...Gerade - endlich mal - auf Eigentum umzuschwenken kann auch eine flächendeckende, auskömmliche Renten mit 60 oder 62 weiterhin ermöglichen.
Eigentum ist für die Mehrheit ohne Erbschaft oder Lottogewinn gar nicht darstellbar. Ferner ist es ein Trugschluss, nur Zins und Tilgung einem Mietzins gegenüberzustellen. Wenn die Heizung abraucht, kostet das den Mieter nur einen Anruf, für den Eigentümer wird es schnell 5stellig. Von eventuell entstehenden energetischen Sanierungspflichten wollen wir im Bestand erst mal gar nicht sprechen.
Trotzdem ist der Immobilienerwerb natürlich ein Vermögensaufbau - In vielen Fällen kann der Vermögensaufbau über Kapitalanlage allerdings ertragreicher sein.
Kommt drauf an, wenn ich für Eigentum ne Rate von 1200 (Rate) + 200 (Nebenkosten) + 200 (Rücklagen) zahle, für eine kleinere Wohnung allerdings auch gern 1400€ (1200 +200€ NK) warm und noch mehr , kann man das schon gegenüber stellen. Vor allem, da Mieten gerne alle 15 Monate erhöht werden, bzw. gerne Indexmieten sowie Staffelmieten angeboten werden. (erlaubt sind 20% oder 15% innerhalb von 3Jahren sowie max. 120%des Mietspiegels plus Modernisierungen). Auch die neue Heizung lässt sich leicht auf die Mieter umlegen - man modernisiert einfach und gibt einen Teil der Kosten an jeden Mieter ab. Dabei gilt max. 3€ pro qm oder bei Heizungen 50c pro qm. - Wäre dann bei einet 70qm Wohnung mal eben zwischen 35€ - 210€ im Monat. Nicht viel aber aufs Jahr dann auch wieder ne Menge.
Das heißt im Wohneigentum zahlt man in 10 Jahren noch immer insg. 1600€, hat dabei aber falls nichts kaputt geht Rücklagen von 24.000€ gebildet, zusätzlich hat man einen Anteil an einem Haus/Wohnung erworben. Zur Miete zahlt man im schlechtesten Fall schon 2073€ KM + 200€ NK (Voraussetzung Mietspiegel passt, die alle 2 bzw. 4 Jahre angepasst werden) und habe von dem Geld noch keine Rücklagen gebildet. Hier bin ich also irgendwann im Absoluten Minus. Hier vor Ort ist sogar oft die Situation, dass die Raten für eine Wohnung oder ein Haus inkl. NK und IR viel geringer sind als die Miete einer Wohnung. Nach 20-25Jahren zahlt man de Fakto nur noch 400€ in der Mietsituation noch viel mehr.
Anders stellt es sich natürlich kurzfristig da, wenn man eine günstige Wohnung hat.
Natürlich muss man das langfristig betrachten (bspws. vergleich Jahresmiete vs. Kaufpreis, Zinsen, etc.) Auch lohnt sich mieten im Vergleich auch nur, wenn wirklich konsequent der "gesparte" Betrag angelegt wird etc. Also bspws. das zum Kauf benötigte Eigenkapital am Kapitalmarkt angelegt wird. Hier müsste man dann noch die Kapitalertragszinsen von abziehen. Man sagt zum Beispiel das eine Bruttojahresmiete von Faktor 20 einer Rendite von circa 5 Prozent entsprechen würde minus Instandhaltung.
Also zusammenfassend. Mal ist Mieten günstiger, mal jedoch kaufen. Kurzfristig wird wahrscheinlich der Mieter am Kapitalmarkt gewinnen. Langfristig oft der Käufer. Es kommt halt immer auf die eigene Situation an und grade bei unsicheren Arbeitsverhältnissen sollte nicht gekauft werden.
Übrigens ist ein Kauf ohne Erbschaft und Lottogewinn machbar. Wer nicht ohne diese Dinge kaufen kann, wird auch nie konsequent sein Geld am Markt anlegen. Bsp. Wer mit 20 anfängt zu arbeiten und konsequent 200€ zurück und gerne auch anlegt, hat mit 30 schon ein EK von 24000€ plus Rendite. Wer übers diese 10 Jahre Arbeitsleben nichts anlegt, wird auch nicht mit 30 plötzlich anfangen zu sparen.