Und, wie würdest Du das aktuelle Flüchtlingsproblem lösen?
Wir haben nicht nur bis zum 19. Jahrhundert etwas falsch gemacht, sondern das läuft bis zum heutigen Datum.
Da gebe ich absolut recht. Bestes Beispiel waren die 5.000 Helme für die Ukraine. Wenn wir zwischen November 2021 und Februar 2022 die Ukraine vollumfänglich ausgerüstet und unterstützt hätten, als halbherzige Zusagen oder Behauptungen zu geben a la: "Putin würde schon nichts machen", wäre Russland nicht einen Schritt über die Grenze gegangen. Damals hätten wir Stärke und nicht diese schamlose Schwäche zeigen müssen und wir würden in einer deutlich friedlicheren Welt leben - so banal das klingen mag.
Ansonsten auch heute noch überwiegen politische und wirtschaftliche Interessen anstatt Vernunft. Statt Bauern in Europa so sehr durch zu subventionieren, dass Getreide in Europa billiger ist als in Afrika oder in der Arabischen Welt. Oder bei Hungerkriesen - wie z.B. in Syrien zwischen 2006 bis 2010 - statt mit übermäßigen Hilfslieferungen den heimischen Markt vollends zu zerstören, von Anfang an die Landwirtschaft mit Klimaresistenteren Sorten zu fördern.
Es gibt diese Förderprojekte, welche dort ansetzen und indirekt Flucht verhindern, und die müssen ausgeweitet werden.
Nur überlässt ja Europa den Chinesen und noch viel Schlimmer, den Russen das Feld in Afrika. Da bei diesen Ländern noch weniger Strukturförderung eine Rolle spielt und die Ausbeutung zunehmen wird und somit auch Flucht - wird Flucht stets ein Problem bleiben - egal wie hoch wir die Mauern bauen oder Flüchtlingsboten die Luft rausschießen.
Und hier in Europa sollte man viel mehr die Chancen der Flucht sehen. Menschen schnell integrieren und an den Job bringen. Nicht erst Deutschkurse und andere Qualifikationen voranstellen, sondern "learning on the job". Es gibt Millionen freie Stellen in der Pflege, Logistik, ÖPNV, etc... Bei den Ausschusssitzungen höre ich die Logistiker immer wieder klagen: erkennt die Führerscheine sofort an, stellt mehr Kurse in verschiedene Sprachen bereit, wir brauchen die Fahrer jetzt. Deutsch lernen die schon parallel.
Klar, wenn ich monatelang keinen Kurs bekomme und so nicht arbeiten kann, würde doch jeder innerlich bekloppt werden.
Dann muss endlich die Wohnungsbauförderung wieder ausgeweitet werden. Mehr Wohnraum entlastet uns alle und nimmt den Wohnungsdruck in der Bevölkerung Dann muss endlich die PV-Pflicht für jeden Neubau kommen (aber gefördert, um den Wohnungsbau nicht zu gefährden), denn nur so können wir Strompreise/Kosten senken (die Sonne kostet nix). PV-Module müssen heimisch produziert werden und ähnlich wie die USA erst kürzlich deutlich höhere Zölle auf chinesische Massenprodukte erhoben werden.
In einer globalisierten Welt, die wir noch sind (wenn auch etwas kleiner geworden), greifen so viele Zahnräder aneinander. Plumpe Pauschallösungen werden nicht funktionieren, wie ich hier versuche darzustellen. An die Bastels und Aliens da draußen: Erweitert euren Horizont statt Mauern bauen zu wollen ...
Ansonsten, Flüchtlinge sind nur ein Problem, so lange man sie als Problem behandelt. Ganz pauschal: lösungsorientiertes herangehen. Und ansonsten: außenpolitische Weitsicht, Bekämpfung der Fluchtursachen verstärken.