Autor Thema: Runter mit der elendingen Arbeitszeit! Umfrage der KOMBA und DBB  (Read 330384 times)

BAT

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Mich wundert es, dass ihr, die offenbar zu dem Zeitpunkt schon im "BAT" tätig wart, dass nicht einmal mitbekommen habt, dass zu der Zeit so gut wie kein Personal gesucht und eingestellt wurde.


Und? Die entscheidenden Regelungen, die zu einer Verschlechterung geführt haben, sind hiervon völlig unabhängig. Wie oben benannt.

In den Jahrzehnten gab es immer Schwankungen, 2005 bis 2010 war dann nur eine davon. Zumal wir das definitv nicht gemerkt haben, da wir ab 2005 Optionskommune für das Jobcenter geworden sind, die Grundsicherungen eingeführt wurde und es starken Stellenzuwachs gab. Wir sind aber auch seit vielen Jahren ein stark properierender LK.

Ramirez

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...
sowie:

"Dies wurde mit Änderungsvereinbarung Nr. 14 zum TVöD vom 14.8.2019 (Tarifpflege) mit Wirkung zum 1.1.2020 geändert. Wird einem Beschäftigten im unmittelbaren Anschluss an eine zunächst nur vorübergehend übertragene höherwertige Tätigkeit nach § 14 TVöD die gleiche Tätigkeit auf Dauer übertragen, wird er hinsichtlich der Stufenzuordnung bei der Höhergruppierung fiktiv so gestellt, als sei die Höhergruppierung bereits zu dem Zeitpunkt erfolgt, zu dem erstmals die höherwertige Tätigkeit vorübergehend übertragen worden war (Protokollerklärung zu § 17 Abs. 4 und 4a TVöD-V). Hierdurch sollen etwaige, sich ggf. aus der erst später erfolgten dauerhaften Übertragung der höherwertigen Tätigkeit ergebende Nachteile bei der Stufenzuordnung ausgeschlossen werden"

Somit ist das Problem doch schon seit Ewigkeiten gelöst. Und das mit der Stufenlaufzeit kann man halt auch lösen, indem bestimmte Arbeitsverträge (bspws. der zu neueren EG) erst nach dem Erreichen der neuen Stufe unterzeichnet werden. Bspws. in 6 Monaten erreichen Stufe 5 , es wird einvernehmlich entscheiden den neuen AV erst in 6 Monaten zu unterschreiben. Der AG kann dich eigentlich auch nicht dazu zwingen ihn direkt zu unterschreiben.

Das Problem ist nicht gelöst, es wurde einfach nur durch ein neues ersetzt.

Beispiel: Vorübergehende Übernahme einer höherwertigen Tätigkeit (EG12) in 11/4, Aufstieg nach 1 Jahr in 11/5, dann 1 Jahr später dauerhafte Übertragung der EG 12. Das wird dann eine 12/4 mit Zulage zur 12/5 für 2 Jahre, dann 12/5. Insgesamt 7 Jahre bis zur 12/6, ohne die Regelung dagegen in nur 5 Jahren.
Erfolgt das ganze bei einer 12>13 Eingruppierung ganz besonders lustig.

KlammeKassen

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Mich wundert es, dass ihr, die offenbar zu dem Zeitpunkt schon im "BAT" tätig wart, dass nicht einmal mitbekommen habt, dass zu der Zeit so gut wie kein Personal gesucht und eingestellt wurde.


Und? Die entscheidenden Regelungen, die zu einer Verschlechterung geführt haben, sind hiervon völlig unabhängig. Wie oben benannt.

In den Jahrzehnten gab es immer Schwankungen, 2005 bis 2010 war dann nur eine davon. Zumal wir das definitv nicht gemerkt haben, da wir ab 2005 Optionskommune für das Jobcenter geworden sind, die Grundsicherungen eingeführt wurde und es starken Stellenzuwachs gab. Wir sind aber auch seit vielen Jahren ein stark properierender LK.

Wieso sollten die unabhängig davon sein?
Die VKA war zu dieser Zeit bestrebt, Personal loszuwerden; es gab eine hohe Arbeitslosigkeit.
Ist doch eine 1A Situation, um schlechte Tarifbedingungen durchzusetzen "Dann geht doch, haben draußen midnestens 10 Leute, die den Job auch machen."

Wenn es zu dem Zeitpunkt so einen krassen Fachkräftemangel wie heute gegeben hätte, wäre der wahrscheinlich nicht so gekommen.... mit solchen Regelungen. Die ersten Jahre war auch noch zu viel Personal da, so dass mal eben das Weihnachtsgeld gesenkt werden konnte (2016 zuletzt oder?). Heute würden die das wohl nicht mehr durchbekommen.

BAT

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Wie oben dargestellt ist der Personalüberschuss von 2005 bis 2009 nur einer von vielen Wellen in den Jahrzehnten. Was soll die Tarifparteien dazu geritten haben gerade in dieser WElle deswegen einen neuen/ schlechten TV zu vereinbaren?

Kryne

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Die Nummer mit "Möchten Sie wählen zwischen Entgelterhöhung oder weniger Arbeitsstunden?" hätten sie sich sparen können. Nennt sich Stundenreduzierung, kann ich auch jetzt schon machen.

Könnten wir aufhören, dass immer wieder gleichzusetzen ?

Wenn ich meine Stunden "reduziere", dann gehe ich auf Teilzeit mit allen dazugehörigen Nachteilen. Wenn ich bei meinem AG z.B. von 39 auf 38,5 Stunden gehen würde, dann würde ich den Anspruch auf Gleitzeit verlieren, da die entsprechende DV nur für Vollzeit Personal gilt.

Weiterhin würde ich die Option verlieren jederzeit zwischen Office und mobilem Arbeiten switchen zu können, auch untertägig, weil dies gemäß DV auch nur Vollzeitkräften ohne detaillierte Absprachen zusteht.

Und so ähnlich kann es sehr vielen Leuten gehen. Eine große Zahl wird sich nichtmal bewusst sein, was es für Konsequenzen mitbringen könnte, wenn man nicht mehr als Vollzeitkraft geführt wird.

Es ist halt leider so, dass gerade viele DVs und DAs in einigen Punkten immer zwischen Voll- und Teilzeit unterscheiden.

MoinMoin

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Die Nummer mit "Möchten Sie wählen zwischen Entgelterhöhung oder weniger Arbeitsstunden?" hätten sie sich sparen können. Nennt sich Stundenreduzierung, kann ich auch jetzt schon machen.

Könnten wir aufhören, dass immer wieder gleichzusetzen ?

Wenn ich meine Stunden "reduziere", dann gehe ich auf Teilzeit mit allen dazugehörigen Nachteilen. Wenn ich bei meinem AG z.B. von 39 auf 38,5 Stunden gehen würde, dann würde ich den Anspruch auf Gleitzeit verlieren, da die entsprechende DV nur für Vollzeit Personal gilt.

Weiterhin würde ich die Option verlieren jederzeit zwischen Office und mobilem Arbeiten switchen zu können, auch untertägig, weil dies gemäß DV auch nur Vollzeitkräften ohne detaillierte Absprachen zusteht.

Und so ähnlich kann es sehr vielen Leuten gehen. Eine große Zahl wird sich nichtmal bewusst sein, was es für Konsequenzen mitbringen könnte, wenn man nicht mehr als Vollzeitkraft geführt wird.

Es ist halt leider so, dass gerade viele DVs und DAs in einigen Punkten immer zwischen Voll- und Teilzeit unterscheiden.
Rüchtüch

Aber, die lassen sich aber schnell ändern. Wir haben so was in unseren DVs nicht......
Während der Vorteil in TZ ist, dass man nicht zu Mehrarbeit, Rufbereitschaft etc. herangezogen werden kann.

BAT

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Teilzeit wird halt sehr unterschiedlich definiert. Obwohl ich tariflich in Teilzeit bin, mache ich doch in wissenschaftlichen Umfragen bei Vollzeit das Kreuz, da hier im Regel fall Teilzeit ab 30 Stunden beginnt.

Ich sehe mich auch nicht wirklich als Teilzeitler, weil viele im Bekanntenkreis meine Stunden nahezu in Vollzeit arbeiten.

Bin da irgendwie das Schmuddelkind mit einem TV über 39 Stunden ;D

UNameIT

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Die Nummer mit "Möchten Sie wählen zwischen Entgelterhöhung oder weniger Arbeitsstunden?" hätten sie sich sparen können. Nennt sich Stundenreduzierung, kann ich auch jetzt schon machen.

Könnten wir aufhören, dass immer wieder gleichzusetzen ?
....

Es ist halt leider so, dass gerade viele DVs und DAs in einigen Punkten immer zwischen Voll- und Teilzeit unterscheiden.
Rüchtüch

Aber, die lassen sich aber schnell ändern. Wir haben so was in unseren DVs nicht......
Während der Vorteil in TZ ist, dass man nicht zu Mehrarbeit, Rufbereitschaft etc. herangezogen werden kann.

Nein, auch bei TZ kann man zu Mehrarbeit, Rufbereitschaft und Co. herangezogen werden.

Herbert Meyer

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https://www.wiwo.de/politik/ausland/erhoehte-arbeitszeit-kann-griechenlands-neue-6-tage-woche-als-vorbild-dienen/29780592.html

"Griechenland führt die Sechs-Tage-Woche ein"

Mal abgesehen davon, dass das griechische Modell durchaus Sinn und Verstand hat. In Deutschland wird es so ablaufen:

Die Gewerkschaften fordern aufgrund des Fachkräftemangels die Vier-Tage-Woche. Arbeitgeberverbände fordern aufgrund des Fachkräftemangels die Sechs-Tage-Woche. Man schließt den Kompromiss, dass alles so bleibt wie es ist + Nullrunde.

NelsonMuntz

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https://www.wiwo.de/politik/ausland/erhoehte-arbeitszeit-kann-griechenlands-neue-6-tage-woche-als-vorbild-dienen/29780592.html

"Griechenland führt die Sechs-Tage-Woche ein"

Mal abgesehen davon, dass das griechische Modell durchaus Sinn und Verstand hat. In Deutschland wird es so ablaufen:

Die Gewerkschaften fordern aufgrund des Fachkräftemangels die Vier-Tage-Woche. Arbeitgeberverbände fordern aufgrund des Fachkräftemangels die Sechs-Tage-Woche. Man schließt den Kompromiss, dass alles so bleibt wie es ist + Nullrunde.

Ich mag diesen nackten Pragmatismus ;)

BAT

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Mal abgesehen davon, dass das griechische Modell durchaus Sinn und Verstand hat. In Deutschland wird es so ablaufen:


Welchen Verstand hat es, dem Menschen seine Eigenverantwortung aus der Hand zu nehmen (Tarifautonomie). Der Sozialismus ist daran auch schon mal gescheitert...

Und Deutschland macht es ja schon. Geht manchmal nicht anders, man muss es aber auch nicht übertreiben. Wir sind alles erwachsene Menschen.

NelsonMuntz

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Mal abgesehen davon, dass das griechische Modell durchaus Sinn und Verstand hat. In Deutschland wird es so ablaufen:


Welchen Verstand hat es, dem Menschen seine Eigenverantwortung aus der Hand zu nehmen (Tarifautonomie). Der Sozialismus ist daran auch schon mal gescheitert...

Und Deutschland macht es ja schon. Geht manchmal nicht anders, man muss es aber auch nicht übertreiben. Wir sind alles erwachsene Menschen.

Eben drum: Abschaffung der fesselnden Ketten sozialistischer Tarifgeduselei! Mehr Freiheit und Eigenverantwortung für das Individuum.

Sag ich schon lange ;)

KlammeKassen

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https://www.wiwo.de/politik/ausland/erhoehte-arbeitszeit-kann-griechenlands-neue-6-tage-woche-als-vorbild-dienen/29780592.html

"Griechenland führt die Sechs-Tage-Woche ein"

Mal abgesehen davon, dass das griechische Modell durchaus Sinn und Verstand hat. In Deutschland wird es so ablaufen:

Die Gewerkschaften fordern aufgrund des Fachkräftemangels die Vier-Tage-Woche. Arbeitgeberverbände fordern aufgrund des Fachkräftemangels die Sechs-Tage-Woche. Man schließt den Kompromiss, dass alles so bleibt wie es ist + Nullrunde.

Genau so sieht die typische TVöD Verhandlung aus!
also können wir schonmal fix die Lohnrunde einplanen.

KlammeKassen

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Wie oben dargestellt ist der Personalüberschuss von 2005 bis 2009 nur einer von vielen Wellen in den Jahrzehnten. Was soll die Tarifparteien dazu geritten haben gerade in dieser WElle deswegen einen neuen/ schlechten TV zu vereinbaren?

Vielleicht gab es zu der Zeit einen pfiffigen Innenminister oder Präsidenten in der VKA, die die Gunst der Stunde gesehen haben, so weitere Kosten einzusparen. Vielleicht haben die es vorher nicht.
In den Vergangenheitsstatistiken sehe ich allerdings nie so einen krassen Abbau wie in den 2000ern...

BAT

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Eben drum: Abschaffung der fesselnden Ketten sozialistischer Tarifgeduselei! Mehr Freiheit und Eigenverantwortung für das Individuum.

Sag ich schon lange ;)

Evtl. hast du falsch zitiert, ich habe mich für Tarife ausgesprochen.