Autor Thema: Runter mit der elendingen Arbeitszeit! Umfrage der KOMBA und DBB  (Read 330244 times)

BAT

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Vielleicht sieht es anders aus, wenn man durch "besondere steuerliche Teilzeitoptimierungen" am Ende durch Lohnerhöhungen nur sehr wenig mehr Netto hat. Dann sollte man sich aber fragen, ob die Optimierung wirklich so smart ist oder man evtl. den falschen Fokus setzt.
Und das ist definitiv kein Argument, um mit höherem Einkommen seine Arbeitszeit zu reduzieren.

Mmh, schlechte Zeiten für so ein Arguement. Nach einigen Jahren Teilzeit habe ich mir auch mal wieder den Rechner gezogen und gesehen, dass die Unterschiede wohl durch Anpassungen nicht mehr so groß sind wie vor Jahren.

Aber gerade dieser sensible Bereich führt zu einem steuerpflichtigen Brutto von über 40 K, womit man aus der Förderung der Wärmepumpe rausfällt. Ist doch immer was in diesem Land ;)

DerLustigeOpa

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Vielleicht sieht es anders aus, wenn man durch "besondere steuerliche Teilzeitoptimierungen" am Ende durch Lohnerhöhungen nur sehr wenig mehr Netto hat. Dann sollte man sich aber fragen, ob die Optimierung wirklich so smart ist oder man evtl. den falschen Fokus setzt.
Und das ist definitiv kein Argument, um mit höherem Einkommen seine Arbeitszeit zu reduzieren.
Mmh, schlechte Zeiten für so ein Arguement. Nach einigen Jahren Teilzeit habe ich mir auch mal wieder den Rechner gezogen und gesehen, dass die Unterschiede wohl durch Anpassungen nicht mehr so groß sind wie vor Jahren.

Schön, dass die Unterschiede bei dir nicht mehr so groß sind.

Danke für die Einordnung. Dann vermute ich, dass auch in (optimierter) Teilzeit bei Bruttolohnzuwächsen deutlich mehr davon Netto übrig bleibt, als von XLS im zitierten Beitrag unterstellt.

Den Red Herring mit der Wärmepuppe kannst du aber behalten ;)

BAT

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Nö, das ist schon ernst gemeint mit der Fördergrenze.

Ansonsten ist das mir mit LSK I und Kirchensteuer nur 277 €. BBG macht da ja auch viel aus.

NelsonMuntz

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Die Änderung (Erhöhung) von KV-Beiträgen (wie von XLS angeführt) hat genausowenig mit dem Tarif zu tun, wie das idiotische Förderrregime aus dem Hause Habeck.

Sowohl BAT als auch XLS argumentieren aus einer persönlichen Empfindung heraus und phantasieren sich eine gigantische Massenbewegung zusammen, die weniger arbeiten möchte.

Ich bin kein Psychologe, aber so vom Küchentisch aus betrachtet, wirkt das bedenklich. ;)


NelsonMuntz

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Zitat von: DerLustigeOpa

EG12S3 > EG12S4:
Monatsbrutto 5061 € > 5594 € (+533 €) - Zuwachs: 10,5%
Monatsnetto 3136 € > 3439 € (+ 303 €) - Zuwachs: 9,7%


@BAT:

Um die Steigerung des brutto linear auf das netto zu übertragen, müsstest du 3447€ erhalten. Die Steuerprogression raubt dir hier tatsächlich ganze 8€ im Monat.

... Ich schätze, dass würde Dir bei Deinem Wärmepumpenwunsch auch nicht so viel bringen ;)
« Last Edit: 15.08.2024 16:22 von NelsonMuntz »

MoinMoin

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Und natürlich kann man es schaffen durch Reduktion des Einkommens in den Genuss von Förderungen wie Wohnungsbauprämie oder höheren Wärmepumpen Zuschuss zu kommen.
Aber sich wegen 15-20% mehr an Zuschuss auf 40.000€ Haushaltseinkommen runterschrauben, naja.
Und das in den Jahren vor der Förderung. Als Single ohne VuV durch TZ machbar.
(Also wenn ich es richtig verstanden habe wird bis 30T gefördert, dass wären dann also 4,5-6T€ mehr die man abgreifen kann)

Oder aber durch eine Erhöhung kommt man in den Genuss von prozentual geringeren Sozialabgaben, die die Steuerprogression wieder auffängt.

Aleksandra

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Als Single ohne VuV durch TZ machbar.
Keine Ahnung was das bedeutet. Mal kurz gegoogelt.
Verband unabhängiger Vermögensverwalter
Verordnung über die Unfallverhütung
oder mein Favorit:
Verein Ungarischer Vorstehhunde e.V.
 
Aber ergibt in dem Zusammenhang irgendwie alles nicht so recht Sinn...
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
2022: Inflation 6,9% - Verdi 1,8%
2023: Inflation 5,9% - Verdi 0%
2024: Inflation 2,2% - Verdi 9,03%
2025: Inflation 2,4% - Verdi 3,00%
2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

MoinMoin

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Als Single ohne VuV durch TZ machbar.
Keine Ahnung was das bedeutet. Mal kurz gegoogelt.
Verband unabhängiger Vermögensverwalter
Verordnung über die Unfallverhütung
oder mein Favorit:
Verein Ungarischer Vorstehhunde e.V.
 
Aber ergibt in dem Zusammenhang irgendwie alles nicht so recht Sinn...
Vermietung und Verpachtung
Also Mieteinnahmen, die zu den 40T dazu zählen.

Aleksandra

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aaah. OK. Danke:)
Reallohnverlust seit Dienstantritt: 2,33%
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2026/7: Inflation 2,75% - Verdi 3,99%

BAT

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Und natürlich kann man es schaffen durch Reduktion des Einkommens in den Genuss von Förderungen wie Wohnungsbauprämie oder höheren Wärmepumpen Zuschuss zu kommen.
Aber sich wegen 15-20% mehr an Zuschuss auf 40.000€ Haushaltseinkommen runterschrauben, naja.
Und das in den Jahren vor der Förderung. Als Single ohne VuV durch TZ machbar.
(Also wenn ich es richtig verstanden habe wird bis 30T gefördert, dass wären dann also 4,5-6T€ mehr die man abgreifen kann)



Ich sehe das ganz entspannt und mit deiner Bemerkung zu den Sozialabgaben hast du ja nicht. Davon ab, wie ich nun schon 20 mal geschrieben habe ist das Förderregime für Wärmepumpen noch ganz nicht politisch geklärt, was mich aber wieder auf die Palme bringt.

Und natürlich würde ich nicht auf den Gedanken, da großartig nahc Förderung zu gucken, wenn aber halt knapp über der Fördergrenze liegt.

Es kann aber nicht sein, dass die Leute nun anfangen, ihre Arbeitszeit nach solch staatlichen Parametern auszurichten. Das wird aber mehr werden, gerade wenn ich unsere jungen Leute so sehe. Wir haben unter 30 - jährige auf Work-Life-Balance Teilezeit.

MoinMoin

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Wenn die Leute richtig und langfristig rechnen, dann würden ich nichts dagegen sagen, dass auch "unter 30 - jährige auf Work-Life-Balance Teilezeit" gehen, was spricht dagegen? Gleiches Recht für alle.
Da haben wir doch einen freien Arbeitsmarkt.
Wenn diese dann aber mosern, dass Miete zu teuer und Eigentum kann ich mir nicht leisten, dann kann man nur sagen: Du hast es Dir so ausgesucht.

Wenn man also von 41T auf 40 T für 2 Jahre geht, damit man die max. 6T Förderung kassieren kann (und damit knap5T "Gewinn macht) ok
(Davon ab wäre es evtl. besser nicht >=30T für die WP auszugeben, sondern nur 20T, da spart man mehr. )
Wenn man von 45 auf 40 geht ok da spart man monetär nichts. Hat aber 2 Jahre ~10% mehr Freizeit für Lau.
Das ist doch die TZ Rechnung die du hier immer kundtust, oder?

Ansonsten muss doch jeder selbst entscheiden, wieviel Geld er braucht und muss dann schauen wieviel Stunden er dafür minimum arbeiten muss.

Davon ab: es ist natürlich absoluter Unsinn, wenn man sagt, dass sich ab 60T Entgeltsteigerungen nicht mehr lohnt.

Zum einen kommt man irgendwann an die Beitragsbemessungsgrenze, zum anderen bekommt man mehr Rente und zum dritten hat man so oder so egal wieviel man an Abgaben hat, Stumpf MEHR GELD.

Ob der Aufwand dieses mehr an Geld zu verdienen in einer guten Relation steht, zu dem was einem am Ende einem bleibt, ist auch bei 20T€ eine Frage die man sich stellen sollte.

Faunus

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Wenn die Leute richtig und langfristig rechnen, dann würden ich nichts dagegen sagen, dass auch "unter 30 - jährige auf Work-Life-Balance Teilezeit" gehen, was spricht dagegen? Gleiches Recht für alle.
Da haben wir doch einen freien Arbeitsmarkt.
Wenn diese dann aber mosern, dass Miete zu teuer und Eigentum kann ich mir nicht leisten, dann kann man nur sagen: Du hast es Dir so ausgesucht.

Exactement!


Wenn man also von 41T auf 40 T für 2 Jahre geht, damit man die max. 6T Förderung kassieren kann (und damit knap5T "Gewinn macht) ok
(Davon ab wäre es evtl. besser nicht >=30T für die WP auszugeben, sondern nur 20T, da spart man mehr. )
Wenn man von 45 auf 40 geht ok da spart man monetär nichts. Hat aber 2 Jahre ~10% mehr Freizeit für Lau.
Das ist doch die TZ Rechnung die du hier immer kundtust, oder?


Boah, wer verbringt seine wertvolle Lebenszeit mit "Rechnen durch supergespitzten Bleistift" :o

Ich bin auch in "Teilzeit" und klar habe ich überschlagen, was es mich an Rentenpunkten,/Nettolohn/usw. kostet und was ich dafür an Freizeit/Lebensqualität gewinne. Aber noch auf irgendein Fördergeld schielen... ne, da ist mir meine Freizeit zu schade.

Ansonsten muss doch jeder selbst entscheiden, wieviel Geld er braucht und muss dann schauen wieviel Stunden er dafür minimum arbeiten muss.

Davon ab: es ist natürlich absoluter Unsinn, wenn man sagt, dass sich ab 60T Entgeltsteigerungen nicht mehr lohnt.

Zum einen kommt man irgendwann an die Beitragsbemessungsgrenze, zum anderen bekommt man mehr Rente und zum dritten hat man so oder so egal wieviel man an Abgaben hat, Stumpf MEHR GELD.

Ob der Aufwand dieses mehr an Geld zu verdienen in einer guten Relation steht, zu dem was einem am Ende einem bleibt, ist auch bei 20T€ eine Frage die man sich stellen sollte.

Ich denke, die meisten verdienen nach ihrer Meinung nicht genug.
« Last Edit: 15.08.2024 19:56 von Faunus »

KlammeKassen

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Wenn Arbeitnehmer mit höheren Einkommen zunehmend ihre Arbeitszeit reduzieren, weil sich Entgeltsteigerungen ab ca. 60.000 Euro brutto immer weniger lohnen - weil netto fast nichts ankommt, dann wird die Politik zum Handeln gezwungen sein, weil die Kapazitäten ja im öD bzw. in der Wirtschaft dringend möglichst Vollzeit gebraucht werden. Da wird sich politisch aber nur dann etwas tun, wenn die AN auf breiter Masse ihre Arbeitszeiten reduzieren, wenn es aus verschiedenen Erwägungen heraus einen gesellschaftlichen Trend zur AZV gibt. Solange es aber noch so viele Arbeitnehmer gibt, die sich über 2,5 Prozent mehr Brutto freuen, weil sie dann 76,51 Euro mehr netto bekommen, von denen aber effetiv nur 12,,21 Euro übrig bleiben, weil die KV Beiträge auch gestiegen sind (die Zahlen nur mal beispielhaft), dann läuft doch etwas schief. Und ich gehe soweit mit, dass diese Problematik nichts mit den Tarifverhandlungen zu tun hat, sondern rein abgabenpolitisch bedingt ist.

Es wundert mich, dass diese starken Überspitzungen hier einfach im Raum stehenbleiben.
Hat denn niemand, von der Kerngruppe der hier Diskutierenden, den Anspruch zwar hart aber sachlich (halbwegs) korrekt zu diskutieren?

Ein Beispiel: Ein Stufenaufstieg in EG12 S3 auf S4 entspricht im Jahresbrutto einen Sprung von 64.297€ auf 71.067 € (Quelle) - also genau in dem von dir genannten Bereich >60.000 € Brutto.

Im Gebiet meiner ZVK (ZVK-Rh) und mit dem KV-Beitrag meiner Krankenkasse (Techniker 15,8%), sehen die Zuwächse bei SK I am Ende folgendermaßen aus (Quelle):

EG12S3 > EG12S4:
Monatsbrutto 5061 € > 5594 € (+533 €)
Monatsnetto 3136 € > 3439 € (+ 303 €)

Das sind 56,85%, die vom Bruttoplus übrig bleiben. Im Jahresgehalt inkl. JSZ sind es in diesem Beispiel 55%.

Man kann darüber diskutieren, ob das nun zu viele Abgaben sind. Aber von den von dir unterstellten Minimalsteigerungen in deinen Zitaten (fett hervorgehoben) ist das meilenweit entfernt.
Ein Plus im effektiven Cashflow von 303 € monatlich ist definitiv spürbar und relevant.

Vielleicht sieht es anders aus, wenn man durch "besondere steuerliche Teilzeitoptimierungen" am Ende durch Lohnerhöhungen nur sehr wenig mehr Netto hat. Dann sollte man sich aber fragen, ob die Optimierung wirklich so smart ist oder man evtl. den falschen Fokus setzt.
Und das ist definitiv kein Argument, um mit höherem Einkommen seine Arbeitszeit zu reduzieren.

Da hast du auch den einzig interessanten Einkommensbereich herausgesucht. Darunter und daüber bist du unter 50 % für jeden weiteren Euro.

Wenn man hier den TVÖD Rechner nutzt (den etwas genaueren) ist ja auch immer angegeben, wie viel übrig bleibt bei Einkommenssteigerungen von 10, 100 und 1.000 Euro.
Wenn du so round about 5.000 Euro (wegen Hinzurechnungsbetrag (KV/RV/AV/PV pflichtiges Gehalt höher als Bruttogehalt)) verdienst, spart man dort 7,9 (bei 15,8) + 2,3 % (Single ohne Kinder) = 10,2 %, die Steuer kickt nicht direkt so hart rein, das kommt dann im Laufe der nächsten Euro wieder. Sprich, der gesparte KK/PV Beitrag für die weiteren verdienten Euro ist zunächst höher als die zusätzlich zu entrichtende Einkommenssteuer.

Das Überschreiten der BBG ist daher eine gute Sache, ich gehe aber leider davon aus, dass diese massiv erhöht werden wird oder komplett gekappt wird, da die KV und PV finanziell am Ende sind.
Die BBG für RV und AV erreicht man als "normaler" TVöD Angestellter ohnehin nicht.

NelsonMuntz

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Ich denke, die meisten verdienen nach ihrer Meinung nicht genug.

Das ist eine Binse ... so wie sich ein Herr Merz der Mittelschicht zuordnet  ;D ;).

MoinMoin

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Ich denke, die meisten verdienen nach ihrer Meinung nicht genug.

Das ist eine Binse ... so wie sich ein Herr Merz der Mittelschicht zuordnet  ;D ;).
obere Mittelschicht, bisserl Fairness muss sein.