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Wie viel Vertretung ist zumutbar?

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MoinMoin:
Wenn Arbeit liegenbleibt und dadurch ein Schaden entsteht, dann ist das alleinig ein AG Problem.
Also wo ist das Problem?
Und wenn ich 5 Kollegen vertrete, dann habe ich doch nicht mehr Stunden zu arbeiten als wenn ich 15 vertrete.

NelsonMuntz:

Als SGL solltest Du Deine MA dahingehend unterstützen, dass Du deren Aufgaben priorisierst und dabei akzeptierst, dass bei entsprechendem Mangel an Arbeitskraft eben Sachen liegenbleiben. Sofern Du selbst der einzige bist, der Vertretungen fachlich übernehmen kann, mache eine Liste und fordere Deinen Chef auf, entsprechend zu priorisieren. Ebenfalls solltest Du Deinem Chef vorlegen, an welchen Stellen Deine MA ihrer Aufgabenlast nicht gerecht werden können.

Melden befreit (Dich) und belastet (Deinen Chef).

Vycami:
Guten Morgen zusammen,

erstmal danke für die ganzen Antworten.


--- Zitat von: Saggse am 15.05.2024 12:31 ---Naja, wenn du es hinkriegst, soviel Vertretung zu machen, gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten:

1. Du kommst deiner eigentlichen Aufgabe nicht mehr im vollen Umfang nach, das heißt, es bleiben irgendwo Sachen liegen, für die du eigentlich zuständig bist.
2. Du bist mit der dir übertragenen Tätigkeit nicht mal ansatzweise ausgelastet und drehst die ganze Zeit Däumchen, wenn niemand da ist, den du gerade vertreten musst.
3. Du arbeitest signifikant mehr als das, wozu du vertraglich verpflichtet bist und verstößt damit gegen deine Pflichten (und möglicherweise auch gegen Gesetze).

Da du vermutlich nicht möchtest, dass dir jemand 2. oder 3. unterstellt, musst du vereinfacht gesagt deinen Chef auf die Konsequenzen aufmerksam machen, die 1. mit sich bringt. Sprich: "Pass auf, Chef, ich muss schon wieder einen Mitarbeiter vertreten. Hier ist eine Liste meiner Tätigkeiten, das sind die des besagten Kollegen, und das hier ist eine Liste der Dinge, die ich liegen lassen würde, weil sie meiner Meinung nach die niedrigste Priorität haben. Ist das in Ordnung so? Bitte hier unterschreiben. Im Zweifelsfall reicht Kenntnisnahme. Danke."

--- End quote ---

Es ist eine Mischung, ich mache ziemlich viele Überstunden aber das weiß auch jeder, denn ich übertrage am Ende des Jahres auch regelmäßig Urlaub und Überstunden... Interessiert aber keinen :)
Ebenfalls bleibt ständig irgendwas liegen, das ist aber auch bekannt und interessiert auch niemanden.

Was das Ausmaß der Vertretung angeht, ich habe eben mal geschaut und es ist nicht nur ein Gefühl. Das letzte Jahr rückblickend betrachtend, war eine Kollegin insgesamt 6 Monate abwesend.

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Diese Situation ist anderswo aber ja auch so. Das bestätigt ihr hier ja auch, das sind alles keine Einzelfälle.
Viele hier sagen, dass man einfach seine eigenen Aufgaben erfüllen soll aber ich frage mich immer: Wo hört man denn da auf? Das ist doch genau der Punkt, woran man irgendwie kaputt geht. Man meldet dem Chef, dass das so nicht geht, der unternimmt nichts, weils ihn nicht interessiert und dann steht man allein auf breiter Flur.
Jetzt bin ich aber auch noch SGL und trage ja schon irgendwie die Verantwortung und kann ja dann auch nicht hingehen und sagen "nicht mein Thema, ich mache auch nur noch Dienst nach Vorschrift".

Jemand hier schrieb, dass man eventuell mal über die Überprüfung der Krankmeldungen nachdenken könne. In meinem Fall ist es aber so, dass ich bei meinen MA die Gründe ihrer Erkrankungen kenne und auch regelmäßig informiert werde, sie sprechen da eigentlich alle offen mit mir und ich ziehe das auch nicht in Zweifel. Das hilft mir aber auch nicht weiter, weil weg halt trotzdem weg ist.

Der PR sagt dazu nur: Überlastungsanzeige. Davor hab ich auch Scheu, weil die in die Personalakte kommt. Irgendwie ist das insgesamt einfach ein System, was einen in die Knie zwingt.

Organisator:

--- Zitat von: Vycami am 16.05.2024 08:39 ---Es ist eine Mischung, ich mache ziemlich viele Überstunden aber das weiß auch jeder, denn ich übertrage am Ende des Jahres auch regelmäßig Urlaub und Überstunden... Interessiert aber keinen :)
Ebenfalls bleibt ständig irgendwas liegen, das ist aber auch bekannt und interessiert auch niemanden.

--- End quote ---

Wenn es die verantwortlichen Führungskräfte nicht interessiert, ob du mit deiner Arbeitszeit zurechtkommst oder nicht und ob etwas liegenbleibt oder nicht - warum sollte es dich interessieren?

Du hast dich vertraglich zur Erbringung einer Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte im Rahmen der vereinbarten Arbeitszeit verpflichtet. Sollte die Arbeitszeit nicht ausreichen, kann dein AG Überstunden anordnen und entsprechend bezahlen.

NelsonMuntz:

--- Zitat von: Vycami am 16.05.2024 08:39 ---...
Jetzt bin ich aber auch noch SGL und trage ja schon irgendwie die Verantwortung und kann ja dann auch nicht hingehen und sagen "nicht mein Thema, ich mache auch nur noch Dienst nach Vorschrift".
...

--- End quote ---

Ich glaube, da liegt Dein "Fehler". Du bist natürlich in der Verantwortung, Dich und Deine MA möglichst effizient und unter Wahrung der geforderten Qualität einzusetzen, aber wenn mehr Arbeit da ist, als Zeit vorhanden, dann ist das wirklich nicht mehr Dein Problem, sondern das Deines Chefs. Bei gelegentlich erhöhtem Arbeitsaufwand kann man sich gerne auch mal etwas mehr reinknieen - aber nicht auf Dauer! Wichtig ist natürlich zu Deiner Sicherheit die Dokumentation und das regelmäßige Melden.

In meinem Referat ist uns durch Krankheit und Verrentung Wissen in einem Spezialgebiet abhanden gekommen. Die übrigen MA hätten sich nun dieses Wissen aneignen können, um diese Aufgaben zu übernehmen. Ansage von der Referatsleitung war jedoch: "Alle Anfragen in diese Richtung sind abzulehnen. Kein Personal = keine Leistung."

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