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Mehrarbeit über 20 Jahre

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Fridolin:
Teilzeitkraft (TVöD-VKA)hat über 20 Jahre Mehrarbeitsstunden aufgebaut, die ca. der Arbeitszeit von 1 Jahr entsprechen.
Am liebsten würden diese Stunden als Freizeitausgleich zum Ende des Arbeitsverhältnisses genommen. Es gab nie eine Aufforderung Stunden abzubauen. Entsprechende DV existiert nicht.
Wie ist die genaue Rechtslage? kann der AG auf Auszahlung bestehen oder sich sogar auf Verjährung oder Ausschlussfrist berufen?

IsabelW:
Mehrstunden verfallen nach § 37 TvÖD nach 6 Monaten, wenn sie nicht geltend gemacht wurden.
Spätestens nach 3 Jahren verjährt der Anspruch nach § 195 BGB.

Der öffentliche Arbeitgeber muss die Einrede der Verjährung auch erheben (Grundsatz der sparsamen Haushaltsführung), da wird keine Verhandlungsmasse bestehen.

Anders kann es aussehen, wenn ein Arbeitszeitkonto existiert, mit dem Mehrstunden dauerhaft ohne Verjährung als Zeitguthaben angesammelt werden können. Dafür brauchts aber eine entsprechende Vereinbarung, die bei Euch vermutlich nicht vorliegt.

Habt ihr einen Personalrat?
Dann sollte dringend mal eine Dienstvereinbarung zur flexiblen Arbeitszeit abgeschlossen werden.

Angelsaxe:
Hierzu fällt mir eine kuriose, aber nicht hilfreiche Sache ein: Ich hatte mal eine Vorgesetzte, die lebte für den Job. Sie hatte allein während der maschinellen Zeiterfassung (etwa die Hälfte ihrer 40 Dienstjahre) einen Überstundenverfall(!) von annähernd 4,5 (viereinhalb) Arbeitsjahren angehäuft. In nicht erfasster Anwesenheitszeit noch wesentlich mehr.
Ich meine Überstunden im Rahmen der Gleitzeit.

VFA West:

--- Zitat von: Angelsaxe am 09.02.2024 13:11 ---Hierzu fällt mir eine kuriose, aber nicht hilfreiche Sache ein: Ich hatte mal eine Vorgesetzte, die lebte für den Job. Sie hatte allein während der maschinellen Zeiterfassung (etwa die Hälfte ihrer 40 Dienstjahre) einen Überstundenverfall(!) von annähernd 4,5 (viereinhalb) Arbeitsjahren angehäuft. In nicht erfasster Anwesenheitszeit noch wesentlich mehr.
Ich meine Überstunden im Rahmen der Gleitzeit.

--- End quote ---

Da würde ich als AG aber eine Grenze setzen. Das ist doch nicht gesund.

clarion:
Es gibt Leute,  die haben nichts anderes. Ein Exkollege von mir wurde vor ein paar Jahren in Rente geschickt. Er wollte zwar nicht, nach Erreichen der Regelaltersgrenze musste er aber in Rente. Er kam ersten Rententag ganz unverdrossen wie eh und je und machte die Arbeit.  Die Führungskräfte waren zwei Tage auf einem Workshop und alle nicht da. Nach zwei Tagen, in denen sich die Nachfolgerin ziemlich doof vorkam, wurde ihm der PC Zugang gesperrt und gesagt, dass er nicht mehr erwünscht ist. Er brachte seinen Laptop mit und bearbeitete unverdrossen Papierakten. Das eskalierte soweit, dass man ihm ein Hausverbot erteilen und ihn mit Polizei aus dem Haus eskortieren musste. Mir tun solche Leute leid.

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