Die Frage mag jetzt ein wenig komisch anmuten, aber sollte nicht zuerst geklärt werden, woher die inzw. enorme Zahl an AN kommt, die eine innere Kündigung vollzogen haben? Warum empfindet der Durchschnitt-AN keine Loyalität mehr zu Firma, Kollegen, Vorgesetzte? Warum hat die absolute Mehrzahl der MA keine Freude/Interesse mehr an der Arbeit/an den Ergebnissen der Arbeit und rattert alles nur noch lieblos runter?
Warum "flüchten" denn alle mit 63/65 in Rente?
Solange das nicht geklärt ist, wird die"unsinnige" Forderung einer Arbeitszeitreduzierung trotz Mangel an Arbeitskräften nicht vom Tisch kommen.
Ich finde, das ist eine sehr spannende Frage!
Arbeit ist eben nicht nur "stupide Maloche", sondern macht eben einen guten Teil unseres Lebens aus (egal ob mit 32, 35 oder 39 Stunden in der Woche). Die so hoch umjubelde "Sinnstiftung" sollte doch auch zu guten Teilen in eben jener Arbeit liegen. Dabei geht es auch um die Kollegen, das gemeinsame Meistern von Herausforderungen, die Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten ... das sollte doch auch Spaß machen.
Irgendwie ist dieser Gedanke wohl untergegangen. Schade eigentlich.
Jemand sagte vor kurzem: Menschen, die für Ihren Job brennen und darin wirklich etwas drauf haben, arbeiten 60 Stunden.
Den Spruch habe ich erst mal sacken lassen müssen, um mich daran zu erinnern, dass ich mal 25, 30 Jahre lang genau das gelebt habe. Ich hatte Spass an meinem Job und habe da auch richtig Energie rausgezogen.
Irgendwann ging etwas verloren. Vielleicht war es Widerstand bei Höhergruppierungen, der nur per Anwalt zu überwinden war und mich letztlich ausgebremst hat. Dann noch ein paar Gescheitschmatzer, die von den Inhalten & Abläufen 0 Ahnung hatten, aber meineten Ihren Polit-Senf durchdrücken zu müssen...
Wir haben in meiner Generation zu viele Kriecher/Speichellecker nach oben kommen lassen... Babyboomer hatte immer viel Konkurrenz bei Jobs. Da sind nicht die Besten und damit vielleicht damit auch eher "Unbequemere" in Führungspositionen gekommen, sondern die die sich anpassen konnten und immer schön nach oben abgenickt haben. Das über 30 -40 Jahre praktiziert... da werden positive Highlights in Führungspositionen spärlich!
So eine meiner Überlegungen.
Mehr Geld in höheren Entgeltgruppen - also das Abschaffen von Sockelbeträgen - wird m.M. nach daran garnichts ändern. Auch kann ich sagen: wenn sich das Schmerzensgeld erhöht, ist das ganz nett, aber meine Schmerzen verschwinden deswegen nicht!