Autor Thema: Umfrage: Politische Wahlbeeinflussung durch die Dienststellen oder Vorgesetzten  (Read 108030 times)

NelsonMuntz

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Also: Wie schaffen es andere Länder, eine Verteidigungsbereitschaft aufrecht zu erhalten, UND soziale Dienste am Laufen zu halten, OHNE auf das Mittel der Zwangsarbeit zurückzugreifen?
Schaffen sie es denn?

Die USA (als Nato-Partner): ja, gehe ich grob von aus.

Wenn Wehrpflicht "unschlagbar" machen würde, wäre Nordkorea mit seinen 10 Jahren ne echte Bank. ;)

FGL

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Also: Wie schaffen es andere Länder, eine Verteidigungsbereitschaft aufrecht zu erhalten, UND soziale Dienste am Laufen zu halten, OHNE auf das Mittel der Zwangsarbeit zurückzugreifen?
Schaffen sie es denn?

Die USA (als Nato-Partner): ja, gehe ich grob von aus.

Wenn Wehrpflicht "unschlagbar" machen würde, wäre Nordkorea mit seinen 10 Jahren ne echte Bank. ;)
Die USA sind kein Land, das sich mir aufdrängt, wenn nach funktionierenden (staatlichen) sozialen Diensten gefragt wird. Hast Du eine Hand voll Beispiele aus Europa?

NelsonMuntz

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Die USA sind kein Land, das sich mir aufdrängt, wenn nach funktionierenden (staatlichen) sozialen Diensten gefragt wird. Hast Du eine Hand voll Beispiele aus Europa?

Oh, die medizinische Versorgung in den USA zählt zu den besten der Welt. Aber: Es gibt dort eben kein Anrecht auf kostenlose Premium-Versorgung wie in Deutschland. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Also noch mal die Frage (die ich ja zuerst gestellt habe): In welchen Ländern der EU wird geradezu panisch versucht, eine Wehrpflicht zu (re)etablieren - und was macht eigentlich einen Wehrdienstleistenden nach 12 Monaten Grund- und Spezialausbildung zu einem guten Soldaten?

BAT

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Deswegen sind die Masse der Pflegenden auch nicht bei eine WAZ von 39h

Die Masse dieser Personen steht überhaupt nicht in einem Beschäftigungsverhältnis.

NelsonMuntz

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Deswegen sind die Masse der Pflegenden auch nicht bei eine WAZ von 39h

Die Masse dieser Personen steht überhaupt nicht in einem Beschäftigungsverhältnis.

Ja, verrückt, gell? ... Und als ich im Lockdown Lehrer spielen durfte: Sapperlot, ohne Beschäftigungsverhältnis und bar jeder Entlohnung.

Sachen gibt's!

BAT

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Nein, Unterhaltspflichten wurden in beide Richtungen normiert.

NelsonMuntz

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Nein, Unterhaltspflichten wurden in beide Richtungen normiert.

So freu Dich doch - Du bist raus und musst nix bezahlen.

Oder versuchst Du auch hier ein Argument für die AZV herauszuzaubern?


FGL

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Die USA sind kein Land, das sich mir aufdrängt, wenn nach funktionierenden (staatlichen) sozialen Diensten gefragt wird. Hast Du eine Hand voll Beispiele aus Europa?

Oh, die medizinische Versorgung in den USA zählt zu den besten der Welt. Aber: Es gibt dort eben kein Anrecht auf kostenlose Premium-Versorgung wie in Deutschland. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
"Soziale Dienste" erschöpft sich in der medizinischen Versorgung?

Also noch mal die Frage (die ich ja zuerst gestellt habe): In welchen Ländern der EU wird geradezu panisch versucht, eine Wehrpflicht zu (re)etablieren - und was macht eigentlich einen Wehrdienstleistenden nach 12 Monaten Grund- und Spezialausbildung zu einem guten Soldaten?
Die Suche nach europäischen Staaten, die verteidigungsbereit sind und über funktionierende soziale Dienste verfügen, geht also weiter.

NelsonMuntz

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Die USA sind kein Land, das sich mir aufdrängt, wenn nach funktionierenden (staatlichen) sozialen Diensten gefragt wird. Hast Du eine Hand voll Beispiele aus Europa?

Oh, die medizinische Versorgung in den USA zählt zu den besten der Welt. Aber: Es gibt dort eben kein Anrecht auf kostenlose Premium-Versorgung wie in Deutschland. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
"Soziale Dienste" erschöpft sich in der medizinischen Versorgung?

Also noch mal die Frage (die ich ja zuerst gestellt habe): In welchen Ländern der EU wird geradezu panisch versucht, eine Wehrpflicht zu (re)etablieren - und was macht eigentlich einen Wehrdienstleistenden nach 12 Monaten Grund- und Spezialausbildung zu einem guten Soldaten?
Die Suche nach europäischen Staaten, die verteidigungsbereit sind und über funktionierende soziale Dienste verfügen, geht also weiter.

Wie ich in meinem ersten Post zum Thema bereits schrieb: In Nordkorea, da läuft das eben.

Sollten wir uns also als Vorbild nehmen, oder?

btw: Ich war zu einer Zeit beim Bund, als es diese glorreiche und unerschrocken verteidigungbereite Bundeswehr noch gab. Die Wiedervereinigung war noch gar nicht so lange her und die Diskussionen über eine intensivere Einbindung der Deutschen bei internationalen Missionen nahm ordentlich Fahrt auf. Viele Berufssoldaten fanden das mal so gar nicht lustig.

Meine persönliche Meinung: Eine Gesellschaft, die ihre Wehrhaftigkeit und ihre sozialen Belange nicht über Freiwilligkeit und vernünftige Bezahlung regeln kann, ist schlicht dysfunktional und wird daran über eine Zwangsarbeit leider auch nichts ändern.

MoinMoin

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Hat China seinerzeit vor der Olympiade nicht kurzerhand alle Zweitakter Mopeds aus der Olympiastadt binnen Jahresfrist verbannt?
Sonst nix mir Smogweg.
Also da läufts…..

NelsonMuntz

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Hat China seinerzeit vor der Olympiade nicht kurzerhand alle Zweitakter Mopeds aus der Olympiastadt binnen Jahresfrist verbannt?
Sonst nix mir Smogweg.
Also da läufts…..

Smaug! Der Drache hies Smaug. ;)

MoinMoin

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Warnstreik

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Meine persönliche Meinung: Eine Gesellschaft, die ihre Wehrhaftigkeit und ihre sozialen Belange nicht über Freiwilligkeit und vernünftige Bezahlung regeln kann, ist schlicht dysfunktional und wird daran über eine Zwangsarbeit leider auch nichts ändern.

Ich denke dysfunktional trifft es nicht. Sehen wir uns doch mal des Pudels Kern an: Wehrfähigkeit muss eine Armee überhaupt erst unter Beweis stellen, wenn sie sich "wehrt". Das heißt wenn der große Vaterländische Krieg ausgebrochen ist - so wie es die Ukraine (oder auch Russland) zum Beispiel grade erlebt. Da wird an irgendeinem Punkt ein Großteil der Männer (das ist nochmal ein anderes Thema) gezogen - ob ausgebildet oder nicht. Eine relevante Wehrpflicht hat eben in Friedenszeiten fast nur Nachteile - im V-Fall hingegen hast du zum einen direkt viele junge Leute unter Waffen und direkt einsatzbereit und einen Großteil der ex-Wehrdienstler weiß wie man militärisch agiert, man muss es ihnen schlicht nicht mehr beibringen. Das macht sie nicht zu guten Soldaten - aber zu Soldaten, die zumindest nicht den Verschlussrückholhebel vor dem Verschluss ins MG schieben ;-) . Auch sind die mit Befehlsstrukturen und dem Umgang in Armeen bekannt. Das macht dich schneller wehrfähig.

Ein weiterer - imo sogar der größte Vorteil - ist, dass so einige Wehrdienstleistende die BW und den Soldatenberuf für sich so überhaupt erst entdeckt haben. Das sichert den Nachwuchs, der derzeit fehlt. Die "neue" Musterung ist somit ja auch eine Option um die Jungs auf diesen Dienst/Job aufmerksam zu machen.

Und ganz kurz - was sein muss: Es gibt keinen Grund, wieso ein Wehrdienstleistender weniger verdienen sollte als ein Zeit- oder Berufssoldat. Gleiches gilt für Zivis im Vergleich zu Pflegehilfskräften.

NelsonMuntz

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Ich denke dysfunktional trifft es nicht...

Ich überspitze an dieser Stelle natürlich.

Zu den weiteren Argumenten: Im V-Fall kann man eine Grundausbildung von dann zu ziehenden Wehrpflichtigen auf 6 Wochen verkürzen. Die Fähigkeiten als Frontfutter werden nicht viel weniger ausgeprägt sein, als bei jenen, die vor 10 Jahren mal 12 Monate Wehrdienst geleistet haben - so ehrlich muss man das an der Stelle sehen. Für höher qualifiziertes Personal wären Reservisten hingegen tatsächlich von hohem Wert - Nur da braucht es wahrscheinlich mehr als ein Jahr an Ausbildung und Übung.

Die Idee einer Wehrerfassung und Musterung (auch für alle Geschlechter) ist auch gar nicht verkehrt. In einem solchen Zusammenhang kann die BW sich als Arbeitgeber ja auch vorstellen und (attraktive Angebote vorausgesetzt) um neues Personal werben. Außerhalb des V-Falles darf der DIENST aber kein PFLICHT sein - Die Freiwilligkeit sollte im Vordergund stehen.

Am Rande: Bei aller Ernsthaftigkeit der Lage: Russland ist für die Nato-Staaten rezent keine signifikante Bedrohung. Diese bestünde nur in der atomaren Bewaffnung - aber da hilft es wirklich sehr wenig, wenn ich im Dunkeln ein G3 zerlegen und zusammen kann, oder die Kunst des Schreibfunks beherrsche ;) - Dabei besteht natürlich kein Zweifel daran, dass wir das Thema Verteidigung haben schleifen lassen und hier dringend nachgebessert werden muss.

Zum Zivildienst nur eine Sache: Wenn Zivis direkt oder indirekt zur Personaldeckung von privaten, gewinn-orientierten Dienstleistern beitragen, dann bewegen wir uns definitiv im Bereich einer staatlich organisierten Zwangsarbeit im privatwirtschaftlichen Interesse. Da habe ich Bauchschmerzen.

BAT

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Zum Zivildienst nur eine Sache: Wenn Zivis direkt oder indirekt zur Personaldeckung von privaten, gewinn-orientierten Dienstleistern beitragen, dann bewegen wir uns definitiv im Bereich einer staatlich organisierten Zwangsarbeit im privatwirtschaftlichen Interesse. Da habe ich Bauchschmerzen.

Deswegen stört mich auch das oft mit angebrachte Argumente, dass eine Wehrpflicht doch auch gut für die soziale Sicherung wäre, wegen der Verweigerer. So darf man nicht denken.

Die Verteidigungsfähigkeit war und ist natürlich laufend ausreichend gewährleistet, bloß halt nicht durch eigene Mittel. Sondern über das Bündnis. Nun kann D da sicherlich mehr machen, aber ich würde behaupten, das Länder wie Slowenien oder Nordmazedenin ob ihrer Größe überhaupt einmal verteidigungsfähig sein können.

Russland ist Obervolta mit Atomwaffen. Weiterhin.