Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L
Arbeitszeitumfrage von Verdi
Aleksandra:
--- Zitat von: Ekko am 08.02.2024 08:34 ---Was mich stört ist, dass Kolleginnen und Kollegen bei Kommunen die gleiche Arbeit machen, die gleichen Überstunden erwirtschaften (bei gleichen Arbeitszeiten) und seltsamer Weise 3.000€ netto mehr im Jahr verdienen.
--- End quote ---
Eine Differenz von 3.000 EUR netto gibt es nicht. Das wären ja ca. 5.500 EUR brutto. Beim Blick in die Tariftabellen (für jeden nachlesbar) fällt auf, dass diese Behauptung keinerlei Bestand hat.
In den Tarifgruppen E1 bis E10 wird in den Ländern sogar mehr verdient als in den Kommunen (außer in E9).
Die "Spreizung" fängt also erst oben an. Und selbst da ist sie nicht so groß wie hier beschrieben:
Hier die Gegenüberstellung Kommune zu Länder (brutto pro Jahr, Erfahrungsstufe 6):
E11 75.900 vs 75.000 = 900 EUR brutto Differenz
E12 82.800 vs. 80.300 = 2.500 EUR brutto Differenz
E13 83.100 vs. 82.000 = 1.100 EUR brutto Differenz
E14 89.300 vs. 86.300 = 3.000 EUR brutto Differenz
Nirgends gibt es eine Differenz von 3k netto zugunsten der Kommunen. In den allermeisten Entgeltgruppen verdient man in den Ländern sogar mehr.
Ekko:
--- Zitat von: Aleksandra am 08.02.2024 09:40 ---
--- Zitat von: Ekko am 08.02.2024 08:34 ---Was mich stört ist, dass Kolleginnen und Kollegen bei Kommunen die gleiche Arbeit machen, die gleichen Überstunden erwirtschaften (bei gleichen Arbeitszeiten) und seltsamer Weise 3.000€ netto mehr im Jahr verdienen.
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Eine Differenz von 3.000 EUR netto gibt es nicht. Das wären ja ca. 5.500 EUR brutto. Beim Blick in die Tariftabellen (für jeden nachlesbar) fällt auf, dass diese Behauptung keinerlei Bestand hat.
In den Tarifgruppen E1 bis E10 wird in den Ländern sogar mehr verdient als in den Kommunen (außer in E9).
Die "Spreizung" fängt also erst oben an. Und selbst da ist sie nicht so groß wie hier beschrieben:
Hier die Gegenüberstellung Kommune zu Länder (brutto pro Jahr, Erfahrungsstufe 6):
E11 75.900 vs 75.000 = 900 EUR brutto Differenz
E12 82.800 vs. 80.300 = 2.500 EUR brutto Differenz
E13 83.100 vs. 82.000 = 1.100 EUR brutto Differenz
E14 89.300 vs. 86.300 = 3.000 EUR brutto Differenz
Nirgends gibt es eine Differenz von 3k netto zugunsten der Kommunen. In den allermeisten Entgeltgruppen verdient man in den Ländern sogar mehr.
--- End quote ---
Sehe ich etwas anders. Den TVL/TVöD Rechner kann ich durchaus bedienen. Und die Spreizung gibt es in 2024 sehr wohl. Je nachdem zu Gunsten welcher Wirkung man es auslegt.
Basis:
EG 13-3, VBL classic, 100% Arbeitszeit, Steuerklasse 4, keine Kirchezugehörigkeit, 0,5 Kinderfreibetrag, 1 Kind zur Pflegeversicherung.
TVL Rechner 2023 (gültig bis Ende Oktober 2024): 35.915,91€ Jahresnetto
TVöD VKA Rechner 2024 (ab März 2024): 40.474,88 € Jahresnetto
Differenz ab kommenden Monat: 4.558,97€ (sogar deutlich mehr als 3.000€)
TVL Rechner 2024 (gültig ab November 2024): 37.325,11 € Jahresnetto
TVöD VKA Rechner 2024 (ab März 2024): 40.474,88 € Jahresnetto
Differenz ab kommenden November: 3.149,77€ (immer noch mehr als 3.000€)
TVL Rechner 2025 (ab Februar 2025): 39.178,88€ Jahresnetto
TVöD VKA Rechner 2024 (ab März 2024): 40,474.88 € Jahresnetto
Immer noch 1.296,00€
Ich vergleiche die kommenden Monate und nicht die Gehälter nach der vollständigen TVL-Umsetzung, weil bis dahin schlichtweg noch 1 Jahr vergeht und der TVöD dann schon in die nächste Runde geht. Noch vor der nächsten Erhöhung des TVöD liege ich also nach der vollständigen TVL-Umsetzung ca. 1.300€ netto hinter dem TVöD, bis dahin sind es 4.500€ oder 3.000€. Dann gibt es eine Pause mit "nur" 1.300€ Unterschied, bevor uns der TVöD wieder davonrennt.
Entsprechend habe ich alle 3 Bereiche betrachtet und die 3.000€ als einfachen Mittelwert genommen. Berechnet man (Milchmädchenrechnung) die durchschnittlichen Unterschiede von 01.03.24 bis 28.02.24 über ein Jahr, so hat man im TV-L für meine Daten im Schnitt 3.900€ weniger im benannten Zeitraum von einem Jahr. Die habe ich schlichtweg weniger, bis der TVL greift. Danach kann man neu rechnen, aber auch erst wenn der TVöD wieder verhandelt hat. Nichtsdestotroz habe ich im besten Fall immer noch 1.300€ netto, also etwas über 100€ weniger jeden Monat.
Albeles:
Ich würde für 100€ netto Monatlich nicht wechseln, aber das muss ja jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist, der TV-L hat sich ja bewusst abgespalten um Geld zu sparen. Wie kann man dann erwarten das es gleich bezahlt ist?
Johann:
--- Zitat von: clarion am 07.02.2024 23:01 ---Ich frage mich, wie in Zeiten von Fachkräftemangel die Arbeitszeitverkürzung funktionieren soll??? Was haben die Arbeitsnehmer und Gewerkschaften eigentlich geraucht, siehe z.B. die GdL, da fallen demnächst wohl noch mehr Züge aus, mangels Lokführer.
Randbemerkung: Weniger Arbeitszeit bei gleicher Besoldung wäre auch für mich schon attraktiv, leider völlig utopisch.
--- End quote ---
Das scheint so ein bisschen ein Henne-Ei-Problem oder eine Abwärtsspirale zu sein. Ich habe zu wenig Arbeitnehmer, weil die Arbeitsbedingungen so beschissen sind. Deshalb mache ich die Arbeitsbedingungen noch beschissener, wodurch mir noch mehr Arbeitnehmer wegrennen, weswegen ich die Arbeitsbedingungen noch beschissener mache.
Kann mir aber gut vorstellen, wenn Lokführer dann bald nur noch 35h pro Woche arbeiten müssen, dass diesen Beruf viele junge Menschen auch wieder als mögliche Ausbildungsalternative auf dem Schirm haben und so auch wieder Personal rankommt.
--- Zitat von: Aleksandra am 08.02.2024 09:40 ---
--- Zitat von: Ekko am 08.02.2024 08:34 ---Was mich stört ist, dass Kolleginnen und Kollegen bei Kommunen die gleiche Arbeit machen, die gleichen Überstunden erwirtschaften (bei gleichen Arbeitszeiten) und seltsamer Weise 3.000€ netto mehr im Jahr verdienen.
--- End quote ---
Eine Differenz von 3.000 EUR netto gibt es nicht. Das wären ja ca. 5.500 EUR brutto. Beim Blick in die Tariftabellen (für jeden nachlesbar) fällt auf, dass diese Behauptung keinerlei Bestand hat.
In den Tarifgruppen E1 bis E10 wird in den Ländern sogar mehr verdient als in den Kommunen (außer in E9).
Die "Spreizung" fängt also erst oben an. Und selbst da ist sie nicht so groß wie hier beschrieben:
Hier die Gegenüberstellung Kommune zu Länder (brutto pro Jahr, Erfahrungsstufe 6):
E11 75.900 vs 75.000 = 900 EUR brutto Differenz
E12 82.800 vs. 80.300 = 2.500 EUR brutto Differenz
E13 83.100 vs. 82.000 = 1.100 EUR brutto Differenz
E14 89.300 vs. 86.300 = 3.000 EUR brutto Differenz
Nirgends gibt es eine Differenz von 3k netto zugunsten der Kommunen. In den allermeisten Entgeltgruppen verdient man in den Ländern sogar mehr.
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Das größere Problem als der kleine Unterschied zwischen den Entgeltgruppen ist eher, dass alle zwei Jahre der TVöD für ungefähr ein Jahr die Erhöhungen schon hat, während der TV-L noch mit dem ollen Ergebnis vorlieb nehmen muss. Langfristig betrachtet macht das einen riesigen Unterschied. Normalerweise hat das kaum interessiert, weil die Differenz aufgrund der niedrigen Tarifabschlüsse nicht so hoch war. Jetzt mit relativ hohen Abschlüssen fällt es aber deutlich mehr auf. Wenn du da mal den Zeitraum 03/24-01/25 aufsummiert vergleichst.
troubleshooting:
--- Zitat von: Albeles am 08.02.2024 10:31 ---Ich würde für 100€ netto Monatlich nicht wechseln, aber das muss ja jeder für sich selbst entscheiden.
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Eben, muss jeder für sich entscheiden: ich hab für weniger gewechselt! Allerdings auch, weil ich unzufrieden war. Den nicht mal 100m weiteren Arbeitsweg habe ich dann gern in Kauf genommen.
Aktuell sind die Auswirkungen immer deutlicher, beim Ex-AG steht ein Großprojekt in den Startlöchern, nur dummerweise ist kein Team vorhanden. Alle, die aus vorangegangen Projekten eingeplant waren, sind weg - gegangen. Ich find es ja lustig, weil es ja immer wieder heißt, die Leute gehen nicht.
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