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Arbeitszeitumfrage von Verdi

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MoinMoin:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 08.02.2024 12:43 ---
--- Zitat von: LisaV am 08.02.2024 07:58 ---
Das ist genau das angestaubte Argument der Arbeitgeber, die nicht mitdenken: Fachkräftemangel, also beuten wir den Bestand der derzeiten Arbeitskräfte weiter aus, statt attraktive Bedingungen zu schaffen, um neue Leute einzustellen. Dazu gehören nunmal auch und mit wachsendem Gewicht die Arbeitszeiten. Wenn ich mit der 40h Woche niemanden finde, während andere Betriebe mittlerweile über 35h oder sogar 32h diskutieren, darf ich mich auch irgendwann nicht mehr wundern, wenn der Laden dauernd unterbesetzt ist.

--- End quote ---

Ach Lisa, diese Betrachtung mag betriebswirtschaftlich im Wettbewerb um Fachkräfte ja stimmig klingen, volkswirtschaftlich ist sie ohne entsprechende Steigerung der Produktivität aber fatal. Wenn ich für ein Projekt 320 Personenstunden brauche, dann brauche ich eben 320 Personenstunden. Dauert dann halt länger bei nur 32h/Woche. Stelle ich dann mehr Leute ein, fehlen diese beim Wettbewerb. Was macht der Wettbewerb dann? Na klar: 28h/Woche bei vollem Lohn.  ::)

Fachkräftemangel bedeutet: Es gibt viel mehr Arbeit (im ganzen Land und in vielen Branchen) als Fachkräfte. Die Lösung kann doch nicht lauten, die vorhandenen Kräfte weniger arbeiten zu lassen, sondern man muss die Anzahl der Fachkräfte (insgesamt!) erhöhen.

--- End quote ---
Korrekt, in dem sie von woanders abwirbt

VFA West:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 08.02.2024 12:43 ---
--- Zitat von: LisaV am 08.02.2024 07:58 ---
Das ist genau das angestaubte Argument der Arbeitgeber, die nicht mitdenken: Fachkräftemangel, also beuten wir den Bestand der derzeiten Arbeitskräfte weiter aus, statt attraktive Bedingungen zu schaffen, um neue Leute einzustellen. Dazu gehören nunmal auch und mit wachsendem Gewicht die Arbeitszeiten. Wenn ich mit der 40h Woche niemanden finde, während andere Betriebe mittlerweile über 35h oder sogar 32h diskutieren, darf ich mich auch irgendwann nicht mehr wundern, wenn der Laden dauernd unterbesetzt ist.

--- End quote ---

Ach Lisa, diese Betrachtung mag betriebswirtschaftlich im Wettbewerb um Fachkräfte ja stimmig klingen, volkswirtschaftlich ist sie ohne entsprechende Steigerung der Produktivität aber fatal. Wenn ich für ein Projekt 320 Personenstunden brauche, dann brauche ich eben 320 Personenstunden. Dauert dann halt länger bei nur 32h/Woche. Stelle ich dann mehr Leute ein, fehlen diese beim Wettbewerb. Was macht der Wettbewerb dann? Na klar: 28h/Woche bei vollem Lohn.  ::)

Fachkräftemangel bedeutet: Es gibt viel mehr Arbeit (im ganzen Land und in vielen Branchen) als Fachkräfte. Die Lösung kann doch nicht lauten, die vorhandenen Kräfte weniger arbeiten zu lassen, sondern man muss die Anzahl der Fachkräfte (insgesamt!) erhöhen.

--- End quote ---

Aber es gibt doch bereits genügend Studien, die zeigen, dass du in z.B. 7:30 h genau das gleiche schaffen kannst wie in 07:48 h.

D.h., dein Projekt braucht u.U. nicht 320 mäßig produktive Stunden; es würden auch 300 produktive Stunden reichen.

Ich bekomme in dieser Debatte immer mehr das Gefühl, dass wir in einem Land leben, in dem die Menschen schlicht keine Freizeit haben möchten. Insofern könnte man tatsächlich auch über eine Erhöhung der Arbeitszeit nachdenken. Viel Protest wäre ja scheinbar nicht zu erwarten.

Auf die Produktivitätssteigerungen in deinen Projekten bei 10 h Arbeitszeit pro Tag bin ich gespannt.  :)

Ekko:

--- Zitat von: MoinMoin am 08.02.2024 10:44 ---
--- Zitat von: Ekko am 08.02.2024 10:13 --- Nichtsdestotroz habe ich im besten Fall immer noch 1.300€ netto, also etwas über 100€ weniger jeden Monat.

--- End quote ---
Schöne Rechnung @ekko
was fehlt ist da nur die IAP von 1200€ Netto die  2024 gezahlt wird.
Macht den Kohl aber nicht fetter.

--- End quote ---

Habe ich nicht als vergleichsrelevant angesehen, weil es die im TVöD ebenso in gleicher Höhe bereits gab und wenn man das jetzt auf ganz klein rechnet, hatte der TVöD bei gleicher Auszahlungshöhe aber schon länger Zeit das renditefördernd anzulegen und daher mehr davon.
Das wäre aber wirklich Erbsenzählerei.

LisaV:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 08.02.2024 12:43 ---
Ach Lisa, diese Betrachtung mag betriebswirtschaftlich im Wettbewerb um Fachkräfte ja stimmig klingen, volkswirtschaftlich ist sie ohne entsprechende Steigerung der Produktivität aber fatal. Wenn ich für ein Projekt 320 Personenstunden brauche, dann brauche ich eben 320 Personenstunden. Dauert dann halt länger bei nur 32h/Woche. Stelle ich dann mehr Leute ein, fehlen diese beim Wettbewerb. Was macht der Wettbewerb dann? Na klar: 28h/Woche bei vollem Lohn.  ::)

Fachkräftemangel bedeutet: Es gibt viel mehr Arbeit (im ganzen Land und in vielen Branchen) als Fachkräfte. Die Lösung kann doch nicht lauten, die vorhandenen Kräfte weniger arbeiten zu lassen, sondern man muss die Anzahl der Fachkräfte (insgesamt!) erhöhen.

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Herrlich, deine Naivität - in deinem Hamsterrrad gilt diese Denkweise vielleicht noch und bei vielen Boomern, die zum Glück bald weg sind. Aber wir haben gerade einen Arbeitnehmermarkt, der ziemlich in Bewegung ist  8)

Und natürlich lassen sich Prozesse optimieren, dass halt nicht 320 Persomnenstunden von Lowperformern, die eh  keine Perspektive mehr sehe,n benötigt werden, sondern nur 250 von motivierten und wertgeschätzten Leuten. Und siehe da, sie dreht sich doch, die Arbeitswelt  ;)

NelsonMuntz:

--- Zitat von: MoinMoin am 08.02.2024 13:05 ---
--- Zitat von: NelsonMuntz am 08.02.2024 12:43 ---
--- Zitat von: LisaV am 08.02.2024 07:58 ---
Das ist genau das angestaubte Argument der Arbeitgeber, die nicht mitdenken: Fachkräftemangel, also beuten wir den Bestand der derzeiten Arbeitskräfte weiter aus, statt attraktive Bedingungen zu schaffen, um neue Leute einzustellen. Dazu gehören nunmal auch und mit wachsendem Gewicht die Arbeitszeiten. Wenn ich mit der 40h Woche niemanden finde, während andere Betriebe mittlerweile über 35h oder sogar 32h diskutieren, darf ich mich auch irgendwann nicht mehr wundern, wenn der Laden dauernd unterbesetzt ist.

--- End quote ---

Ach Lisa, diese Betrachtung mag betriebswirtschaftlich im Wettbewerb um Fachkräfte ja stimmig klingen, volkswirtschaftlich ist sie ohne entsprechende Steigerung der Produktivität aber fatal. Wenn ich für ein Projekt 320 Personenstunden brauche, dann brauche ich eben 320 Personenstunden. Dauert dann halt länger bei nur 32h/Woche. Stelle ich dann mehr Leute ein, fehlen diese beim Wettbewerb. Was macht der Wettbewerb dann? Na klar: 28h/Woche bei vollem Lohn.  ::)

Fachkräftemangel bedeutet: Es gibt viel mehr Arbeit (im ganzen Land und in vielen Branchen) als Fachkräfte. Die Lösung kann doch nicht lauten, die vorhandenen Kräfte weniger arbeiten zu lassen, sondern man muss die Anzahl der Fachkräfte (insgesamt!) erhöhen.

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Korrekt, in dem sie von woanders abwirbt

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"woanders" wäre dann das Ausland ... womit wir uns auf verschiedenen Ebenen gerade sehr schwer tun (was an dieser Stelle aber das Thema verlässt).

Ein Überbietungswettbewerb bei den Arbeitsbedingungen führt zu einer Marktbereinigung, in dem die Teilnehmer, die diesen nicht mitgehen können, final vom Markt verschwinden. Damit erledigt sich das Fachkräfteproblem durch die magischen Kräfte des Marktes, aber es sinkt eben auch das BIP.

Manche träumen ja vom "Wohlstand des Weniger" - ich halte das aber eher für eine doofe Idee  ;)


--- Zitat von: VFA West am 08.02.2024 13:16 ---Aber es gibt doch bereits genügend Studien, die zeigen, dass du in z.B. 7:30 h genau das gleiche schaffen kannst wie in 07:48 h.

D.h., dein Projekt braucht u.U. nicht 320 mäßig produktive Stunden; es würden auch 300 produktive Stunden reichen.

Ich bekomme in dieser Debatte immer mehr das Gefühl, dass wir in einem Land leben, in dem die Menschen schlicht keine Freizeit haben möchten. Insofern könnte man tatsächlich auch über eine Erhöhung der Arbeitszeit nachdenken. Viel Protest wäre ja scheinbar nicht zu erwarten.

Auf die Produktivitätssteigerungen in deinen Projekten bei 10 h Arbeitszeit pro Tag bin ich gespannt.  :)

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Von 07:48 auf 07:30 ist ja nicht das Drama. Die sagenumwobene 4-Tage-Woche würde aber für den gleichen Output eine Leisterungssteigerung von 25% bedeuten. Das kann man sicher machen und wollen, aber die vielfältigen und durchaus wichtigen sozialen Interaktionen im Arbeitsumfeld fallen dann eben weg. Nach 3 Stunden ViKo habe ich auch mal das Bedürfnis nach einer Pause oder hole mir (statt sofort Umzusetzen) auch noch weitere Meinungen und Ideen ein. Arbeit ist eben auch ein Teil des Lebens und sollte nicht durch Maximalverdichtung zu einem Stressfaktor verkommen - dann macht die Freizeit später nämlich auch keinen Spaß mehr.

Für Mitarbeiter mit kleinen Kindern (die tatsächlich viel Arbeit bedeuten) kann ich mir so etwas durchaus vorstellen - aber das "Geplärre" der Kinderlosen wäre gigantisch. (Meine Kinder sind übrigens schon größer - ich würde davon nicht profitieren)

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