf einmal trotz Erhöhung weniger Geld aufm Konto sehen..

Wenn man das weiß, die Hintergründe kennt und sich drauf einstellt, ist es ja okay.. Aber soweit denken viele dann ja doch wieder nicht.

Ich bin grundsätzlich auch nicht unzufrieden mit der jetzigen Erhöhung - nur die Nullrunde war schon wirklich schwach verhandelt.

VFA West

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #127 am: 27.03.2024 14:46 »
Solange die meisten "zufrieden" sind, wird sich auch nichts ändern. Ich sehe im nächsten Jahr definitiv eine Nullrunde auf uns zu rollen. Mit der werden die meisten dann sicher auch "zufrieden" sein. :)

BAT

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #128 am: 27.03.2024 15:00 »
Wenn das mit 35 Stunden ausgeht, warum nicht?

Flying

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #129 am: 27.03.2024 15:18 »
Solange die meisten "zufrieden" sind, wird sich auch nichts ändern. Ich sehe im nächsten Jahr definitiv eine Nullrunde auf uns zu rollen. Mit der werden die meisten dann sicher auch "zufrieden" sein. :)

Das sich nichts ändern, stimmt ja nun auch nicht..

Wenn's die Nullrunde mit 35-36 Stunden gibt, dann bin ich bei @BAT und ebenfalls zufrieden.

VFA West

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #130 am: 27.03.2024 15:28 »
Wenn die 35 Stunden direkt kommen, okay. Aber nicht erst 2029. Das rechtfertigt doch keine Nullrunde?  ;D

KlammeKassen

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #131 am: 27.03.2024 17:50 »
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« Last Edit: 27.03.2024 17:58 von KlammeKassen »

KlammeKassen

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #132 am: 27.03.2024 17:55 »
Ich bin zufrieden...

Da liegt das Problem. Zumindest, wenn die Masse so denkt. Wir hatten 01/2023 Tarifverhandlungen. Wenn man die IAP mal weglässt, weil die nun mal nichts mit den Verhandlungen zu tun haben sollte, sondern aus der Inflation geboren ist, haben wir zwischen 01/2023 bis einschließlich 02/2024 keine Lohnerhöhung bekommen.

Da sollte man nicht sagen, ich bin zufrieden.

An den Haaren herbeigezogenes Vergleichsbeispiel aus der Vergangenheit:

Wenn ein Arbeitnehmer die Abwrackprämie für seine alte Karre kassiert hätte und deswegen 13 Monate von der Gehaltserhöhung ausgeschlossen wäre (weil er hat ja viel Geld vom Staat subventioniert bekommen) dann wäre das auch nicht richtig. Die Abwrackprämie hat nichts mit meinem Entgelt zu tun. Die IAP hat nichts mit meinem Entgelt zu tun.

Und diese Verzerrung der Gehaltserhöhung fing letztes Jahr erstmalig an. Wenn die einmal mit sowas durchkommen, dann ziehen die AG es auch in Zukunft durch, mit anderen vergleichbaren Maßnahmen.

Das BMI und die VKA basteln bestimmt schon an einer neuen Prämie, die den Tarifabschluss billig machen kann (hat ja jetzt 2 mal durch Corona-Prämie und Inflationsprämie super geklappt).
Vielleicht eine "Konsumsteigerungsfürwirtschaftsaufschwungprämie"

KlammeKassen

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #133 am: 27.03.2024 17:57 »
Man kann nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die IAP gab es zusätzlich steuerfrei. Somit kann man die mit IAP aufgestockten Gehälter der vergangenen Monate nicht mit der derzeitigen Abrechung 03 / 24, in der die IAP erstmalig wegfällt, vergleichen. Vergleichbar ist allenfalls das Entgelt 03 / 24 mit 04 / 23, wo noch keine IAP gezahlt wurde. Bei diesem Vergleich komme ich auf eine Erhöhung um die 10 Prozent Brutto.

Wo liegt das Problem?

Zu was gab es die Inflationsprämie zusätzlich? War die Nullrunde lediglich eine Illusion?

Für das Jahr 2023 muss man tatsächlich von einer "Nullrunde" sprechen. Zwischen 04 / 2022 und 03 / 2024 gab es keine Entgelterhöhung. Ich sehe es so, dass die Nullrunde in 2023 mit der IAP "ausgeglichen" wurde.

Dann haben wir doch einen wahnsinnig guten Tarifabschluss gehabt bei einer Inflation von 6,9 % in 2022 und 5,9 % von 2023. Diese mit zwei Nullrunden kompensieren ist schon nice.
Und dann - im Gegensatz zu vielen Unternehmen - die Inflationsprämie auch nur stückchenweise herauszurücken (verhindert auch, dass man sich schnell etwas davon kaufen kann), sparte noch mehr ein. Einige Unternehmen haben direkt 3.000 Euro bezahlt oder sie zumindest auf 2 mal 1.500 oder 1 mal 1.000 Euro und 1 mal 2.000 Euro aufgesplittet. Aber der TVöD und TV-L haben sich hier mal wieder wahnsinnige Schnäppchen überlegt (aus Arbeitgebersicht)

XLS

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Antw:Tariferhöhung ab 1.3.24 - weniger Netto als vorher
« Antwort #134 am: 27.03.2024 18:29 »
Ihr tut so, als hättet ihr nur die Erhöhung von ca. 10 Prozent ab 03 / 2024 erhalten. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Ihr habt im Laufe der letzten 8 Monate bei Vollzeit alle insgesamt 3.000 Euro bekommen - netto auf die Hand. Wer sich die Mühe macht, die IAP in ein fiktives Brutto umzurechnen, kommt in meinem Fall auf ca. 5.200,00 Euro brutto.

Natürlich sehe ich das Argument der unzufriedenen Meckerer, dass die IAP keine Rentenpunkte gebracht hat und dass sie an der Entgelttabelle quasi vorbei gewirtschaftet wurde, dadurch nicht erhöhungsrelevant eingeflossen. Das war offensichtlich der Kompromiss, damit wir in Summe überhaupt so gut abgeschnitten haben. Ich schätze den Erhalt der 3.000 Euro und freue mich über meine beiden Korkfussböden, die ich davon bezahlt habe. Somit hat der örtliche Bodenlegerbetrieb auch noch ein Stück vom Kuchen abbekommen und das Geld ist im Land geblieben.
« Last Edit: 27.03.2024 18:41 von XLS »