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Kündigungsfristen im TV-L
troubleshooting:
--- Zitat von: Oliver1976 am 09.02.2024 10:14 ---...und wir können Kolleginnen und Kollegen mit Lehrauftrag z.B. nicht mitten im Semester gehen lassen und dann würde die Vorlesung nicht weitergeführt werden.
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Darf ich trotzdem denken und sagen, dass dies der falsche Ansatz ist? Meiner Meinung nach, wäre es wesentlich zielführender drüber nachzudenken, was zu tun ist, damit die MA gar nicht erst kündigen bzw. nach einem anderen Job umsehen?
trulu:
--- Zitat von: Oliver1976 am 09.02.2024 10:14 --- Gerade im universitären Betrieb müssen wir ja auch den Lehrbetrieb aufrechterhalten und wir können Kolleginnen und Kollegen mit Lehrauftrag z.B. nicht mitten im Semester gehen lassen
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Klar kann man. Geht aber nur, wenn man Führungspersonal hat, das auch Koordinieren kann. Das scheint bei Euch nicht der Fall zu sein. Und ob die MA wirklich wegen des Tarifabschlusses kündigen ? Ich habe da eine andere Vermutung ...
Oliver1976:
@Trulu: Es ist der Tarifabschluss. Wir können jungen forschenden Nachwuchs einfach nicht mehr halten. Die Dissertation und auch Soft Skills wie Home Office etc. zählen leider für die junge Generation nicht mehr als Argumente für den Verbleib an einer Forschungseinrichtung. Zudem erhalten sie viele dieser weichen Faktoren auch in der Privatwirtschaft. Der Standort Stuttgart ist hier vielleicht auch ein Sonderfall. Die uns umgebenden Firmen (Porsche, Bosch, Daimler, Mahle etc.) zahlen einfach überdurchschnittlich mehr. Ganz ehrlich, was können wir da als öffentlicher Dienst bieten?
Früher war die Bleibensquote einfach höher. Im Durchschnitt die 6 Jahre bis zum Abschluss der Promotion. Aber das zieht halt nicht mehr. Denn die macht man für sich und nicht für Dritte. Deswegen bekommt an heutzutage keinen besseren Job mehr. D.h. man muss das wollen und wissen, dass man in dieser Zeit auf einen Großteil an Gehalt verzichten wird.
@Troubleshooting: Wenn man die finanziellen Mittel hat, diese MA zu halten, dann würden wir das auch tun, diese haben wir allerdings nicht. Und es ist, tatsächlich eine rein finanzielle Geschichte. Das zeigen alle Abgangsgespräche. Eine EG13S3 sind halt keine 80000 - 90000 €, die außen aufgerufen werden.
Coffee86:
--- Zitat von: troubleshooting am 09.02.2024 10:23 ---
--- Zitat von: Oliver1976 am 09.02.2024 10:14 ---...und wir können Kolleginnen und Kollegen mit Lehrauftrag z.B. nicht mitten im Semester gehen lassen und dann würde die Vorlesung nicht weitergeführt werden.
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Darf ich trotzdem denken und sagen, dass dies der falsche Ansatz ist? Meiner Meinung nach, wäre es wesentlich zielführender drüber nachzudenken, was zu tun ist, damit die MA gar nicht erst kündigen bzw. nach einem anderen Job umsehen?
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Ja gut - an der Universität ist es aber schon was anderes. Ein Großteil ist befristet beschäftigt und meist ist auch vor Abschluss der Dissertation klar, ob man in Academica bleiben will (für die ganz Verrückten) oder ob man in die PW geht. Zusätzlich kommen oft Abwerbeversuche aus der PW - da kann man an der Uni nicht viel bieten, da man kaum Dauerstellen hat und die Bezahlung auch hinterherhinkt. Auch ist Home-Office mit dem regulären Lehrbetrieb nicht immer vereinbar.
Heute kommen viele gar nicht mehr bis zur Promotion weil sie abgeworben werden - die Diss. interessiert dann eigentlich auch den AG nicht, die ist dann eher fürs eigene Ego. Teils werden heutzutage schon die besten B.Sc. abgeworben und da gibt es keinen M.Sc. mehr.
Oliver1976:
@Coffee86: B.Sc.-Abwerbung ist derzeit sogar echt extrem. Wir haben teilweise bei einigen Unternehmen jetzt schon Studierendengruppen als Werksstudierende in Fachabteilungen sitzen, die nicht mal ihren Bachelor sinnvoll zu Ende bekommen. Teilweise auch schon mit Projektverantwortung als Werksstudierende. Hier sollen wir für die Unternehmen sogar Brücken bauen, dass der Studienabschluss noch irgendwie in Teilzeit möglich ist.
Ein totaler Wandel zu früher. Ich hatte letztens ein Seminar, in dem ein Studierenden im Workshopteil tatsächlich gesagt hat, dass er sich für 15 min entschuldigen muss, da er einen Call mit seinem Unternehmensbetreuer hat. Das zeigt, wie derzeit die Prios verteilt sind. Irgendwie durchs Studium und den Abschluss erzielen, dabei sind die Noten etc. völlig egal.
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